Acht von 60 Betten sind gesperrt
Kein Leasing im Altersheim in Fulpmes

Der Personalmarkt im Pflegebereich ist leer. Neustift setzt auf Leasing-Arbeiter, in Fulpmes hat man sich gegen eine solche Vorgangsweise entschieden. Das Betriebsklima würde leiden, so die Begründung. | Foto: Kainz
  • Der Personalmarkt im Pflegebereich ist leer. Neustift setzt auf Leasing-Arbeiter, in Fulpmes hat man sich gegen eine solche Vorgangsweise entschieden. Das Betriebsklima würde leiden, so die Begründung.
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Die vorherrschende Personalnot erzwang die Maßnahme.

FULPMES/NEUSTIFT. "Wir denken menschlich und wollen nicht Zimmer schließen, wie es etwa im Wohn- und Pflegeheim Fulpmes der Fall ist" – dieser Sager des Neustifter Bgm. Andreas Gleirscher in unserer vergangenen Ausgabe sorgte für riesen Aufregung! Die Telefone standen bei ihm und auch bei den Verantwortlichen des Wohn- und Pflegeheims Vorderes Stubaital in Fulpmes nicht mehr still! Dabei sollte aber bitte nichts missverstanden werden: Selbstverständlich wollte Gleirscher keinesfalls den Eindruck erwecken, in Fulpmes würde unsozial agiert. Auch eine Einmischung in die dortigen Gebahrungen steht ihm fern.

Habertitz: "Bewusste Entscheidung"

Fakt bleibt aber, dass Neustift im örtlichen Altersheim vermehrt auf (viel teurere) Leasingarbeiter setzt, um eben keine Betten schließen zu müssen. In Fulpmes mussten derweil vorübergehend acht von 60 Betten gesperrt werden. Mit Geiz hat das allerdings nichts zu tun! Warum eine ähnliche Vorgangsweise wie in Neustift nicht infrage kommt, erklärt Heimleiter Ivo Habertitz wie folgt: "Wir hatten immer wieder Leih-Mitarbeiter für die Nachtdienste. Keine mehr zu nehmen war eine bewusste Entscheidung. Das wäre schlecht für das Betriebsklima. Leasingarbeiter dürfen sich nämlich vereinfacht gesagt die Tage aussuchen, an denen sie arbeiten. Die Dienste des Stammpersonals müssen drum herum geplant werden. Das führt zu Problemen."

Personalsituation bleibt prekär

In Fulpmes sind derzeit sieben Vollzeit-Stellen frei und wie hinlänglich bekannt und im gesamten Land der Fall, ist dafür kaum Personal zu finden. Aber man tut, was man kann, fügt Habertitz an: "Einige sind in Ausbildung und im März fängt eine Einheimische neu an." Logisch, könne man die freien Betten von heute auf morgen füllen, ergänzt der Heimleiter, aber: "Wir wollen unser Pflegepersonal schützen – wir können das Haus nicht voll machen, wenn wir nicht genug Mitarbeiter:innen haben. Sobald wir das Glück haben, jemanden zu finden, wird sofort wieder ein Zimmer zur Verügung gestellt." Abschließend betont Habertitz noch, dass er in gutem Austausch mit seinem Neustifter Kollegen Martin Lehner steht. Auch Obmann Peter Gleinser berichtet von einer guten Zusammenarbeit mit dem Neustifter Vinzenzheim.
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