Fulpmes will mehr Mitsprache

Im ehemaligen Hotel Holzmeister in Fulpmes befand sich die Grundversorgungseinrichtung für die Flüchtlinge.
  • Im ehemaligen Hotel Holzmeister in Fulpmes befand sich die Grundversorgungseinrichtung für die Flüchtlinge.
  • hochgeladen von Katharina Ranalter (kr)

FULPMES. Seit rund einem Jahr gibt es das Heim für Asylwerber der Tiroler Sozialen Dienste (TSD) in Fulpmes. Bei der letzten Gemeinderatssitzung in Fulpmes lieferte Integrationsausschussobmann Fabian Muigg, der in seiner Funktion die direkte Verbindungsstelle zwischen Gemeinde und TSD ist, einen Bericht zur Lage des Heims. Insgesamt gibt es nur wenige Vorfälle und die Situation ist im großen und ganzen stabil. Doch Muigg prangerte an: "Die Gemeinde hat keinerlei Mitspracherechte in Bezug auf die Flüchtlingsbetreuung. Unsere Verbesserungsvorschläge finden nur schwer Gehör und wir erhalten kaum Informationen!"
Muigg forderte von der TSD, dass die Gemeinde bei Vorfällen und Problemen umgehend informiert werden solle. Muigg: "Trotz mehrfachen Bittens bekam ich null Info." Die Kritik gelte der Struktur in den TSD und der aktuellen Rechtslage, er wolle keine einzelnen Betreuer oder die unbegleiteten minderjährigen Asylwerber angreifen.

Gespräch am Freitag

Am Freitag fand ein Schlichtungsgespräch zwischen Vertretern der Gemeinde und Mitarbeitern der TSD statt. Dabei wurde über den Kommunikations- und Informationsfluss zwischen der Gemeinde und den TSD diskutiert. Muigg zeigt sich zufrieden: "Nach so vielen Gesprächen, die ich schon mit den TSD geführt habe, bin ich heute das erste Mal optimistisch, dass sich vieles verbessert."
Beim Gespräch war auch Bürgermeister Robert Denifl dabei: "Das Gespräch verlief sehr gut! Man muss dabei aber immer betonen, dass es beim Heim für Asylwerber in Fulpmes am wenigsten Vorfälle in ganz Tirol gibt." Dass die Kommunikation verbessert werden soll, befürwortet er natürlich auch.

Verbesserungen

Konkret soll es nun Verbesserungen in der Kommunikation zwischen Heim und Gemeinde, Anwesenheit in der Schule, Freiwilligenkoordination und der Präventionsarbeit geben. Georg Mackner von den TSD: "Wir werden so gut es geht den Informationsfluss beschleunigen und die Gemeinde umgehend informieren." Die Gemeinde solle auf diesem Weg stärker eingebunden werden.
Der gebürtige Fulpmer Michael Stecher ist für die Sicherheit der Heime der TSD in ganz Tirol zuständig. Bürgermeister Robert Denifl betont: "Mit Michael Stecher haben wir einen Experten für die Sicherheit, der direkt aus Fulpmes kommt."

Positivbeispiele

Muigg und auch Denifl betonen, dass die meisten Asylwerber sehr bemüht sind und sich integrieren wollen. Fabian Muigg: "Unser Anspruch in Fulpmes ist, dass es keine Vorfälle gibt und das Zusammenleben ideal funktioniert. Die bisherigen Erfolge liegen auch an der Mitwirkung vieler Freiwilliger und der Gemeinde."

Zur Sache

Das Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Fulpmes besteht seit 23. März 2016. Insgesamt 30 junge Burschen zwischen 14 und 18 Jahren wohnen dort. Ein Großteil von ihnen ist in Bildungsprojekten untergebracht beziehungsweise ist noch schulpflichtig. Insgesamt gibt es über 200 Unterkünfte für Asylwerber der TSD in Tirol.

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