Gemeindefusion im mittleren Wipptal auf längere Sicht denkbar

Foto: Cincelli
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MATREI/MÜHLBACHL (kr). Gemeinsame Vereine, gemeinsame Schulen, gemeinsame Gebühren: Die Gemeinden Matrei, Mühbachl, Pfons und Navis sind miteinander in vielerlei Hinsicht sehr vernetzt. Provokant formuliert könnte man sie auch als eine Großgemeinde mit vier Ortschaften bezeichnen. Neben vielen Gemeinsamkeiten stehen aber auch viele gemeinsame Probleme zur Bewältigung an. Der Bürgermeister von Matrei, Paul Hauser, und der Bürgermeister von Mühlbachl, Alfons Rastner, wollen in Zukunft weiterhin eng zusammenarbeiten. Für beide wäre sogar in einiger Zeit eine Gemeindefusion denkbar.

Schwerverkehr rollt durch die Gemeinden

"Eines der größten Probleme, mit denen wir schon seit längerem zu kämpfen haben, ist der Schwerverkehr", so der Bürgermeister von Matrei, Paul Hauser. Bereits seit einigen Jahren setzt er sich für einen Entlastung der Gemeinden, insbesondere von Matrei, ein. Durch die Sondermaut, die auf der Brennerautobahn anfällt, weichen zahlreiche LKW's auf die Bundesstraße aus und fahren so direkt durch das Gebiet von Matrei durch. Nun wird das Thema auch im Landtag behandelt. "Ich erwarte mir aber vom Bund aus ein viel höheres Maß an Unterstützung!", bekräftigt Hauser. Auch in den neuen Wipptaler Landtagsangeordneten Florian Riedl setzt man sehr viel Hoffnung: "Wir rechnen mit großer Unterstützung durch Florian Riedl. Er hat sich auch in der vergangenen Zeit stark für die Reduzierung des Schwerverkehrs eingesetzt", sagt der Bürgermeister von Mühlbachl Alfons Rastner.

Den Handel stärken

Nicht ganz einig sind sich Hauser und Rastner in der Frage der Handelsbetriebe. Während es in Matrei sehr viele kleine und mittlere Betriebe gibt, herrschen im Gebiet von Mühlbachl eher größere Konzerne vor. Hauser: "Wir müssen unbedingt die Kleinbetriebe im Zentrum von Matrei stärken und nicht alles zu den großen Konzernen auslagern." Das würde vor allem mit der Schaffung von neuen Parkplätzen funktionieren. Rastner meint hingegen: "Es muss ein gesundes Gleichgewicht von größeren Konzernen und Kleinbetrieben geben." Große Betriebe würden vor allem viele Arbeitsplätze schaffen. Beide Bürgermeister sind sich jedoch einig, dass auch die kleinen Betriebe gefördert werden und der Kern in Matrei weiterhin belebt bleiben sollte.

Mögliche Gemeindefusion

Weil die Gemeinden eine so enge Vernetzung untereinander und viele Gemeinsamkeiten haben, steht die Frage einer Gemeindefusion im Raum. "Irgendwann, in ca 20 Jahren, ist eine Gemeindefusion sicherlich denkbar und das könnte ich mir auch sehr gut vorstellen", so Paul Hauser. Auch Alfons Rastner ist überzeugt: "Weil die Gemeinden so viel zusammenarbeiten, wäre eine Gemeindefusion sicherlich nicht undenkbar." Doch in der nächsten Zeit soll das noch nicht konkretisiert werden. Aber: Nach und nach sollen immer mehr Verwaltungsaufgaben der Gemeinden zusammengelegt werden. "Ein Beispiel dafür wäre ein gemeinsamer Baubeauftragter", so Hauser.

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