Bgm. Wackerle verlässt den Saal
Eskalation im Seefelder Gemeinderat

Die Gemüter im Seefelder Gemeinderat waren wieder einmal aufgeheizt. Nach einer Diskussion um die Finanzen verließ Bgm. Wackerle den Sitzungssaal.  | Foto: Lair
  • Die Gemüter im Seefelder Gemeinderat waren wieder einmal aufgeheizt. Nach einer Diskussion um die Finanzen verließ Bgm. Wackerle den Sitzungssaal.
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Trotz positivem Rechnungsabschluss: Seefelds Bürgermeister Wackerle verlässt nach Kritik den Saal.

SEEFELD. Eigentlich war es eine friedliche und vor allem finanziell überraschend positive Sitzung für den Gemeinderat in Seefeld. Der Rechnungsabschluss 2022 stand auf dem Programm und Finanzverwalter Lukas Zorzi hatte grüne Zahlen vorzulegen. Entgegen des Trends der letzten Jahre konnten sich die Gemeinderäte und Bürgermeister Markus Wackerle über ein Plus von über € 500.000 im Ergebnishaushalt 2022 freuen. Doch die Stimmung sollte nicht lange so gut bleiben, denn Überprüfungs-Ausschuss Obmann Hannes Norz schaffte es einmal mehr, Bürgermeister Markus Wackerle zur Weißglut zu treiben. Dieses Mal verließ der Dorfchef sogar die Sitzung. Doch der Reihe nach.

Positive Entwicklungen

Im Bericht des Bürgermeisters zu Beginn der Sitzung konnte Wackerle positive Neuigkeiten verkünden. Der Weltcup für 2024 ist so gut wie fix und auch ein Paket für 2025 und 2026 ist schon auf dem Weg. Das Olympiabad wird heuer einen Monat länger geschlossen bleiben, um das Bad einerseits wieder auf Vordermann zu bringen und andererseits Stromkosten zu sparen. Mehr Einnahmen wird es für die Gemeinde bei der Verpachtung der Gastgärten geben. Der Preis pro Quadratmeter wurde von € 20 auf € 80 erhöht. Auch die Gastro-Stände am Weihnachtsmarkt werden in Zukunft eine Miete von € 700 zahlen müssen. Beide Beschlüsse vielen mit Ausnahme von einer, respektive zwei Enthaltungen, positiv aus.

Ausweg aus den Schulden

Schritt für Schritt versucht man in Seefeld mit solchen Maßnahmen den Kopf aus der Schuldenschlinge zu ziehen und die offenen Darlehen von rund € 9 Mio. und Haftungen von fast € 36 Mio. langsam abzubauen. Der Rechnungshof ist mittlerweile mit der Prüfung der Finanzen von Gemeinde und Gemeindebetrieben fertig. Mit Ende Juni kann man einen Bericht erwarten. Dann wird man erfahren ob die WM 2019 weitere Nachwehen mit sich bringen wird.

Wackerle brennen (wieder) die Sicherungen durch

Als es zur Abstimmung über den Rechnungsabschluss kommen sollte, bemängelte GR Norz die horrenden Personalkosten in der Gemeinde und die ständige Belastung des BIG-Kontos. (BIG: Gemeindeholding BIG – Beteiligungs- und Infrastruktur GmbH Seefeld zu der auch das SKZ Seefeld gehört). Als BIG und SKZ-Geschäftsführer reagierte Bürgermeister Wackerle auf diese Kritik mit Rücktrittsdrohungen.

"Ich muss das nicht machen, morgen schreib ich meine Kündigung! Hannes, da hast du jetzt einen tollen Job, dir einen neuen Geschäftsführer zu suchen."

Nach einem längeren Wortgefecht mit Norz stand Wackerle schließlich auf und verließ den Sitzungssaal.

Einigung verschoben

Es folgte eine angeregte Diskussion zwischen den Gemeinderatsfraktionen, wie in Zukunft mit dem BIG-Konto und dem Handlungsspielraum der Geschäftsführer umgegangen werden sollte. Am Ende einigte man sich darauf, in naher Zukunft einen Beschluss zu fassen und das Thema bis dorthin ruhen zu lassen. Der Rechnungsabschluss wurde im Endeffekt mit Gegenstimmen von Bettina Moncher und Hannes Norz beschlossen. Nach der folgenden – einstimmigen – Entlastung des Bürgermeisters kehrte Wackerle wieder in den Saal zurück und führte die Sitzung fort.

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