Bergwacht-Einsatzstelle Stubai informiert
Bergwachtdienst zwischen den Feiertagen

illegales Wintercamping | Foto: Tiroler Bergwacht - Einsatzstelle Stubai
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STUBAI. Zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag rückte die Bergwacht-Einsatzstelle Fulpmes-Stubai wieder mehrmals im Auftrag der Bezirksverwaltungsbehörde aus, die Einhaltung des Tiroler Campinggesetzes zu kontrollieren. Nachdem am Vormittag des 30. Dezember ein Hinweis eintraf, dass am Parkplatz der Stubaier Gletscherbahn seit Tagen etliche Fahrzeuge über Nacht zum Campieren genutzt würden, erfolgte dort in den späten Abendstunden eine Kontrolle. Zuvor verteilten jedoch Gletscherbahn-Mitarbeiter bei verdächtigen Fahrzeugen Hinweise zum bestehenden, nächtlichen Parkverbot zwischen 18 und 8 Uhr. Dem gutgemeinten Rat zum Verlassen der Parkplätze folgten jedoch nicht alle. Abends wurden dennoch Wohnmobile mit rund 40 Personen angetroffen, die sich ihr Nachtlager gerade gemütlich einrichteten oder schon schliefen. Die Folge waren etliche Organmandate sowie zwei Anzeigen an die BH Innsbruck, vier Bergwächter waren fast fünf Stunden im Einsatz.
Ein paar Tage später folgten Kontrollen in den Gemeinden Mieders, Fulpmes sowie im Gewerbegebiet Mieders und taleinwärts bis Mutterberg. Diesmal wurde von fünf Personen Bußgelder von jeweils 70 EUR eingehoben. Der Stubaier Bergwacht-Einsatzstellenleiter resümiert: „Aufgrund der mageren Schneelage konzentriert sich das Wildcampen derzeit hauptsächlich auf das Parkplatzareal des Gletscherskigebietes, sobald sich das ändert, werden aber auch die Parkplätze der anderen Bergbahnen wieder Treffpunkt der Camper-Lobby.“

„Wildcamper“ unterstützt durch Camping-Apps

Die Technik macht auch bei den illegalen Campern nicht halt. Viele sind untereinander durch Camping-Apps und in zweckdienlichen Foren vernetzt. Allein in einer einzigen dieser Apps gibt es neben den offiziellen Campingplätzen aktuell auch 13 illegale Stellplätze, die im Stubaital von Schönberg bis Mutterberg angepriesen werden, etliche weitere Plätze in den Nachbartälern. Zu genauer Adresse sowie Stellplatz-Anzahl werden auch GPS-Daten mitgeteilt, sodass die Anfahrt punktgenau möglich ist.

Verstecke im Industriegelände Medraz und Gewerbepark Mieders

Inzwischen haben die Wohnmobilisten auch sehr versteckte Plätze, z. B. im Industriegelände Medraz oder Gewerbepark Mieders für sich entdeckt. Hier zwischen den Werkshallen, hinter geparkten LKW’s und Kastenwägen oder Containern sind sie gut geschützt und schwer zu finden. Speziell an den Wochenenden und Feiertagen gibt es genügend freie Parkplätze, da viele Betriebe geschlossen sind. Trotzdem gingen der Bergwacht kürzlich in den frühen Morgenstunden im Industriegelände Medraz zwei Personen ins Netz, unangenehmes Erwachen und Organmandate waren die Folge.

Beanstandete teils uneinsichtig

Viele Beanstandete reagieren ziemlich gelassen auf die Camping-Kontrollen, sehen ihr Fehlverhalten ein und zahlen Bußgelder anstandslos, obwohl sich diese seit Juli 2022 von 20 auf 70 EUR erhöht haben. Teilweise geben die „Wildcamper“ sogar zu, die Vorschriften zu kennen, versuchen es aber trotzdem immer wieder. „Da ist auch ein gewisser Reiz, etwas Verbotenes zu tun und die Chance, erwischt zu werden, ist ja ziemlich gering“ schildert ein Ertappter schmunzelnd. „Jedes Mal sind freilich einige Unverbesserliche dabei, die diskutieren und geringere Geldstrafen ausverhandeln wollen, aber die Höhe ist gesetzlich genau vorgegeben“, so die BergwächterInnen und „werden Campingkontrollen bei Nachbarfahrzeugen bemerkt, versucht auch manchmal der ein oder andere, schnell das Weite zu suchen, um dann kurze Zeit später doch wieder hinter einem Stadel entdeckt zu werden.“ Unangenehm überrascht sind viele dann auch, wenn sie erfahren, dass man nach Zahlung einer Strafe nicht stehenbleiben darf, sondern in angemessenem Zeitraum einen offiziellen Campingplatz ansteuern muss.

Sachdienliche Hinweise

Die Bergwacht bittet die StubaierInnen um entsprechende sachdienliche Hinweise, Telefon: +43 664 3336088, Mail: stubai@tbw.gv.at

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