HTLer erfinden Schnee- und Eisbefreiungsanlage für LKW Dächer

Ing. Mag. Dr. Armin Mauracher mit dem jungen Absolventen Simon Zigala aus Zirl und seinem Betreuer DI Benedikt Frischmann
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"Blizzard" heißt das von den ehemaligen Schülern der HTL-Anichstraße entwickelte Gerät, das letzten November in Nürnberg auf der iENA (Ideen-Erfindungen-Neuheiten-Ausstellung) mit dem ersten Platz belohnt wurde. Im Rahmen einer Diplomarbeit haben Maria Wegscheider aus Oberhofen, Dražen Petrović aus Hopfgarten und Simon Zigala aus Zirl zusammen mit ihrem Betreuer Benedikt Frischmann eine Schnee- und Eisbefreiungsanlage für LKW Dächer erfunden.

Achthundert Stunden harte Arbeit sind in dieses Projekt eingeflossen, die Funktionsweise ist jedoch schnell erklärt: Der LKW fährt unter eine passende Vorrichtung, ein Blasrohr befreit anschließend das Dach von Schneeresten. Aufgrund des aerodynamischen Paradoxons wird ein Unterdruck erzeugt. In weiterer Folge wird die Plane des Fahrzeugs angehoben, Eisplatten werden dadurch gebrochen und von "Blizzard" entfernt. Der Fahrer kann den Vorgang durch eine am Mast befestigte Kamera über eine Handy-App nachverfolgen und die Daten zur Beweisführung aufzeichnen lassen. Strom bekommt die Kamera durch ein energieeffizientes Photovoltaik-Panel.

Die Idee zu Blizzard entstand durch ein persönliches Erlebnis des Projektbetreuers Benedikt Frischmann. Eine Schneehaube, die sich vom Dach des fahrenden LKWs löste, nahm ihm die Sicht und machte ihn auf der Autobahn kurzzeitig verkehrsblind. Mit diesem Erlebnis scheinen sich viele Berufsfahrer identifizieren zu können, eine Umfrage der Absolventen hatte ergeben, dass sich ähnliche Szenarien auf der Straße häufiger abspielen, als gedacht. Stundenlange Recherchen bestätigten nochmals die Sinnhaftigkeit des Projektes, die rechtliche Situation ist nämlich bizarr: Der LKW-Fahrer muss für ein eis- und schneefreies Fahrzeug sorgen, darf aber aus Sicht des Arbeitsschutzes ohne Sicherung nicht auf den LKW klettern, um diesen von Schneeresten zu befreien. Dazu stehen die Fahrer meist unter erheblichen Zeitdruck. Blizzard soll dieses Problem lösen und für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen. Interessenten gibt es bereits, nach einem Sponsor wird weiterhin noch gesucht.

Die HTL-Anichstraße beweist immer wieder Kompetenz in Sachen Erfindergeist. Armin Mauracher, Vorstand der Abteilung für Wirtschaftsingenieurwesen, betont im Gespräch die starke Orientierung an der Praxis. Der Impuls für Projekte kommt direkt aus der Gesellschaft und Wirtschaft.

Interessenten können mit Simon Zigala Kontakt aufnehmen:
s.zigala@gmx.at
0699 / 17 30 87 65

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