Kammerspiele

Beiträge zum Thema Kammerspiele

In der von Julia Jenewein konzipierten Performance Kein.Mutter.Land zeigen Katarina Hauser und Elena-Maria Knapp ungeniert und süffisant auf,  dass Frauen im gebärfähigen Alter nach wie vor auf Reproduktion getrimmt sind. | Foto: Alena Klinger
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Frei im Theater: Kein.Mutter.Land - SONNE
Ein Hoch auf die Performance

In unserer überangepassten Deepfake-Welt, in der sich alle so nach Wahrhaftigkeit sehnen, ohne sie dann womöglich auch auszuhalten, sind kritisch-kluge Performances, die unsere Seh- und Denkgewohnheiten herausfordern, ein geradezu notwendiges Korrektiv. Daher an dieser Stelle zwei unbedingte Empfehlungen: 1. Kein.Mutter.Land von Julia Jenewein Julia Jeneweins Performance, die noch am 6. und 7. Juni in der BALE sowie am 29. Juni im Rahmen von „Theater unter Sternen“ im Zeughaus zu sehen sein...

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Eine junge selbstbewusste Nestroy-Aneignung: Marion Reiser (Ratsdiener Klaus), Tommy Fischnaller-Wachtler (Ultra) und Pasquale di Filippo (Sigmund) in Moritz Franz Beichls Inszenierung der 1848er-Revolutionsposse "Freiheit in Krähwinkel" in den Kammerspielen.  | Foto: Birgit Gufler
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Frei im Theater: Freiheit in Krähwinkel
Ein junger cooler Nestroy

Das sitzen sie also in der weißkalten Wartehalle ihres (Schauspieler:innen-)Lebens, in einem gänzlich uncoolen Jeans-Alltags-Look (Ausstattung: Monika Rovan), haben sich, wie es scheint, nahezu alle in der selbstauferlegten Stille eingerichtet, bis auf den einen mit der Gitarre und die später Dazugestoßene. Die einzige vorhandene (Tages-)Zeitung ist vergeben, aber ausgerechnet Reclamhefte sind in Fülle da: Nestroys 1848er-Revolutionsposse „Freiheit in Krähwinkel“, die er damals im Affentempo...

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Wenn Natur und Mensch zuschlagen: Ödön von Horváths beklemmend ungeschöntes Volksstück "Die Bergbahn" über diverse Un- und Vorfälle beim Bau der Österreichischen Zugspitzbahn ist im [K2] als Livehörspiel zu erleben.  | Foto: Birgit Gufler
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Frei im Theater: Die Bergbahn, Das NEINhorn
Am Berg und im Herzwald

Er kannte also nicht nur Geschichten aus dem Wienerwald, sondern auch jene, die sich beim Bau der Österreichischen Zugspitzbahn (wie die heutige Tiroler Zugspitzbahn damals noch hieß) zwischen 1924 und 1926 zutrugen, lebte er doch in jenen Jahren ganz in der Nähe im bayerischen Murnau. Die zahlreichen menschlichen Kollateralschäden, die der erbittert geführte Wettlauf der Pioniere und Geldgeber nicht nur gegen das deutsche Projekt auf anderen Bergseite, sondern insbesondere gegen Wetter und...

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Berückend schön und von einer geradezu ergreifenden Tiefe sind die (Spiegel-)Bilder und Spiegelungen, die das renommierte Kollektiv Gob Squad in seiner Performance "Creation (Pictures for Dorian) gemeinsam mit seinen leibhaftigen lokalen Objet trouvés kreiert.  | Foto: Birgit Gufler
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Frei im Theater: Creation (Pictures for Dorian)
Das Wunder einer Performance

Es gibt sie noch diese wundersamen Verwandlungen. Wo du ohne irgendeine Vorstellung respektive Bild – immerhin nennt sich der Abend „Creation (Pictures for Dorian)“, was sich natürlich auf Oscar Wildes nicht-altern-wollenden Dorian Gray bezieht – ins Theater hineingehst und dir schon nach wenigen Minuten denkst: Wow - wie klug, wie raffiniert, wie hochreflektiert. Und du irgendwann gar nichts mehr mitnotieren magst, um nur ja nichts von der Dynamik dieser Kreations- und Interaktionsprozesse,...

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Bunt, schrill und dabei unfassbar differenziert und klug: "Ich fühl´s nicht" ist nicht nur eine meister:innenhaft gelungene Bühnenübersetzung von Liv Strömquists gleichnamigem Comic, sondern ganz klar eines der absoluten Theater-Highlights dieser Saison.  | Foto: Birgit Gufler
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Frei im Theater: Ich fühl´s nicht
Über die Liebe in Zeiten wie diesen

Ein Comic auf der Bühne? Zum All-Time-Thema Liebe? Und dann noch von einer feministischen Comiczeichnerin? Nein, die Frage stellt sich nicht, ob und wie das geht. Was Susanne Schmelcher, deren Anna-Karenina-Inszenierung am TLT 2015 als beste Bundesländer-Produktion mit dem Nestroy ausgezeichnet wurde, hier gemeinsam mit Ausstatterin Marion Hauer und dem Ensemble-Quartett Jan-Hinnerk Arnke, Phillip Henry Brehl, Florian Granzner und Yael Hahn mit „Ich fühl´s nicht“ nach dem Comic von Liv...

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Dabei sein erklärt und entschuldigt fast alles: Tom Hospes, Florian Granzner und Christina Constanze Polzer in "Schnee Weiss (Die Erfindung der alten Leier)" von Elfriede Jelinek. | Foto: Birgit Gufler
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Frei im Theater: Schnee Weiß
Eine grandiose Jelinek in den Kammerspielen

Gemma Jelinek schauen. Man kann sich angesichts der restlos ausverkauften Vorstellung des Eindrucks nicht so ganz erwehren, dass das schon irgendwie mitspielen muss. Und wie zur Bestätigung, aber vermutlich saß ich einfach nur falsch, hör ich die eine Dame hinter mir zur nächsten etwas von Nestbeschmutzerin sagen. Der zugehörige, später erscheinende Mann ätzt über auffallend viel alternatives Publikum, was ja geradezu ideal für das Anbringen des einen oder anderen frauenfeindlichen Witzes sei....

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Ein fantastisches Quartett: Laura Schneiderhan, Julia Steingaß, Andrea De Majo, Sascha Zarrabi in Jason Robert Browns Liederzyklus „Songs for a New World“.  | Foto: Birgit Gufler
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Frei im Theater: Songs for a New World
Songs gegen die Herbstdepression

Um es vorauszuschicken: Musicals – mit Ausnahme der großen Klassiker – sind nicht wirklich mein Ding. Aber „Songs for a New World“, das klang nach etwas, das wir wohl alle im Moment brauchen können. Und schon nach dem ersten Song hatten sie mich, die vier auf der Bühne, mit ihren fantastischen Stimmen und ihrer ganz eigenen Strahlkraft: Julia Steingaß, Laura Schneiderhan, Sascha Zarrabi, Andrea de Majo, die jede Lebensgeschichte in den insgesamt sechzehn Songs mit größter Wahrhaftigkeit...

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Frei im Theater: Westbahntheater und Kammerspiele | Foto: Frei
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Frei im Theater 12
Die Wirkmacht des Schicksals

Vielleicht sind es gerade jetzt die Geschichten über jene seltsamen Schicksalsfäden, die uns oft über Generationen hinweg verbinden, die uns nun so etwas wie Orientierung geben, weil sie uns aufzeigen, dass unser Dasein ein Stück weit immer auch determiniert ist – von Wirkkräften und Verstrickungen, die vielleicht erst unsere Nachfahren entschlüsseln, vielleicht aber auch nicht. In Andrew Bovells Stück „Am Ende des Regens“, das noch bis Anfang April im Westbahntheater zu sehen ist, sind es...

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