Die letzte Ruhestätte aus Holz

- <f>Letzte Station mit Symbolkraft:</f> "Der Fährmann" Bernhard Schöpfer bietet verschiedene Urnen und Materialien an.
- hochgeladen von Georg Larcher
Holz ist das vorwiegende Material auch für Bestatter. Wir befragten Unternehmer in Telfs und Zirl.
REGION. Die hölzernen Urnen fallen sofort auf, wenn man das kleine Geschäft von Bernhard Schöpfer in der Telfer Untermarktstraße betritt. "Der Fährmann" nimmt ein Unikat mit Birkenrinde vom Regal: "Die Birke ist der erste Baum, der seine Samen verteilt, er leitet den Frühling ein, steht für Wiedergeburt und ins Licht gehen", erklärt der Telfer die Symbolik hinter diesem Holz.
Alternative Bestattung
Der speziell ausgebildete Begleiter für Lebensübergänge baut eine Brücke zwischen Leben und Tod – Geburt und Sterben. "Leben und Tod gehören zusammen", ist Schöpfers Botschaft. Er bietet neben konservativen vor allem alternative Bestattungen und Verabschiedungen an, etwa für jene, die nicht mehr in der Kirche sind.
Schöpfer nimmt in einem Beratungsgespräch den letzten Wunsch der Sterbenden an, klärt ab, ob dem Wunsch auch gesetzlich entsprochen werden kann und die Hinterbliebenen auch damit einverstanden sind: "Das ist ganz wichtig bei einer individuellen Form des Abschieds." Einer wünschte etwa, dass in seine Birken-Urne auch die Asche seiner früher verstorbenen Frau gegeben und nochmal bestattet wird. So bleiben sie ewig zusammen.
Das Material spielt aber meist eine untergeordnete Rolle: "Fichte ist Standard, es ist das günstigste Holz. Gerne biete ich Kiefern-Särge in Vollholz an. So wie der Mensch löst sich auch der Sarg irgendwann unter der Erde komplett auf. Es gibt hier auch keine Würmer, wie man oft meint, sondern einen Pilz, der alles zersetzt." Manche wünschen einen Sarg aus Eichenholz. "Eiche steht für Beständigkeit, es ist ein Lebensbaum, der Jahrhunderte überdauert." Zirbenholz wird kaum verwendet, weder für Särge noch für Urnen, weil sehr teuer, so Schöpfer: "Einmal hat jemand für seinen verstorbenen Freund eine Urne aus Zirbe gedrechselt, als letztes Geschenk." Möglich sind auch Urnenbestattungen unter Bäumen im eigenen Garten, erklärt Schöpfer: "Das geht auf Antrag bei der BH, kostet 120 €. Die Stelle wird dann ins Grundbuch eingetragen."
Verschiedene Hölzer für Särge
Holzsärge sind meist aus Lärche, Eiche, Kiefer, Zirbe, Pappel, Tanne, Fichte, wie Doris Sporer vom Bestattungsunternehmen Kihr in Telfs erklärt: "Wir verkaufen zu 100 % Holzsärge." Urnenbestattungen nehmen jedenfalls stark zu, wie nicht nur der "Fährmann" und die Bestatter Kihr in Telfs und Neurauter in Zirl bestätigen. Dr. Karl Neurauter nennt Holz als überwiegendes Rohmaterial, wie er im Interview erzählt:
Im Sortiment führen wir auch Kirschholz, Tanne, Eiche und Linde. Als Besonderheit gibt es auch einen Sarg aus Indischem Apfelholz. Zur Ausführung in verschiedenen Holzarten sind auch Unterschiede in der Form und der Oberflächenbehandlung, wie auch bei der Ausführung mit unterschiedlichen Schnitzereien.
Alle zur Auswahl stehenden Modelle sind auch für die Feuerbestattung geeignet und erfüllen im Sinne der Optik bei der Erdbestattung den selben Zweck wie bei der Kremation.
Besondere Wünsche bei der Ausführung des Sarges gibt es selten. Bei der Gestaltung der Urne ist die kreative Umsetzung um einiges einfacher und wird auch öfter angewendet. Es kommen Materialien wie Ton, Holz, Keramik, Filz und verschiedene Stoffarten vor.
Weitere Berichte zum Thema Holz aus ganz Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel.
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