Landwirtschaft und Gleichberechtigung
"Seid stolz darauf, Frau zu sein"

Anita Siller ist Obfrau der Stubaier Bauern | Foto: Siller
  • Anita Siller ist Obfrau der Stubaier Bauern
  • Foto: Siller
  • hochgeladen von Nadine Isser

Obfrau der Stubaier Bauern, Anita Siller, im Gespräch über Gleichberechtigung und Landwirtschaft:

BEZIRKSBLÄTTER: Seit wann gibt es die Stubaier Bauern, was ist die Idee dahinter und wie bist du dazu gekommen bzw. Obfrau geworden?
Anita Siller: Den Verein "Die Stubaier Bauern " gibt es im Grunde bereits seit ca. 1996. Damals noch Allianz Urlaub am Bauernhof-Stubaitalliebe auf den ersten Blick. Die damalige Mitgründerin Maria Salchner hatte viele sehr gute Ansätze, die ihrer Zeit weit voraus waren. Leider ist sie viel zu früh verstorben, so konnte ich sie nicht persönlich kennenlernen. Dennoch hat sie eine große Vorbildfunktion für mich. In ihre großen Fußstapfen zu treten freut mich. Obfrau geworden bin ich, glaube ich, eher durch Zufall, ich hatte damals wahrscheinlich zu viele Fragen gestellt. Zu diesem Zeitpunkt war der Verein in einer Art Dornröschenschlaf, und ich wollte versuchen, ihn wieder ein bisschen zum Leben zu erwecken. Der Grundgedanke liegt darin, dass man sich durch Zusammenarbeit gegenseitig stärkt.

„Die Landwirtschaft ist eine männliche Domäne“ - würdest du dem so zustimmen? Wie geht es dir als Obfrau des Vereins Stubaier Bauern, erfährst du viel Gegenwind?
Die Landwirtschaft ist bestimmt nach außen hin männlich. Wir sind jedoch alles ‚Urlaub-am-Bauernhof-Betriebe', und das Vermieten ist dann doch eher weiblich. Ich glaube nicht, dass man den Gegenwind nur auf die Landwirtschaft beschränken kann. Das ist leider im Moment in fast allen Bereichen so, dass eine Frau, die in der Öffentlichkeit auftritt, sich mehr beweisen muss. Schubladendenken und dass man als Frau gleich anders behandelt wird, ist allgegenwärtig. Aber alles andere als ein Grund gleich aufzugeben. Es gibt in der Landwirtschaft scheinbar Positionen, die als Frau ein Tabu sind. Und genau darin steckt die Herausforderung in den nächsten Jahren. Es braucht überall eine gute Durchmischung von Männern und auch Frauen. 

Mit den „Green Events“ stehst du für umweltfreundliche Veranstaltungen ein - ein neuer Weg. Glaubst du, dass Frauen, was das Thema Umwelt angeht, eher bereit sind etwas zu unternehmen als Männer?
Nachhaltigkeit fängt bei uns Bauern an, am eigenen Grund und Boden. Wir produzieren jeden Tag Lebensmittel auf höchstem Standard, von und mit der Natur. Da sollte es selbstverständlich sein, auf die Umwelt zu achten. Ich kann nicht behaupten, dass das Thema Umwelt "weiblich" ist. Vielleicht ist es aber der Schritt, es für alle sichtbar zu machen. 

Welchen Rat würdest du jungen Frauen bzw. Mädchen mit auf den Weg geben?
Seid stolz darauf, Frauen zu sein, und niemals aufgeben, manchmal reicht schon einen Schritt zurück, damit man den Weg erkennen kann.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.