S.O.S. Igel

STUBAI/WIPPTAL. Wie jeden Herbst gehen die Igel wieder auf die Suche nach einem geeigneten Winterschlafplatz. Und den suchen und finden sie oft in Gärten. Wenn man einen solchen „großen“ Nützling gerne in seinen Garten locken will, genügt eine „Natur“-Ecke mit ein paar kleinen Entgegenkommen: Angehäufter Strauchschnitt und/oder ein Laubhaufen, der gegen Nässe mit einer Plane abgedeckt werden sollte, dient als optimales Winterquartier. Weiters eine kleine Schüssel Katzenfutter – trocken oder nass spielt keine Rolle – unter einer Holzkiste, unter die das Tier kriechen kann. Und bitte keine Milch! In dieser niederschlagsarmen Zeit, sollte dem Igel Wasser zur Verfügung stehen, denn die Austrocknungsgefahr ist für die Stacheltiere derzeit sehr groß. Soweit die Maßnahmen für die gesunden Tiere, die man im Garten ansiedeln will. Dieser sollte übrigens auch im Sommer ein paar Nahrungs- und Versteckperspektiven liefern. Dafür machen sich die Igel in der Dämmerung und nachts über Insekten, Schnecken und Mäuse her. Wirklich kümmern sollte man sich aber im Herbst um kleine Exemplare, die ihr Winterschlafgewicht von mindestens 60 dag offensichtlich nicht erreicht haben. Auch die Nahrungssuche wird zu dieser Jahreszeit zum Teufelskreislauf: es muss „aufgespeckt“ werden, doch auf der kilometerlangen, oft erfolglosen Nahrungssuche wird mehr Energie verbraucht als gewonnen. Solche Tiere sollte man mitnehmen und zunächst in einer kleinen, mit Zeitungspapierstreifen ausgestopften Schuhschachtel („Eingangsloch schneiden!) einnisten lassen. Erstversorgung: Wasser und Katzenfutter anbieten und das Tier warmhalten. Alle Igel, auch größere, die tagsüber unterwegs sind – egal zu welcher Jahreszeit – bedürfen dringendst menschlicher Hilfe. Es handelt sich in jedem Fall um ein krankes Tier, bei dem Stunden entscheidend sein können.
Informationen für die weitere Pflege oder Weitergabe erhält man beim Tierarzt, und speziell im Stubaital haben sich zwei Damen der Igel-Aufnahme und Pflege besonders verschrieben: Karin Mattel (Tel.:05225/63657 ) Ingrid Posch (Tel.: 0650/6376944 )