Miederer brauchen einen Treffpunkt

13Bilder

MIEDERS (cia). Um das Projekt am Becken’s Garten weiter zu entwickeln, fand am vergangenen Freitag erneut ein Worldcafé statt. Auf diesem Areal im Zentrum von Mieders sollen ein großer Teil der Erkenntnisse aus dem Gemeindeentwicklungsprozess umgesetzt werden – unter anderem die neue Volksschule.

Beim diesem Worldcafé waren die Bürgerinnen und Bürger eingeladen Ihre Ideen und Wünsche in die Gestaltung der Bauprojekte mit einzubringen. Das Ziel der Veranstalter, die Gemeinde Mieders gemeinsam mit der Firma Communalp, war es, Anregungen für die funktionale Raumplanung zu erhalten und die BürgerInnen intensiv in den Umsetzungsprozess miteinzubinden. Ermöglicht wird diese Einbindung durch das Instrument des „wettbewerblichen Dialogs“, der vom Anwalt Herbert Schöpf ausgearbeitet und vergaberechtlich durchgeführt wird. Beim klassischen Ausschreibungsverfahren wäre diese Möglichkeit nicht gegeben.

Nutzen & Funktion der Gebäude

Es gab vier Thementische zu den geplanten Projekten: Die Volksschule in Kombination mit dem Turnsaal, das Sozialzentrum, einen Tisch zum Thema betreutes Wohnen und einen Tisch zum Thema Außenbereich.
Ca. 30 interessierte Bewohnerinnen sind der Einladung gefolgt und haben sich im Gemeindesaal zum Ideenworkshop getroffen. Anhand einer einfachen Fragestellung wurden die Themen Nutzung, Funktion und Material bearbeitet und hinterfragt.

Die Fragestellung lautete: „Stellen sie sich vor, sie seien Schüler oder Schülerin. Gehen Sie gedanklich den Weg vom Eintreffen am Schulgelände bis zum Verlassen des Schulgeländes durch. Welche Ideen bzgl. dem Raum, den Bedürfnissen und Notwendigkeiten fallen Ihnen dabei ein.“
Den ganzen Nachmittag wurde an den Tischen teils intensiv diskutiert und sehr konstruktiv gearbeitet. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es wurde eine bunte Mischung an Wünschen formuliert und festgehalten.

Ungiftige Sträucher und eine Multifunktionale Bühne

Die Ergebnisse aus den einzelnen Bereichen sind durchwegs diskussionswürdig. Teilweise kamen Ideen und Hinweise auf’s Papier, mit denen vorher nicht gerechnet wurde.
Die Tischleitungen wurden von Fachleuten aus den jeweiligen Bereichen übernommen, so konnte zum Beispiel für die Tischleitung Volksschule/Turnsaal Friedl Klingenschmid (Pflichtschulinspektor). Bei der Volksschule wurde explizit darauf hingewiesen, dass die Räume Internetfähig sein müssen und die Musikschule Unterrichtsräume braucht.

Für den Tisch betreutes Wohnen Martin Lener (Leitung soziales Wohnen Neustift) gewonnen werden.

Beim Thema Außenbereich ging Franz Obex (GR Mieders) mit viel Elan ans Werk. Knapp 30 Ideen, davon einige Herzenswünsche wurde dabei formuliert, so zum Beispiel der Wunsch, man möge doch bitte bei der parkähnlichen Bepflanzung darauf achten, dass keine Sträucher mit giftigen Beerenfrüchten gepflanzt werden. Eine mobile, Multifunktionsbühne für die Bespielung eines Platzes durch die Musik, Vereine, Theater und Märkte war den für den Außenbereich ebenfalls sehr wichtig.

Das alte Bauernhaus und die Parkplatzsituation

Einige MiederInnen waren verhindert und haben vorab per Brief ihre Ideen eingebracht. Insbesondere der Wunsch das alte Bauernhaus, eventuell durch deine Renovierung bzw. Instandsetzung wieder einer Nutzung zuzuführen. Zudem ist in diesem Bereich, bei einer Nutzung und Bespielung der Außenfläche steht die Frage der Parkplatzsituation im Raum.

Kein Teppichboden aber jedenfalls ein Café oder Restaurant

Beim Tisch betreutes Wohnen wurde festgehalten, dass man unter keinen Umständen einen Teppichboden in den Räumen möchte. Begründet wurde es zum einen durch den Hygienefaktor und zum anderen durch die geringe Trittsicherheit. Was hingegen über mehrere Tische hinweg ein ausgesprochen wichtiger Wunsch war, ist die Einrichtung eines Begegnungszentrums in Form eines Cafés oder eines Restaurants, welches sowohl für die Personen rund um das betreute Wohnen, des Außenbereichs und des Sozialzentrums genutzt werden kann. Ein Ort, wo alt und jung zusammen kommen und ein zentraler Ort entsteht, wo Dorfleben passiert, so wie früher die Funktionen von einem Dorfplatz mit Brunnen, der übrigens auch auf der Wunschliste steht.

Die neue Schule mit Kräuter- und Gemüsegarten

Ebenfalls auf mehreren Tischen kam der Wunsch einen Kräuter- bzw. Gemüsegarten zu haben, eventuell in Kombination mit der Schule und dem betreuten Wohnen.

Aktiv Zukunft gestalten – der richtige Weg für Gemeinden

Die Bürger am Prozess zu beteiligen, ist aufwendiger, da sind sich alle Beteiligten einig. Ebenso einig sind sich jedoch alle Beteiligten, dass der einzig gangbare Weg ist. Projekte bekommen dadurch erst Ihre echte Identität und ihre tatsächlich auf die Anforderungen der Gemeinden ausgerichtete Gestalt.
Bürgermeister Manfred Leitgeb zeigte sich positiv überrascht, welches gute Echo das Angebot zur Beteiligung von den BürgerInnen kommt und sieht sich bestätigt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben um dieses große Projekt umzusetzen. Er bedankte sich insbesondere bei den engagierten BürgerInnen, die sich den Nachmittag Zeit genommen haben um Ihre Gemeinde weiter zu entwickeln.
Walter Peer, GF Communalp GmbH, formulierte abschließend „Wir versprechen, alle Wünsche mitzunehmen. Nicht versprechen können wir hingegen, dass alle umgesetzt werden.“

Der weitere Weg, der nächste Schritt

Der nächste Schritt ist die Ausschreibung der umzusetzenden Projekte und wenn alles nach dem gewünschten Zeitplan geht, soll 2015 im Frühjahr die Entscheidung über Bauträger und Architekten fallen.
Wenn es nach dem Willen der Gemeinde und der Projektentwicklungsgesellschaft geht, sollen die BürgerInnen auch weiterhin laufend ev. auch im öffentlichen Raum über die weiteren Schritte informiert werden. Die regelmäßige Information und Kommunikation mit den BürgerInnen soll im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten vollständig ausgeschöpft werden.

Kommentar zum Thema

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.