Navis
Kerschbaumsiedlung: Endlich stabil statt bewegt!

Zogen vor Ort Bilanz: Bgm. Lukas Peer, NR Herman Gahr, Matthias Kerschbaumer (GBL-Stv. WLV) und Gebhard Walter (Leiter WLV Tirol) | Foto: Demir
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  • Zogen vor Ort Bilanz: Bgm. Lukas Peer, NR Herman Gahr, Matthias Kerschbaumer (GBL-Stv. WLV) und Gebhard Walter (Leiter WLV Tirol)
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Die Stabilisierung der Kerschbaumsiedlung ist Navis ist geglückt. Nach sieben herausfordernden Jahren schließt die Wildbach- und Lawinenverbauung Tirol (WLV) ihre Arbeiten ab und zieht erfreuliche Bilanz. 

NAVIS (lg). Groß war die Verzweiflung und die persönliche Betroffenheit, hitzig die Diskussionen, als 84 Häuser in der Naviser Kerschbaumsiedlung von tiefgreifenden Hangrutschungen gefährdet waren. Die ersten Bewegungen traten bereits vor rund zwanzig Jahren auf. Nach einer Beruhigung spitzte sich die Lage 2012 dramatisch zu. Ein Haus musste sogar abgerissen werden. "Die Aufgabenstellung war komplex, aber dank einem detaillierten Konzept zur Hangentwässerung und zur Überwachung ist es uns gelungen, die Bewegungen deutlich zu reduzieren", zog Gebhard Walter, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Tirol, kürzlich vor Ort Bilanz. Er und die Projektverantwortlichen durften zufrieden bekannt geben, dass nach sieben Jahren die umfangreichen Arbeiten kurz vor der Fertigstellung stehen. Das gesamte Investitionsvolumen der öffentlichen Hand lag bei 7,2 Millionen Euro. 

Hang bleibt stetig überwacht

Eine Vielzahl an Maßnahmen hat schlussendlich zum Erfolg geführt. Dazu gehörten die Entwässerung des Oberhanges, der Bau von Drainage-Gräben, einem Fassungsbauwerk und dem neuen Kraftwerk im Talboden sowie die Bohrung von 50 Tiefenbrunnen. "30 Liter Wasser werden pro Sekunde aus dem Hang gepumpt", erklärte LA Florian Riedl (WLV).  Eine ebenfalls beachtliche Zahl: 340 Megawatt Strom werden pro Jahr mittels Wasserkraft erzeugt. Von großer Bedeutung sei außerdem die stetige Überwachung der Hangbewegungen. Die Gemeinde bekommt dazu monatlich einen Bericht. Bgm. Lukas Peer zeigte sich sichtlich zufrieden und dankte den Verantwortlichen für die Umsetzung des ehrgeizigen Schutzkonzeptes: "Unser Ziel war es, die Bewohner der Siedlung zufriedenzustellen und den Hang langfristig zu stabilisieren, und das ist nun geglückt." Die Erleichterung in der Bevölkerung sei dementsprechend groß. 

Grünerbach-Projekt folgt 2021

NR Hermann Gahr betonte außerdem, dass man im alpinen Tirol niemals auf den Schutz vor Naturgefahren vergessen dürfe, auch wenn das heurige Jahr von der Bewältigung der Covid-19-Pandemie geprägt sei. "Der Bund hat deshalb in diesem Jahr Sondermittel für die Bewältigung von Hochwässern und zur Stärkung des Schutzwaldes freigegeben." Als kleineres Folgeprojekt steht in Navis laut Gebhard Walter noch der Bau zusätzlichen Tiefpumpen sowie die Sicherstellung und Erhaltung des Schutzwaldes in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Grundbesitzern an. Bereits 2021 will man ein weiteres Vorhaben starten. Am Mittellauf des Grünerbachs soll eine Vielzahl an Geschiebesperren errichtet werden, die Projektkosten werden mit 4,3 Millionen Euro beziffert.
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