Ein Bus, der Leben retten kann

NEUSTIFT (cia). Eine besondere Investition leistete sich der Busunternehmer Philipp Cazzonelli. Er schaffte sich für seinen Reisebus einen Ersthelfer-Notfalldefibrillator an. "Ich hatte die Idee schon länger im Kopf, seit ich so ein Gerät auf einer Messe gesehen hatte", so Cazzonelli. Zu dem Zeitpunkt sei ein Defibrillator aber zu teuer gewesen.
Nach dem Besuch eines Erste-Hilfe-Kruses beim Roten Kreuz sei die Idee wieder erstarkt. Von Fair Rescue International in Innsbruck erhielt er ein leistbares Angebot. Etwa 1000 Euro kostete ihn das Gerät, mit dem man Leben retten kann. Ein kleiner Preis, so der Busunternehmer: "Wenn man ihn nur einmal braucht, hat sich das schon rentiert!"
Defibrillatoren können bei einem Herz-Kreislaufstillstand helfen, das Herz wieder regelmäßig zum Schlagen zu bringen. In Gebieten, in denen Notfalldefibrillatoren flächendeckend leicht zugänglich sind, konnten so die Sterberaten drastisch gesenkt werden. "Deshalb ist auch ein Symbol für den Defi auf der Bustür angebracht, so sieht jeder, dass ich einen dabeihabe", so der Neustifter.
Bislang gäbe es laut Cazzonelli nur wenige Busse, die einen Defibrillator mit sich führen: "ich habe bis jetzt einen Deutschen gesehen, Tiroler Unternehmer kenne ich keine."
In erster Linie sei das Gerät für seine Fahrgäste gedacht. Immer wieder fährt er Gruppen, unter denen auch betagtere Personen sind. Bei diesen häufen sich Herz-Kreislauf-Risiken. Seit 20 Jahren fährt er Reisebusse, vor sieben Monaten hat sich Cazzonelli selbstständig gemacht.