Streit um "bewegte" Siedlung
Der Kriechhang, in dem die Kerschbaumsiedlung errichtet wurde, beschäftigt nun die Gerichte.
NAVIS (cia). Für den Naviser Martin Möschl ist der Fall klar: "Hier hätte man nie einen Baugrund widmen dürfen." Schon seit mehr als 20 Jahren würde den Verantwortlichen bekannt sein, dass es sich beim Gebiet der Kerschbaumsiedlung um einen sogenannten Kriechhang handle. Die Gemeinde habe ihm verschwiegen, dass der Hang permanent in Bewegung sei.
Nun drohe sein Haus nach hinten zu kippen. Deshalb habe er nun auch Klage eingebracht, eine zusätzliche Amtsklage gegen das Land soll noch in dieser Woche folgen: "Das Land hätte den Grundwidmungsplan damals gar nicht genehmigen dürfen."
Bürgermeister Hubert Pixner betont, dass es erstmals im Jahr 2000, also zwei Jahre nachdem Möschl sein Haus bezogen habe, eine Begehung des Hanges mit der Wildbach- und Lawinenverbauung gegeben habe. "Zum laufenden Verfahren selbst kann ich keine Stellungnahme abgeben", so Pixner. Er hält fest, dass nach 2010 keine Neubauten in der Siedlung mehr errichtet wurden. Seit 2012 gelte ein Bau- und Widmungsstopp.
Ein erstes Projekt zur genauen Vermessung durch die Uni Graz im Jahr 2002 sei nach dem Weggang des zuständigen Professors nicht fortgeführt worden. Nachdem im Vorjahr eindeutig festgestellt wurde, dass der Hang aufgrund der vielen Niederschläge stärker in Bewegung sei, wurden genaue Vermessungen und geologische Studien mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren beschlossen. Eine Station beobachtet dabei durchgehend eine große Anzahl von Messpunkten. Jede noch so kleine Veränderung wird dabei detailliert ausgewertet.
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