Wiedereröffnung steht bevor
Pfusch im StuBay bald saniert

StuBay-GF Georg Schantl und Teamleiter Bülent Isik sind froh, dass die umfassenden Arbeiten jetzt langsam aber sicher ins Finale gehen. | Foto: Kainz
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  • StuBay-GF Georg Schantl und Teamleiter Bülent Isik sind froh, dass die umfassenden Arbeiten jetzt langsam aber sicher ins Finale gehen.
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Rund 20 Tonnen an Material und fast 10.000 Arbeitsstunden sind nötig, um die eklatanten Baumängel zu beheben. Ab 25. Dezember ist Schwimmen wieder möglich.

FULPMES/TELFES. Im StuBay wird seit Mitte September auf Hochtouren gearbeitet. Zwar wurde das Freizeitcenter erst 2014 gebaut, vier Firmen haben bei der Errichtung von Kinder-, Sole- und Erlebnisbecken aber dermaßen gepfuscht, dass selbige von Grund auf neu gemacht werden mussten. Dem vorangegangen war ein Vergleich. Die Versicherungen der bauausführenden Unternehmen zahlten 640.000 Euro. Die Summe war ursprünglich deutlich höher angesetzt, eine der Firmen war aber zwischenzeitlich Konkurs gegangen. Somit war nicht mehr mehr zu holen. Für die ordnungsgemäße Sanierung – jetzt soll alles für die nächsten 30 Jahre halten – kommt man mit dem Geld nicht ganz durch. Sie wird rund eine Million Euro kosten. Den Überling übernehmen die Gemeinden Fulpmes und Telfes als Gesellschafter.

Zigtausende Handgriffe

Als wir zum Lokalaugenschein im StuBay eintreffen, sind GF Georg Schantl und Projektleiter Burkhard Beu ob des großen Ausmaßes der Schäden noch immer geschockt. Dass es schlimm ist, hat man gewusst. Wie schlimm, zeigte sich aber erst bei näherem Hinsehen in den vergangenen Wochen. Die Becken waren undicht, sodass das Wasser bis in die Technikräume rann und auch dort massive Reparaturen erzwang. So kam eins zum andern und es nützte nichts, alles musste raus! "Hätte man nichts unternommen, wäre die Statik des Gebäudes in Gefahr gewesen", weiß Schantl. Es war ein Mammutprojekt, das einem Neubau der Becken gleichkam. Rund 20 Tonnen an Material wurden entfernt. Dann gingen Fachfirmen ans Werk bzw. sind sie aktuell noch dabei, komplett neu zu verfliesen. Gut 6000 Arbeitsstunden plus weitere 3000 der MitarbeiterInnen des StuBay stehen mittlerweile zu Buche.

Eröffnung am 25.12.

Rechtzeitig zu Weihnachten ist jetzt ein Ende der leidigen Geschichte in Sicht. Mit der geplanten Wiedereröffnung am 17. Dezember wird es knapp nichts, der Termin verzögert sich aber nur um wenige Tage: Ab 25. Dezember ist der Badebereich wieder geöffnet. Die Tarife werden etwas erhöht, aber nur geringfügig, ergänzt der Geschäftsführer: "Die Mehrkosten für Energie werden uns nicht ganz so massiv treffen – weil wir mit Fernwärme heizen, ein großes Photovoltaikprojekt planen und vorab schon gut eingekauft haben."
Generell schreibt das StuBay ja bereits seit einiger Zeit schwarze Zahlen im operativen Betrieb – wenn nicht gerade Corona oder eine andere Krise vorherrschen. Schantl: "In der Covid-Zeit sind uns ungefähr 600.000 Euro durch die Lappen gegangen. Das auch, weil wir als öffentliche Einrichtung weit weniger Förderungen erhielten. Trotzdem haben wir keinen unserer rund 25 Mitarbeiter kündigen müssen."

Zu den Besitzverhältnissen

Die Errichtung des Freizeitcenters in Fulpmes-Telfes war kein talweites Projekt, obwohl der damalige Bgm. Robert Denifl nach Kräften versucht hatte, es als solches umzusetzen. Gelungen ist das eben nicht und darum fiel das StuBay schlussendlich auch kleiner aus, als es hätte werden können, wenn zusammengeholfen worden wäre. Auch die Gemeinde Neustift hat also entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht mitgezahlt. Sie hat aber auf Mittel aus dem Gemeindeausgleichsfonds vom Land verzichtet, weil ein Schwimmbadneubau im eigenen Ort schon 2014 nicht mehr in Erwägung gezogen wurde. Die Gesellschafter im Freizeitcenter sind somit nur die Kommunen Fulpmes und Telfes (75 bzw. 25 Prozent).

Rolle des TVB Stubai

Der TVB Stubai zahlt beim StuBay mit und zwar in Form eines Baukostenzuschusses. Der beläuft sich pro Jahr auf ca. 100.000 Euro. Zum Vergleich: Die Abgänge im maroden FZZ Neustift beliefen sich zuletzt jährlich auf gut 500.000 Euro – von dieser Summe finanziert der TVB die Hälfte. Seit der Eröffnung des StuBay und bis zur Fertigstellung des neuen FZZ in Neustift (wir berichteten vergangene Woche über das Siegerprojekt) bzw. die endgültige Schließung des Neustifter Bades schwimmen dort also salopp formuliert Millionen davon. Logisch, dass im vorderen Stubai ob dieser "Geldverbrennung sehenden Auges" die Köpfe geschüttelt werden, manche sprechen sogar von Fahrlässigkeit.

Gibt's gemeinsamen Weg?

"Schade, dass die Ressourcen nicht gebündelt werden! Mit diesem Geld könnte im StuBay so viel bewirkt werden, was ja letztlich allen Talbewohnern zugute käme. Es gäbe zum Beispiel tolle Erweiterungsmöglichkeiten, aber ohne Unterstützung werden Fulpmes und Telfes die nicht mehr stemmen können. Dass wir immer wieder die Hand reichen, ist ja nichts Neues. Wir werden das auch weiterhin tun", betont auch Schantl. Detail am Rande: Bis heute sind mit allem Drum und Dran rund 15 Millionen Euro in das Freizeitcenter StuBay geflossen.
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