Faschingskrapfen im AK Test
Goldbraun, süß und gut, aber große Unterschiede bei Gewicht und Preis
Was wäre die fünfte Jahreszeit ohne die goldbraunen Faschingskrapfen, die in Bäckereien, Konditoreien und in den Regalen der Supermärkte zum Genießen verlocken. Es gibt sie mit verschiedensten Füllungen, mit Zuckerguss oder Schokolade überzogen. Klassiker sind aber nach wie vor die mit Marillenkonfitüre gefüllten Krapfen. Diese haben die AK Konsumentenschützer in Innsbruck unter die Lupe genommen.
Pünktlich zum Faschingshöhepunkt haben die AK Konsumentenschützer auch heuer stichprobenartig Faschingskrapfen auf äußere und innere Werte getestet. Dazu wurden insgesamt 13 Proben in ausgewählten Innsbrucker Bäckereien und Konditoreien sowie in ausgewählten Supermärkten gekauft und erhoben, was die süße Verführung kostet, wie es um das Gewicht der Krapfen bestellt ist, ob es Unterschiede bei der Menge der Füllung gibt und ob sämtliche gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) prüfte die Krapfen auf Aussehen, Textur, Geruch und Geschmack.
Qualität: Rundum erfreuliches Ergebnis
Alle 13 Proben wurden als qualitativ einwandfrei bewertet. Keine musste beanstandet werden. Einem Genuss der süßen Köstlichkeit steht demnach nichts mehr im Wege.
Deutliche Unterschiede bei Preis, Gewicht und Füllmenge
Der Preis. Die billigsten Faschingskrapfen gab es verpackt bei Interspar um 0,37 Euro (Aktionspreis) pro Stück (Spar Marillenkrapfen), gefolgt von den verpackten Faschingskrapfen von MPreis (Alpenbäckerei Krapfen) um 0,42 Euro pro Stück und den verpackten Faschingskrapfen von Merkur (Immer Gut Marillenkrapfen) um 0,47 Euro pro Stück (Aktionspreis).
Die teuersten Krapfen für 1,90 Euro pro Stück gab es auch heuer wieder in der Konditorei Munding.
Weil die Krapfen je nach Anbieter unterschiedlich groß ausfallen, ist für Konsumenten freilich nicht nur der Preis pro Stück interessant, sondern vor allem der Preis pro 100 Gramm: Der 100-Gramm-Preis liegt zwischen 0,58 Euro hier schnitten die Krapfen von Hofer (Hofer Backbox) am besten ab und 2,36 Euro (Konditorei Munding).
Vielfach gab es beim Kauf mehrerer Krapfen einen Nachlass (3 + 1, 4 + 1, 5 + 1 oder 6 + 1 Stück gratis). Unter Berücksichtigung des Aktionspreises waren die günstigsten Krapfen pro 100 Gramm ebenfalls bei Hofer erhältlich und boten damit ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auch einige Preissteigerungen gegenüber 2016 konnten festgestellt werden:
Der Stückpreis für einen Krapfen der Bäckerei Ruetz stieg von 1,30 auf 1,35 Euro, bei Baguette von 0,95 auf 0,99 Euro.
Die Krapfen der Konditorei Murauer waren heuer um 10 Cent teurer (Preisanstieg von 1,30 auf 1,40 Euro), aber auch ein bisschen größer.
Bei der Konditorei Valier gab es eine Preissteigerung von 1,50 auf 1,70 Euro, was einer Verteuerung von mehr als 13 % entspricht.
Das Gewicht
Auch beim Gewicht wurden große Unterschiede festgestellt: Die Faschingskrapfen wogen zwischen 61,5 Gramm (Interspar) und 95,5 Gramm (Hofer). Dabei handelt es sich um das Durchschnittsgewicht, das aus 10 Krapfen ermittelt wurde.
Anteil der Füllung
In Österreich regelt das Lebensmittelbuch, dass die Füllung von Krapfen aus mindestens 15 % Füllmasse bezogen auf das Fertiggewicht zu betragen hat. Der Anteil der Fülle bewegte sich im Test zwischen 15,6 % (Konditorei Munding) und 23 % (Bäckerei Lener).
Enthält die Füllung im Krapfen Alkohol, muss entsprechend darauf hingewiesen werden. Krapfen mit Rum verfeinert gab es in der Bäckerei Lener zu kaufen, die der Hinweispflicht auch entsprechend nachgekommen ist. Diese Krapfen sind für Kinder grundsätzlich nicht geeignet. Egal ob das Produkt tatsächlich Rum oder Rumaroma enthält: Kinder sollten nur Krapfen ohne Alkoholgeschmack genießen.
Noch ein paar Details
Beim Krapfen handelt es sich um ein süßes Germteiggebäck, das im heißen Fett herausgebacken wird. Eine schöne runde Form, goldbraune Farbe, ein heller Ring in der Mitte, ein locker-flaumig weicher Teig und gute Füllung machen einen guten Faschingskrapfen aus.
Aber Achtung: In Sachen gesunde Ernährung kann die Süßigkeit nicht punkten. Ein Faschingskrapfen enthält je nach Größe und Zutaten zwischen 8 und 24 Gramm Fett und schlägt im Schnitt mit 300 bis 400 Kalorien zu Buche. Den Kaloriengehalt also besser nicht unterschätzen.
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