Theater

Beiträge zum Thema Theater

Choas pur: Schlägerszene im Wohnzimmer | Foto: Herwig Prammer

Kammerspiele
Darf man einem Kind den Namen Adolf geben?

Man darf. Nur, ist es dann für sein ganzes Leben gezeichnet? Wird es dann in der Schule gehänselt? Ist der Name politisch korrekt? Wird man gleich einer Partei zugeordnet? Findet man diesen Namen in einem Liederbuch? Warum wird in den Kammerspielen eine halbe Stunde lang beim Abendessen gestritten? Nicht deswegen. Es brechen unvermittelt Konflikte aus. Einer der Protagonisten, der wenig spricht, wird der Homosexualität bezichtigt. Er outet sich als Geliebter der Mutter des jungen Paares. Er...

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Wer darf nun wem eine Niere spenden? Hat der eigene Mann die Pflicht, oder doch das Vorrecht? | Foto: Fotos: Knie
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Kammerspiele
Josefstadt zu Gast im Ersten

Die Schauspieler des Theaters in der Josefstadt treten wieder einmal in den Kammerspielen der Inneren Stadt auf. Das neue Stück "Die Niere" von Stefan Vögel polarisiert. JOSEFSTADT. Wie viel sind heutige Partnerschaften wert? Was kann man von seinem Mann oder seiner Frau erwarten? Ist "erwarten" überhaupt das richtige Wort oder sollte es lieber "wünschen" oder "hoffen" heißen? Diese zeitgemäßen Fragestellungen zur heutigen Beziehungslandschaft stehen im neuen Theaterstück der Kammerspiele im...

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Es ist kein Weihnachtsstück, obwohl es in einem an einem Heiligen Abend spielt | Foto: Herwig Prammer

Kammerspiele
Aus der Zeit gefallen

Es ist so gar kein Weihnachtsstück, obwohl es in einem an einem Heiligen Abend spielt – in einem nach einer sichtlich gewinnbringenden Einkaufsorgie schließenden Kaufhaus. An diesem Abend bleiben noch die letzten blechern klingenden Durchsagen, rote Riesenweihnachtskugeln, zwei automatisch betriebene Stoffbären und jede Menge Kunstschnee zurück. Ja – und zwei übrig gebliebene Menschen: Maria, die Putzfrau und Josef vom Wachdienst. Jung, effizient, glänzend, gewinnbringend – sie sind keines...

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Der Gott des Gemetzels. Zwei Ehepaare im Ausnahmezustand | Foto: Moritz Schell

Kultur ist...

…wenn die Staatsoper- 150 Jahre jung geworden – ihr Programm 2018/19 präsentiert, und zwar mit sechs Premieren, 50 verschiedenen Opernwerken, 16 verschiedenen Balletten und fünf Kinderprogrammen ist das High-Level. Unter anderem kommt es zur Neuinszierung von Lucia di Lammermoor, einst Domäne von Edita Gruberová. Rollendebüts von hochkarätigen Sängerinnen und Sängern versprechen eine spannende Saison. Die Karten werden um 5% teurer. www.wiener-staatoper.at …wenn das Burgtheater, das ins letzte...

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Queen Elizabeth wünscht sich ein neuer Stück bei der ein Hund vorkommen soll. | Foto: Astrid Knie

Ein Oscar für Shakespeare in den Kammerspielen

Ich habe ihn gesehen, den Film „Shakespeare in Love“ - mit sieben Oscars ausgezeichnet. Hoch gelobt, alles gut gemacht, Jury überzeugt. Soll ich mir die Theaterversion von Lee Hal ansehen? Ich werde enttäuscht sein, denke ich. Und tatsächlich, die ersten fünf Minuten kommen bei mir wie Schultheater an. Doch dann nimmt die deutschsprachige Erstaufführung in den Kammerspielen Fahrt auf, trotz Verlust von zwei erkrankten Schauspielerinnen. Die männlichen Einspringer treiben den Spaß auf die...

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Tonkünstler: Musik am Berg

Es herbstelt in der Wien-Kultur

Die Sonnenwende bereitet mir immer Unbehagen. Die Tage werden kürzer, bald ist wieder Winterzeit mit allen grässlichen Zutaten. Und dann geht‘s schon auf Weihnachten zu. Zur Schmerzlinderung hilft nur die Kultur, die es in Hülle und Fülle in Wien gibt. Zahlreiche Uraufführungen und Erstaufführungen sollen Besucher anlocken. Ein paar Hinweise. BURGTHEATER Die Geburtstagsfeier von Harold Pinter ist eine finstere Komödie, in der Gewalt in eine ordentliche bürgerliche Gesellschaft einbricht und sie...

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Ein geniales Paar: Sona MacDonald und Tonio Arango | Foto: Moritz Schnell

Ein Liebeslied im Schatten eines turbulenten Lebens

Man muss lange zurück gehen, wenn man das Phänomen Sona MacDonald verstehen will. Es muss im Jahr 1985 gewesen sein, als ich Hans Piesbergen bei einem Radiointerview kennen-lernte. Er war jung, ich war jung. Wir freundeten uns an. In der Wiener Arena inszenierte Meret Barz „Frühlingserwachen“. Es war die Zeit, in der ich mich von meinen spießigen Eltern emanzipierte. Ich zog mit den Schauspielern durch die Stadt, eine Sozialisierung, die meinem Seelenleben gut tat. Eine wunderbare Epoche. Die...

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Verworrende Familienaufstellung | Foto: Jan Frankl

Multikulti in Paris - Streit um eine Vorhaut, Hochzeiten und ein wenig Rassismus

Monsieur Claude ist ein rechtschaffener Mann - konservativ, steif und manchmal etwas spießig. Als Gaullist will er gesehen werden, als gemäßigter Rechter. Er verbittet sich, als Rassist bezeichnet zu werden. Mit seinen vier Töchtern hat er es nicht immer leicht. Sie sind nicht gerade angepasst, aber auch keine bekifften Frauen. Vor allem sind sie mit Männern liiert, die ihren Vater schon mal tief Luft holen lassen. So tummeln sich in der Familienaufstellung ein Chinese, ein Moslem und ein Jude....

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Sona MacDonald als alternde Tanzdiva | Foto: Jan Frankl.

Loser und andere Verhaltensauffällige

Ich erzähle Ihnen eine wahre Geschichte. Ich war früher bei einem Finanzdienstleister. Dort herrschte ein Generaldirektor mit seinen Vasallen im prunken Stil, autoritär, herrschsüchtig, hysterisch, illoyal und menschenverachtend. Bei Incentive-Reisen (das sind exklusive Reisen für tüchtige Verkäufer) gebärdete er sich als Hurensohn. Er ließ sich leichte Damen aufs Zimmer bringen (dafür hatte er einen eigenen Mitarbeiter eingestellt), hatte keinen Genierer, sich vor seinen MitarbeiterInnen mit...

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Nach Billie Holiday nun Maria Callas. Sona MacDonald in Glanzrollen. Neues Projekt in der Josefstadt | Foto: Jan Frank

Josefstadt: Erni Mangold in Herold und Maude

Ich wollte immer schon auf einer Bühne stehen. Nicht auf einer Theaterbühne sondern auf einer Opernbühne. Die Veranlagung zum Sänger hätte ich gehabt. Aber Faulheit, Dummheit und allerlei Pubertätsprobleme haben das verhindert. Jetzt sitze ich auf der Bühne des Theaters in der Josefstadt bei einer Pressekonferenz und lausche den Ausführungen des zuständigen Direktors. Leidenschaftlich präsentiert Herbert Föttinger seinen Spielplan 2016/17, seine Autoren und die Besonderheit, warum welche Stücke...

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Sona MacDonald als Billie Holiday | Foto: Moritz Schell

Wenn die Mama aus Amerika kommt

Thema heute: Billie Holiday. Jetzt sitze ich hier und schreibe mit Vergnügen. Ich höre sie im Hintergrund auf CD – das Konzert in der berühmten Carnegie Hall aus dem Jahr 1956. Es rauscht ein wenig, doch die Stimme der Lady dringt in jede Faser meines Körpers. Unvergleichlich. Wunderbar angerauht, auch wegen der vielen Drogen und des Alkohols. Melancholisch und leidend hört man in ihren Liedern die Diskriminierung, unter der sie sehr gelitten hat. Eine, die sich von der Nutte zum Gesangstalent...

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Foto: Georg Soulek
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"Der nackte Wahnsinn" und sonst einige Theater- und Musikgeschichten

THEATER AN DIE WIEN – 10 Jahre Opernhaus Vor unglaublichen 10 Jahren ist das Theater an der Wien wieder zum Opernhaus geworden. Dort, wo einst „Elisabeth“ Triumphe feierte, entstand unter dem inzwischen mit der Titel „Professor“ geadelten Intendanten Roland Geyer ein außergewöhnliches Musiktheater. Zu Beginn angefeindet, hat es sich zu einer feinen Kulturwerkstatt entwickelt. Und weil alles so gut gelaufen ist, wurde die Kammeroper dem Theater an der Wien angegliedert. Es ist ein Haus, das auch...

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Foto: Jan Frankl

Premiere: "Der nackte Wahnsinn" in den Kammerspielen

Blank liegende Nerven im Schauspielensemble, ein Regisseur am Rande der Verzweiflung, Requisiten liegen an der falschen Stelle, Texte werden vergessen, Bühnenbild-Türen klemmen und nur noch wenige Stunden bis zur Aufführung? Das wahrscheinlich komischste Theaterstück der Welt mit den wahrscheinlich verrücktesten Schauspielern, uraufgeführt 1982 in London unter dem Originaltitel "Noises Off", ist eine Komödie über das Theater im Theater. In der Regie von Folke Braband ist das Stück mit Alexander...

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Little Voice: Eva Mayer singt  ein Medely aus den 30 Jahren | Foto: Sepp Glattauer
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Viel Geschwätz um eine außergewöhnliche Stimme

Überall gieren Menschen nach Anerkennung - bei despotischen Chefs, bei korrupten Staatsdienern, bei liederlichen Frauen und Männern, bei jedem, der sich anbiedern lässt, ohne die eigene Würde zu beachten. Opportunisten sind überall. Die Liste lässt sich beliebig lang fortsetzen. Merkwürdig werden Menschen empfunden, die keinen Bock darauf haben, sich öffentlich preiszugeben und der Lust, sich nach oben zu dienen nicht nachkommen wollen – sie werden im allgemeinen als verhaltensauffällig...

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Desaster: der tuntige Butler und der erzkonservative Abgeordnete Dindon | Foto: Rita Newman
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Wenn Tunten das Kommando im Ersten übernehmen, hat die Stenzel nix zum Lachen

Es geht um bürgerliches Spießbürgertum, um politische Ungusteln, um vermeintlich moralische Instanzen, die sich als Hüter für Recht und Ordnung aufdrängen. „La Cage aux Folles“ in den Kammerspielen zeigt humorvoll die Scheinheiligkeit und Niedertracht der Politik auf, die uns bis heute erhalten geblieben ist. Ursprünglich dachte ich, diese Schwulenrevue in einem so kleinen Theater aufzuführen geht gar nicht. Doch es geht, wenn auch mit ein paar Abstrichen. Anfangs ist mir furchtbar fad -...

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Ein seltsames Paar: Otto Schenk und Harald Serafin | Foto: Erich Reismann

Der grantige Alte, sein Freund und ein Kollateralschaden

Der Alte - Otto Schenk - spielt sich selbst. Und neben ihm dürfen sich Harald Serafin, Hilde Dalik, Alexandra Krismer, Oliver Huether und Susanna Wiegand darstellen. In einer Senioren-Luxusresidenz sinniert Cooper über seine Hinfälligkeit, seinen Inkontinenz, seine Unlust nach draußen zu gehen - ihm ist eigentlich alles zuwider. Die Putzfrau, eine resche Godl, keppelt über Lebensweisheiten. Sie hält seinem Sarkasmus stand und findet seinen trockenen Humor sogar anregend für Streitgespräche. Und...

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Serge (Föttinger) uns Yvan (Zauner) beraten über die Kunst eines weißen Bildes | Foto: Erich Reismann
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"Warum treffen wir uns, wenn wir uns hassen"

Yasmina Reza reizt die Beziehungskiste. Lustvoll lässt sie die Charaktere aufeinanderprallen. Häusliche und freundschaftliche Konflikte sind ihre Spezialität. Sie malt Graffiti der Zwietracht in die Seelen der Menschen. Nun treibt Sie mit feinem Humor ihr Unwesen in der Kammerspielen. „Kunst“ nennt sich die Komödie. Die französische Autorin wird nie gehässig, doch Eintracht ist ihr fremd. Ich erinnere mich noch an ihr Meisterwerk „Gott des Gemetzels“ im Akademietheater. Zwei Familien streiten...

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Hand aufs Herz dürfte eine vergnügliche Revue werden | Foto: Jan_Frankl.

Festspiele in der Josefstadt: Tradition und Humor

Kaum sind die Sommerfestspiele vorbei, beginnen schon neue, nämlich in der Josefstadt. Täglich perlen interessante Presseaussendungen aus dem Computer. Das Wiener Theater feiert sich selbst und lässt seine Klienten und alle, die es noch werden wollen, daran teilhaben. Früher wurden – man sollte es nicht glauben - in diesem Haus Opern und Operetten gespielt. An diese Tradition knüpft entfernt man wieder an. Im September hatte der Oper-Star Rolando Villazon sein neues Buch präsentiert und daraus...

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Ziemlich beste Freunde: Dangl und Okonkwo | Foto: Sepp Gallauer

Die Rettung ohne Mitleid

Er will keine Gutmenschen, keine Bemitleider, von denen er schon genug um sich versammelt hat. Er, das ist der stinkreiche Philippe Pozzo di Borgo aus einem alten französischen Adelsgeschlecht, der beim Paragliding verunfallt und danach vom Hals abwärts querschnittgelähmt ist. Der Tod seiner geliebten Frau treibt ihn endgültig in die Depression. Alle Gliedmaßen sind taub, nur sein Gehirn arbeitet. Philippe braucht Ansprache von normalen Menschen, keine Baumumarmer, keine Schleimer. Das Casting...

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Die "neuen" Kammerspiele nach dem Umbau | Foto: © Rita Newman
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Ein Erotomane als Scheckbetrüger und Hochstapler

Eigentlich kann man Frank Abagnale Jr. gar nicht böse sein. Sein Vater ist ein Filou, der alle möglichen betrügerischen Handlungen begeht, und die Mutter geht mit anderen Männern ins Bett. Was also soll aus dem Junior werden? Er will sich nicht im Faulbett der Tachinose wälzen. Er ist fest entschlossen, sein Leben in die Hand zu nehmen. Nicht gerade vom Tellerwäscher zum Milliardär , sondern vom kleinen zum großen Betrüger. Er hat vor allem mehr Grips als die Altvorderen. Ab 16 beginnt er sein...

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Die Comedian Harmonists 
v.l. vorne: Matthias Mamedof, Marcello de Nardo; hinten: Patrick O. Beck, Patrick Lammer, Thomas Kamper | Foto: © Lalo Jodlbauer
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Wiener Kulturnotizen - was war und was kommt

Volkstheater Drei Produktionen sorgen für Furore: Unter der Treppe Ein Schwulenstück mit allerlei menschlichen Problemen wie Alterserscheinungen, Toleranzschwierigkeiten und Beziehungsneurosen. Nächste Vorstellung: 13. 03. 2013, 19:30. Alle Vorstellungen davor sind ausverkauft. Die Comedian Harmonists Eine Boy-Group aus den 30eren findet sich zusammen. Erfolgreich, aber die verschiedenen Charaktere machen sich das Leben schwer. Die Gruppe löst sich im Naziterror auf. Nächste Vorstellung: 02. 03...

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Sprachstörungen in den Kammerspielen

Was haben Bruce Willis, Hamit Altintop und Rowan Atkinson alias Mr. Bean gemeinsam: alle drei waren Stotterer. Sie teilen das Schicksal mit geschätzten 600.000 Briten. Wie soll man mit einer solchen Behinderung umgehen? In der Kammerspielen wird dazu eine logopädische Therapie öffentlich gemacht. „The Kings Speech“ ist eine Tragikomödie mit herzerfrischenden SchauspielerInnen. Die Geschichte ist schnell erzählt: König Georg V. von Britannien hat zwei Söhne, einer stottert, der andere – der...

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