Puch bei Hallein

Beiträge zum Thema Puch bei Hallein

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Krähenträume

Ich höre eine Krähe vom Baum in meiner Nähe. Sie krächzt mit einer andern vom Lebensstil in Flandern. Die glauben wohl, in Belgien, da kann man nur so schwelgien. Ich glaube doch, da haben sie sich getäuscht – die Raben.

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Notherberge

Schwester Clara, eine Nonne, ließ mit angemessner Wonne sich zum Gang durch Gras verleiten, Wiesen, Wälder zu durchschreiten Dann ging’s zurück ins Haus der Schwestern. So war es immer, nicht so gestern. Da gaben Mönche Nachtquartier, und wie man hört - auch mit Pläsier. Vielleicht sind Klosterkindergärten aus neuen Sichten zu bewerten,

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Stille Keller

Es ist so still im Keller. Die Assel säubert Bein für Bein. Nur siebzehn, eines ist schon rein. Sonst ist es still im Keller. Ein Marmeladeneller lockt Husche-Silberfischchen an. Sie naschen, wuseln, aber dann ist’s wieder still im Keller. Herr C Punkt Wintersteller schätzt Souterrainsilentium. So ist schon Piepsen, kein Gebrumm, der Maus zu laut im Keller.

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Klösterliche Fastenspeisen in alten Zeiten

Aschermittwoch – Fastenzeit, ein gefangner Biber schreit, denn er wird als Fisch geschlachtet, klösterlich sehr schlau betrachtet. Schweine sterben voller Not aquatilen, feuchten Tod. Sau aus sprudelndem Gewässer schmeckt als Kaltgeblüt ja besser als ein fader alter Hecht. Enten-, Gans- und Schwangeschlecht, - wie der Otter warmen Blutes - leisten auch vor Ostern Gutes. Einfallsreichtum – Fantasie, Speiseplan nach Harmonie. Kreative Köche führen Mönch und Abt zum Kontemplieren.

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Vernarrt in einen Moloch

Heut gehe ich ins Tierschutzhaus und suche mir ein Heimtier aus. Ein Wesen, das ich herzen kann, verwöhnen, füttern. Irgendwann verbring ich mit dem Pflegling dann den Urlaub. Sindelfingen böte sich an für meine Dornenkröte. Mein Hausfreund wird ein Moloch sein, die Echse, nicht das Monster, nein! Der Wangen feine Stachelzier, die Rarität als Stubentier, ja, Leser, das erweckt in mir die Sehnsucht nach dem Streichelvieh. Drum hol ich’s mir, sonst tu ich’s nie.

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Vatikarneval

Rosenmontag, vatikanisch, Schweizergarde süffelt Wein. Papst Franziskus, heut leicht panisch, nordet sich nach Mekka ein. Kardinäle tragen rosa Zipfelmützen – welch Humor! Nonne Konstantiniosa hüllt sich nur in Grobmaschflor. Auf dem Platze vor St. Peter thront ein goldnes Götzenkalb, in der Länge fast drei Meter, in der Breite eineinhalb. Die Kapelle bleibt sixtinisch, doch zum Abendmahl gibt’s Kraut. Mönche haben endokrinisch sich in Köchinnen verschaut. Aus Genanntem kann man schließen,...

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Wie gelungen

Wer nennt sich heut noch Giselher, Krimhilde, Hagen? Niemand mehr! Und auch der alte Etzel verschenkte im Gemetzel den schönen Namen. Dort und da verbirgt er sich als Attila. Doch leben noch zwei Tanten von mir am Rhein in Xanten - die Gudrun, die Brunhilde – da lächelt man nur milde!

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Bubo bubo - der Uhu

Der Uhu wirkt vom Antlitz her betrachtet niemals wirklich heiter. Das stört mich zwar nicht allzu sehr, und Bubo kümmert es nicht weiter, dass mein Gepräg im Konterfei - so wie man sagt - nicht lustig sei. Seh ich den Uhu, sieht er mich, dann nur im Beidseitsignorieren. Wir wollen unsren Gegenstrich nicht hin zum großen Streite führen. Der Schuhu-Eule Sauerblick ist eben ihr und mein Geschick.

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Kobrasippe

Es lebt in Afrika die Schlange, die speit - bei Zorn und auch bei Bange. In Indien lebt Naja naja, sie ist mir weniger geheier, für ihre Fehlsicht braucht sie Brillen, verwechselt mich – um Himmels Willen – mit Erdhorn, Grasfrosch und Agamen, mein Ausblick ändert sich im Rahmen, wird enger, Schritt für Schritt zu Röhre. So bleibt der Regenwurm, ich schwöre, die Kobra meines Urvertrauens.

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Der Hahn auf dem Mist

Ein Hahn auf dem Mist ist kein Philosoph. Ein Denker auf dem Mist ist ein Freund der Weisheit. Vom Mist aus schaust du in geordnete Sauberkeit. Aus allzu Reinem siehst du auch die Makel. Der Hahn, er denkt sich nichts dabei und ist vermutlich glücklicher, findet´s auch viel schicklicher auf seinem Mist. Ein bisschen doch Sophist.

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Farbe der Eisbär-Himbeertorte

Wenn die Eisbär-Himbeertorte weiß wär, fehlten mir die Worte. Wär sie rot, leicht weiß zum Licht, fehlten mir die Worte nicht. Mischung Schollenbär und Beere fehlt in Goethes Farbenlehre. Ist nun aber – leicht verjährt - voll geklärt.

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Waldrapp-Fasching

Ulkig kleidet sich der Rapp. Karneval konform, doch knapp. Im Verbrauch von Schmuckgefieder und im Vortrag heitrer Lieder misst er sich mit keinem Narren. Rappe hassen Festzugskarren, Nasenpapp und Schnurrbartbrillen, sind so meinem Ulktreibwillen, wie auch meinem Konterfei ziemlich ähnlich. An und bei fühlt mein Ego sich recht rappisch, ulkig, doch nicht nasenpappisch.

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Total (Satire)

Ich sitze am PC und schreibe ein - na, was schon - ein Gedicht. Ein Gedicht über Eiszapfen - und eines aus diesem Genre lässt die Haar sich weder sträuben noch ausfallen. Bei mir liegen jetzt jedenfalls an die 27 Barthaare, sechs dickere Horngebilde aus der Brauensippe und – der Länge nach zu schließen - 32 Kopfhaare auf der Tastatur. Ich gebe zu, dass die Zahlen in veritas leicht abweichen mögen. Spielt auch keine Rolle, denn in diesem Augenblick beginnt es leicht zu schneien – vom Kopf. Es...

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Der Schlorf von Mechelding

Er war der Schlorf von Mechelding, ein strengster Herre seines Schlutzes. Die Burke mit dem Mauerring stand da als Kennmal seines Trutzes. Der Schlorf, der Schlorf von Mechelding, war gnadend seinen Schergen! Bedurfte sie mit Schneid und Kling, ließ Kleinmut so verbergen! Das ehern Schild vor Brust und Ripp verwarf ihm Ehrfruchtssalven von seiner noblen Reichsgrafsipp im Tal der lila Malven.

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Melzstrategie

Im Gegensatz zum Streifenmelz sind Tüpfelmelze schwarz gefleckt. Die Tupfen auf dem Sommerpelz (stets rund und niemals rechtgeeckt), verschwimmen mit dem Steppengras zur Tarnung in ein Irgendwas. Doch führen Streifen ebenso ins täuschende -Inkognito. Ganz bass erstaunt mich irgendwie der Melze Doppelstrategie.

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Quid agis?

Es geht dem Specht von Zeit zu Zeit am Maßband der Befindlichkeit schlecht. In Intervallen - nicht immer. In Permanenz wär’s schlimmer. So fügt der Specht dem Schicksal sich und hadert nicht. Wie seelenschlicht!

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Der Maulwurf wirft nicht mit dem Maul

Der Maulwurf und das Maultier sind nicht nah verwandt – sehr weit geschichtet. Ein Wortbedeutungskuckuckskind ist dieses Maul, das so gewichtet. Es passt zu Trommel, Klauenseuche, zu Schelle, Korb und feilen Affen, behübscht auch andre Wortgebräuche. Mit einem Wurf hat’s nichts zu schaffen.

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Es irrt...

Es irrt das Huhn, solang es strebt, das heißt im Grund, solang es lebt und ähnelt so dem Menschen sehr, viel „ähnerlicher“ geht’s nicht mehr.

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Leicht dümmlich

Der Blick des Huhnes wirkt auf mich leicht dümmlich, wenig geistdurchtränkt. Des Auges Starre und sein Stich verbergen, was das Huhn so denkt. Den Eindruck meines Augs auf Hennen, vermag ich gleichfalls zu erkennen: Der Blick des Menschen wirkt auf mich leicht dümmlich, wenig geistdurchtränkt. Des Auges Starre und sein Stich verbergen, was ein Mensch so denkt.

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Das Hngartlschubsn - ein beinahe vergessener Brauch

Trotz der Bemühungen zahlreicher Heimatvereine, intensiver Quellenforschung und Archivarbeit, die von den jeweiligen Landesregierungen gar nicht zu kurz bemessene Unterstützung erfahren, dämmern so manche Bräuche der Vergessenheit entgegen – und nur aktive Pflege kann sie einer Neubelebung zuführen. Als Beispiel möchte ich hier das Hngartlschubsn erwähnen, einen bäuerlichen Brauch aus dem Jahreskreisgeschehen. Das Erstaunliche – dieser Brauch wurde im neunzehnten Jahrhundert und auch bis in die...

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Unwoascheinlich

A Meiserl, a Zeiserl, a Gimpi, a Specht - der a a poa Keandl in Schlund eini mecht – die sitzn im Vogihaus, woatn und woatn, do schleicht sie die Minki von Nochban in Goatn. Zerscht fongt si des Katzl an Gimpi, donn ´s Zeiserl, donn frisst’s erscht den Specht und zum Schluss a nu `s Meiserl. Ma heat sowos lassaling - deppade Red, a Vogl ko fliang, oba d‘ Kotz, die konns ned.

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Was soll ich aufstreichen?

Erdbeermarmelade schmeckt fast wie Erdbeerkonfitüre. Unterschiede sind versteckt, wüsste nicht, wo ich sie spüre. Aprikosenmarmelade, die ich gern ins Müsli rühre, gleicht, ich find auch dieses schade, oft Marillenkonfitüre. Nun, ich passe und entgeh diesem Zwist – ich nehm Gelee.

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Pilgerweg

Die Wanderstabheuschrecke ist viel schneller als der Fußtourist in Santiago/Compostela*. Man sagt, sie fliegt bis Paradela. Der Vorwurf – durch und durch gehässig – ist hart – jedoch nicht unzulässig. *verschwistert mit Siggerwiesen

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Affinität zur Trichine

Trichine Kurt im Bauch des Schweines, dort liegt und ruht er, ein gemeines Verhalten, denkt man, denn er wartet im Speck der Sau komod verschwartet - damit auch dieses noch erwähnt wird – auf einen hominiden Endwirt. Bei trichinösem Erdenwandeln würd ich kein Jota anders handeln.

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