Asylheim Gries – Alternative scheint vom Tisch zu sein
Land will Asylheim "in den nächsten Tagen" fixieren, Vorschlag der Gemeinden damit hinfällig.
GRIES (cia). "In den nächsten Tagen wird das Vertragswerk unterzeichnet, dann beginnen wir damit, das Gebäude zu adaptieren", erklärte Flüchtlings-koordinator Meinhard Eiter am Montag den BEZIRKSBLÄTTERN. Von einem Aufschub des Flüchtlingsheims Gries, bis ein detaillierter Alternativvorschlag des Planungsverbandes vorliegt, wie es Bürgermeister Karl Mühlsteiger als Konsens einer Diskussionsveranstaltung verstanden haben will, ist nicht die Rede.
Auch Landesrätin Baur betont: "Die Entscheidung für das Flüchtlingsheim in Gries am Brenner ist getroffen. Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen und das Heim kann in Kürze eröffnet werden."
Bereits vor einigen Wochen haben die Gemeinden vorgeschlagen, Flüchtlinge in verschiedenen Immobilien der Region unterzubringen. "Wir sind sehr dankbar für jede Unterstützung und prüfen gerne jedes Angebot aus allen Tiroler Gemeinden", erklärt Baur dazu.
Für Planungsverbandsobmann Alfons Rastner ist aber der Verzicht auf ein Asylheim in Gries Voraussetzung für diesen Vorschlag: "Wenn die Frau Landesrätin glaubt, dass wir Immobilien suchen und sie Gries trotzdem betreiben kann, hat sie sich getäuscht!" Für den Mühlbachler Bürgermeister ist dies eine Provokation der Gemeinden: "Wenn das so sein sollte, dass wir nicht gehört werden, werden die Verantwortlichen Blockaden in allen Gemeinden erfahren."
Dass das Heim in Fieberbrunn nun doch nicht geschlossen wird, sondern vom Bund übernommen werde, ändert für Baur und Eiter nichts am Bedarf eines Flüchtlingsheims. "Die Voraussetzungen in Tirol haben sich nicht geändert. Wir benötigen weiterhin dringend Plätze zur Unterbringung von schutzbedürftigen Menschen, da wir einerseits die rechtliche und andererseits auch die moralische Verpflichtung haben zu helfen", so Baur. Laut Eiter würden noch etwa 200 Heimplätze zusätzlich benötigt.
LA Rudi Federspiel (FPÖ) kritisiert Baur dagegen scharf: "Die Vorfälle um das geplante Flüchtlingsheim in Gries beweisen, dass Baur weder Skrupel hat noch Skrupel kennt." Die Weiterführung des Heims in Fieberbrunn durch den Bund sei ein Zeichen, dass „Soziallandesrätin Baur sichtbar gänzlich überfordert ist."
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