Anrainer gegen Dimension des Bauvorhabens
Bauprojekt am Wasserwaal: Anrainer besorgt und verärgert

Visualisierung des Bauvorhabens der BOE am Wasserwaal: Vier Häuser mit je 300 m2 Wohnnutzfläche (aufgeteilt auf Wohnungen 2-4 Zimmer) sind geplant, eine Baulücke am Wasserwaal wird so geschlossen. Dies auf einer gesamten Grundstücks-Fläche von ca. 3.200 m2. | Foto: BOE und rendwerwerk
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  • Visualisierung des Bauvorhabens der BOE am Wasserwaal: Vier Häuser mit je 300 m2 Wohnnutzfläche (aufgeteilt auf Wohnungen 2-4 Zimmer) sind geplant, eine Baulücke am Wasserwaal wird so geschlossen. Dies auf einer gesamten Grundstücks-Fläche von ca. 3.200 m2.
  • Foto: BOE und rendwerwerk
  • hochgeladen von Georg Larcher

Am Wasserwaal wird das letzte Grundstück mit Wohngebäuden verwertet: Die BOE Baumanagement GmbH. plant hier vier Wohnhäuser mit je vier Wohnungen. Die Anrainer und sämtliche Bürger der Siedlung fürchten ein Verkehrschaos. Die BOE ist bemüht, die Belastungen gering zu halten.

TELFS. Hitzige Stimmung herrschte am Donnerstag, 9.11., bei der Bauverhandlung für ein Projekt des privaten Wohnbauunternehmens BOE am Telfer Wasserwaal: Die Siedlung wird im Norden um weitere vier Wohngebäude erweitert, eine Baulücke wird geschlossen. Die Dimension des Baues und die damit zu erwartende Verkehrsbelastung wollen die Wasserwaaler nicht so hinnehmen.

Vier Häuser auf ca. 3000 m²

Die BOE Baumanagement GmbH. hat das ca. 3000 m² große Grundstück am oberen, nördlichen Bereich der Wasserwaal-Siedlung 2022 erworben und am 1.9. 2022 bei der MG Telfs um die baubehördliche Genehmigung zum Bau von vier Wohngebäuden mit jeweils vier Wohnungen sowie Tiefgarage und Stellplätzen angesucht.

"Das Projekt wäre ursprünglich noch größer geworden, wir haben es aber nach den Einwänden von Bauausschuss und Bgm. Härting reduziert",

erklärt BOE-Geschäftsführer Andreas Heidegger das aktuelle abgespeckte Projekt gegenüber Bezirksblätter.
Die Gemeinde hat für das aktuelle, "abgespeckte" Projekt ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die raumplanerische Verkehrssituation und die Baudichte kritisch bewertete. Die BOE bekämpfte das erfolgreich: Das Landesverwaltungsgericht hat die Zurückweisung aufgehoben. Der Bau entsteht gemäß Tiroler Bauordnung und eine Bauverhandlung ist abzuhalten. Diese war am Donnerstag, 9.11..

Petition: Dimension des Wohnbaus wird abgelehnt

Mit einer Unterschriftenliste und mit ausführlichen Stellungnahmen zu den Problematiken des Vorhabens verschafften sich die Bürger vor Ort Gehör. Die meisten der 78 Haushalte in dieser Siedlung lehnen die Größe des Bauvorhabens ab, sie befürchten ein Verkehrschaos, die Struktur am Wasserwaal verträgt dieses Vorhaben nicht, sagen die Anrainer, zudem seien zu wenige Stellplätze für die Besucher im Neubau vorgesehen.

Alle Vorschriften werden eingehalten

"Wir sind hier im gesetzlichen Rahmen, erfüllen alle Richtlinien", heißt es vom Projektanten und es wird auch seitens des Telfer Bauamtes versichert: Alle Vorschriften werden eingehalten, auch während der Bauphase wird auf alle Auflagen genau geachtet.
Das ist den Wasserwaalern allerdings zu wenig, die befürchten negative Auswirkungen auf ihre Situation vor Ort: 122 Bewohner, 96% aller Haushalte am Wasserwaal, haben mit ihrer Unterschrift ihre Bedenken zu diesem "überdimensionalen" Projekt kundgetan, darunter auch Bgm. Christian Härting, zwar nicht direkter Anrainer, aber auch er sieht eine Belastung bei der Zufahrt.

"Die Wasserwaal-Straße ist schmal und eine Sackgasse. Aktuell funktioniert die Begegnung PKW mit dem Linienbus nur durch Ausweichen auf private Flächen, wie sollte das dann mit dem zusätzlichen LKW Verkehr funktionieren?",

fragt sich der Telfer Unternehmer Michael Mayr, einer der betroffenen Anrainer:

"Wir sind nicht gegen das Projekt, können es nicht verhindern. Jedem war bewusst, dass hier irgendwann gebaut wird. Aber nicht so! Die Dimension muss um die Hälfte reduziert werden!"

Informationsveranstaltung

Einen ordnungsgemäßen Ablauf der Baustelle und möglichst keine Behinderungen: Darauf pocht nochmals BOE-GF Heidegger. Er will beruhigen:

"Wir nehmen die Sorgen der Anwohner ernst."

Die Anrainer bestehen auf einen direkt und unmittelbar reagierenden Ansprechpartner für den Fall von Behinderungen und Belastungen in der Bauphase. Heidegger kündigt nach Aufforderung der Bürger eine Informationsveranstaltung an, dafür würde die Gemeinde den Rathaussaal zur Verfügung stellen, schlägt Bauamtsleiter Andreas Kluibenschedl vor.
Einen Termin für den Baustart wagt der Bauträger noch nicht zu nennen.

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