Fastenbrechen am Ostersamstag

40 Jahre Telfer Fasten-Aktion

Seit Jahrzehnten ist die Fasten-Vereinbarung der Marktgemeinde Telfs ein Fixpunkt im Zeitraum zwischen Fasching und Ostern. Im 40. Jubiläumsjahr haben erneut 33 Teilnehmer beschlossen, gemeinsam im Rahmen der Telfer Fasten-Vereinbarung zu fasten und zu verzichten.

TELFS. Traditionsgemäß versammelten sich die Teilnehmer am Ostersamstag zum geselligen Fastenbrechen. Die Geldstrafen für kleinere "Sünden" während der vierzig Tage des Verzichts werden jedes Jahr für soziale Unterstützungsmaßnahmen verwendet.

Vereinbarung über Fastenziel

Die Teilnehmer der Fastenaktion unterzeichnen eine Vereinbarung, in der sie ihre individuellen Fastenziele festlegen. In diesem Jahr haben sich die meisten dazu verpflichtet, auf Alkohol zu verzichten, gefolgt von Süßigkeiten, Gewichtsreduktion, dem Aufhören mit Rauchen und Kaffee sowie anderen Zielen. Wie üblich gelang es jedoch nicht allen Teilnehmern, ihre Ziele konsequent zu erreichen oder den Verzicht durchzuführen. Die dadurch entstehenden Bußgelder wurden von Obmann Martin Pittl gesammelt, während Generalsekretär Harald Klotz betonte:

„Während der Fastenzeit galt wie immer das Prinzip der Selbstüberwachung. In diesem Sinne appellieren wir hier an eure Ehrlichkeit, immerhin dienen die Bußgelder einem guten Zweck. Durch die Straf-, Buß- und Spendengelder können wir unbürokratisch und schnell helfen – und zwar bei Härtefällen des täglichen Lebens bzw. da wo Not am Mann ist.“

Das Interesse ist von Jahr zu Jahr größer oder gleichbleibend, freut sich Klotz weiter, der Trend zum Fasten hält also an. Im Jahr 2023 beliefen sich die Bußgelder für Verstöße gegen individuelle Vorsätze auf 1.484 Euro. Mit diesem Geld konnte der Beitrag für die Musikschule von zwei Kindern übernommen werden, und ein Einwohner von Telfs erhielt Unterstützung beim Kauf eines Spezialrollstuhls.

Spitzenreiter: 40-mal gefastet und 200 Kilo leichter

Die Telfer Fasten-Vereinbarung wurde 1985 nach der Fasnacht ins Leben gerufen. Seitdem wird in Telfs seit 40 Jahren gemeinsam gefastet. Hansjörg Hofer, eines der Gründungsmitglieder, beteiligt sich seit den Anfängen an der Fastenaktion und wurde für seine vier Jahrzehnte währende Treue mit einem Obstkorb und Gemüse belohnt.

„Im Laufe der Jahre hat er sich selbst zwei Mal weggehungert. Im Durchschnitt hat er jährlich rund fünf Kilo abgenommen, woraus sich in Summe ca. 200 Kilo ergeben“

betonte Klotz. Nicht anwesend war Gerhard Körber, der für 35 Jahre eine Tasche mit Obst- und Gemüsesäften erhält. Nach der Anerkennung weiterer Mitglieder für ihren Einsatz verkündete die langjährige Präsidentin Monika Schletterer-Falbesoner, dass sie auf eigenen Wunsch hin von ihrem Amt zurücktreten möchte. Künftig wird Agnes Juen - einstimmig gewählt - diese Position übernehmen.

Das Fastenbrechen wurde mit einem ausgiebigen Frühstück in geselliger Runde zelebriert. Natürlich gab es neben Wurst und Käse auch Ostereier. Klotz verkündete erfreut:

„Das Brot hat uns die Hausbäckerei Waldhart dankenswerterweise spendiert, damit mehr Geld in unserer Kassa bleibt und wir es einem sozialen Zweck zuführen können.“