Telfer Heinz Steiner auf Tour
"Bewegung ist Leben"
Heinz Steiner, der unermüdliche Sportler aus Telfs, hat es wieder getan: Er folgte einem Pilgerweg.
TELFS. Viel Kraft aus Landschaft, aus Begegnungen, Erlebnissen in der Natur und vor allem aus der Bewegung schöpft der bekannte Telfer "Laufsenior" Heinz Steiner. Früher waren es die vielen Kurz- bis Marathonläufe oder auch Cross- und Bergrennen, viele gute Platzierungen, Siege und Meisterschafts-Medaillen. Mittlerweile halten den 79-Jährigen das wunderschöne Strecken-Angebot, die Pilgerwege im In- und Ausland auf Trab. Nach dem Jakobsweg (zweimal nach Santiago de Compostela, 2014 von Telfs sowie 2018 von Faro/Portugal aus) blieb er dieses Mal in den heimischen Bergen: Im Romedikirchl in Thaur stieß er auf eine Broschüre über den länderübergreifenden Pilgerweg, den der Heilige Romedius damals angeblich genommen hat.
Zehn Tage auf Pilgerreise
Die Neugier war groß, der Körper fit: Mit fast 10 kg Gepäck am Rücken ging es am 23. August 2023 ab Innsbruck in Richtung Süden, durch Täler und über Joche und Pässe, vorbei an Hütten und Gasthäuser – durch Südtirol bis ins Trentino nach San Romedio. Am 26. August musste er seine Reise unterbrechen: "Es gab anhaltendes Schlechtwetter mit Schneeregen, da habe ich die Tour kurz unterbrochen und bin zwischenzeitlich mit den Öffis heimgereist, um danach wieder die Reise fortzusetzen." In Maiern im Ridnauntal setzte der Telfer am 31. August seinen Romedi-Weg fort.
Nach zirka 200 Kilometer, 9600 Höhenmeter und mit vielen Erlebnissen und Eindrücken kehrte Heinz Steiner am 5. September wieder heim. Zehn Tage war Steiner auf dem Pilgerweg unterwegs, hat nette Menschen begegnet, günstige Unterkünfte aufgesucht, einmal sogar in einem Wellnesbereich eines Freizeitbetriebes übernachtet: "Das war reiner Luxus, ich habe auch einer Prietsche in der Sauna übernachten dürfen, habe da auch das Dampfbad genossen."
Steiner hat bei seinen Pilgerwegen auch nie Scheu davor, in einem Schlafsaal mit mehreren Dutzend anderen Pilgern zu übernachten: "Mittlerweile sind die Unterkünfte entlang von Pilgerwegen enorm teuer geworden, mit den Pilgern wird heute viel Geld gemacht", bedauert Steiner.
Der Romedi-Weg - übrigens kaum bekannt und auch nicht sonderlich gut beschildert - war da weniger überlaufen. Und die körperliche Konstitution von Steiner machte die Wanderung zum Genuss: "Ich hatte danach keine Probleme oder Schmerzen", ist der Ruheständler froh.
Das ist der lebenslangen "Unruhe", der Bewegung, geschuldet und es ist auch ein Ergebnis gesunder Ernährung. "Bewegung ist Leben", weiß der frühere Diätkoch und lacht: "Ich könnte heute noch mit 50-Jährigen mithalten." Nach wie vor betreut er den Lauftreff, der vor Jahrzehnten in Telfs gegründet wurde: "Da sind meistens nur Damen, die Männer haben da stark nachgelassen."
Steiner gibt sich dankbar über seine Gesundheit, und diese Dankbarkeit drückt er auch in seinen Pilgerreisen aus:
"Es ist ein In-mich-kehren, ein Nachdenken, es ist viel Dankbarkeit und Freude, was ich dabei empfinde. Diese Wege zu beschreiten ist immer eine große Genugtuung für mich."
Und so hat Steiner bereits die nächste Reise vor Augen, einen Weg, der auch wieder das Ziel sein wird.
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