Trotz guter Zahlen kehrt keine Ruhe ein

NEUSTIFT (cia). Hinter der Fassade der Einigkeit des Tourismusverbandes (TVB) Stubai scheint seit einiger Zeit fleißig das Gegenteil gelebt worden zu sein. Ein Medienbericht brachte vor etwa zehn Tagen die Bruchlinien wieder deutlich. Es war ein scharf formulierter Brief des Landes Tirol, in dem nahegelegt wurde, den Geschäftsführer Hansjörg Pflauder des TVB abzulösen.

Ursprünglich hatte der TVB selbst dem Land Vorwürfe wie ungeklärte Reisen und Eigenmächtigkeiten zur Überprüfung vorgelegt. Sogar zu einer Zwangsbeurlaubung Pflauders durch den Obmann Sepp Rettenbacher ist es in dem Zusammenhang gekommen.

Doch dann kam die Kehrtwende. Nach einem Artikel in der Tiroler Tageszeitung sprachen der Vorstand des TVB Stubai davon, dass dieser Text "unter den Mitgliedern des Tourismusverbandes Stubai Tirol für Irritationen gesorgt" hätte. Nach eine eilig einberufene Sitzung des Vorstandes wurde Pflauder das Vertrauen ausgesprochen. Kein Wort mehr von Unstimmigkeiten.

Vielmehr pochte der TVB auf "im Landesvergleich vorbildliche" Wirtschafts- und Budgetzahlen. Auch eine "überdurchschnittlich nächtigungsstarke Wintersaison" wurde als Bestätigung für die gute Arbeit angeführt. Pflauder betonte: "Mit dem Stubaier Gletscher als größtes Skigebiet des Landes sind wir ein Taktgeber in Sachen Wintertourismus."

Das Stubaital konnte eine Steigerung von 4,37 Prozent bei den Ankünften und 4,16 Prozent bei den Nächtigungen verbuchen, was Rettenbacher erfreut: "Im Vergleich zu anderen Tourismusverbänden liegen wir über den meisten Ergebnissen und im Landesschnitt haben wir bei den Nächtigungen ein besseres Ergebnis als Tirol erzielt."

Wie weit diese Steigerung tatsächlich über dem Schnitt liegt, konnte von den BEZIRKSBLÄTTERN aber nicht festgestellt werden, da die entsprechenden Zahlen vom Land Tirol erst nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe erhoben wurden. Der TVB Mayrhofen gab auf Anfrage jedenfalls ein Nächtigungsplus von 5,74 Prozent an.