Neustifter Schüler erforschen kulturelles Erbe

Foto: Ernst Haslwanter
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Mit den Flurnamen im Gemeindegebiet befassen sich in diesem Jahr die SchülerInnen der vierten Klassen der HS Neustift. Im Rahmen eines freiwilligen Projekts unter der Leitung von Ernst Haslwanter haben sich die Mädchen und Burschen dafür bei Eltern, Großeltern und Bekannten umgehört. Das Ergebnis wird demnächst präsentiert und liefert gleichzeitig einen Beitrag zur Sicherung dieses Teils des kulturellen Erbes.
NEUSTIFT (tk). Flur- und Ortsnamen sind in der täglichen Kommunikation im unmittelbaren Lebensraum ständig in Verwendung und bilden einen wichtigen Teil der kulturellen Identität. Trotzdem wurden sie bisher nicht erhoben und nur selten schriftlich festgehalten. Grund genug für SchülerInnen der vierten Klassen der HS Neustift das nachzuholen, denn mit der Veränderung der Lebenssituation und der landwirtschaftlichen Nutzungsgewohnheiten sowie der steigenden Mobilität nimmt die Vielfalt dieses Teiles des kulturellen Erbes ansonsten leider stetig ab!

Schulaktion: „Kulturelles Erbe. Gestalte die Zukunft“
Das Projekt wurde unter der Federführung von Ernst Haslwanter – er ist bekanntlich auch Chronist der Gemeinde – vor gut einem Jahr in Angriff genommen: „Die Kinder haben alles allein bewältigt“, verteilt er vorab ein Lob. „Über den vergangenen Sommer bis hinein in den Jänner dieses Jahres haben die nunmehrigen Viertklässler Verwandte und Bekannte interviewt und so inzwischen über 350 bekannte und weniger bekannte Flurnamen erhoben.“
Das Projekt selbst wurde vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur initiiert und verfolgt die Zielsetzung, das Bewusstsein von jungen Menschen für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu stärken. Wir wurden von einer Fachjury aus über 100 Konzepteinreichungen zu dieser Schulaktion „Kulturelles Erbe. Gestalte die Zukunft“ zudem für eine finanzielle Unterstützung ausgewählt. Dafür hat die Jury neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema auch die Originalität und Kreativität des Projektzugangs bewertet.

Projekt bringt Mehrfachnutzen
Die Flur- und Ortsnamenerhebung in Neustift ist aber nicht nur für die Sicherung des Namensguts wichtig, wie Bernhard Mertelseder vom Chronikwesen des Tiroler Bildungsforums ergänzt: „Die Initiative der HS Neustift, sich dieser Thematik anzunehmen, ist auch in anderen Hinsichten besonders hervorhebenswert: Sie dient einerseits als Basis für die Planung der Einsätze im Rettungsdienst etc. und andererseits fördert dieses Projekt den wertvollen, generationenübergreifenden Wissenstransfer und die intensive Auseinandersetzung der Schüler mit dem eigenen Lebensraum auf unterschiedlichen Ebenen und stärkt auf diese Art auch das soziale System, die dörfliche Gemeinschaft.“ Das Ergebnis der Arbeit präsentieren die SchülerInnen am Freitag, dem 10. Juni um 19.30 Uhr im Turnsaal der Hauptschule Neustift.

Große Präsentation am Freitag!
Die Ausstellung ist auch am Samstag, dem 11. Juni in der Zeit von 13.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Haslwanter hat außerdem eine 90-seitige Broschüre zum Thema mit Karten von Kampl bis Volderau, vielen Fotos etc. kreiert, die bald käuflich erworben werden kann. Aber: Noch ist sie nicht ganz fertig! „Ob Rider, Gebloacka, Trahne, Kristlen, Auffang oder Knoappenloch – wir haben sehr viele Flurnamen gesammelt, aber lückenlos ist die Dokumentation noch nicht. Die Bevölkerung ist daher kommenden Freitag aufgerufen, auf einer Karte einzutragen, was die SchülerInnen noch nicht in Erfahrung bringen konnten.“

Foto: Ernst Haslwanter
Foto: Ernst Haslwanter
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