Öffnung der Gastgärten in Diskussion
Gastgärten bringen den Wirten wenig

Paul Krug überlegt, den Gastgarten geschlossen zu halten. | Foto: Larcher
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BEZIRK. Die Regierung lässt vorerst nur kleine Öffnungsschritte aus dem Corona-Lockdown zu. Die Gastronomie darf zu Ostern die Gastgärten öffnen, der Innenbetrieb bleibt untersagt. Für die meisten ist das nur ein kleiner Trost, man hätte sich eine andere Vorgehensweise gewünscht.

Freude über Öffnung hält sich in Grenzen

Franz Neurauter und sein Gasthaus in Hatting verfügen über einen großen, modernen Gastgarten, der direkt an einem stark frequentierten Radweg liegt.
Doch selbst für ihn, ist der Schritt der Gastgarten-Öffnung in dieser Form nicht zufriedenstellend.

"Die Freude über diesen Öffnungsschritt hält sich sehr in Grenzen. Nur die Gastgärten aufzusperren, ist für mich der falsche Schritt. Das bringt für uns wenn dann nur am Wochenende etwas und selbst dann sind wir wetterabhängig. Trotzdem möchten wir aufsperren, um die Einheimischen Gäste bewirten zu können."

Kampf ums Überleben

Für Cafés, die über keinen Gastgarten verfügen, bringt die Gastgarten-Öffnung auch sehr wenig. Sabrina Seidl von der Schwarzen Katz in Zirl ist stinksauer: "Die neue Regelung wurde explizit wieder für „Wien“ mit ihren großen Schanigärten gemacht. Vom Wetter abhängig, Kaffeegeschäft gleich null - wer lässt sich jeden 2.Tag für einen Kaffee testen, wir leben von unseren Stammgästen, wie soll das gehen? Auch wenn sie uns gern mögen, wer nimmt es wirklich auf sich und lässt sich jeden 2. Tag testen? Wie soll unsere Familie da überleben können?"

Paul Krug vom Tirolini in Telfs (ehemals Stadtcafé) ist zornig über das ständige Hin und Her in der Corona-Politik.

"Zuerst lösen sie Hoffnung aus, man plant für eine Öffnung, man investiert, und dann ist wieder alles anders. Man kann sich auf nichts mehr verlassen".

Großen Dank spricht Krug jedoch seinen treuen Stammgäste seines Lieferservice aus, für ihn und sein Team ist es Neuland und schwieriger wie ein Restaurantservice. Sollten die Gastgärten öffnen, wäre es ein Problem für Krug, wenn es den Gästen im Frühjahr draußen plötzlich kalt wird und sie ins Lokal wollen:
"Ich möchte keine Kunden vergraulen, wenn ich sie nicht rein lasse, weil ich nicht darf, auch mit negativem Corona-Test. So ist es fast besser, den Gastgarten ganz geschlossen zu halten."


"Fast sinnlos"

Vor allem am Seefelder Plateau, das stark vom Tourismus abhängig ist, wird die Öffnung der Gastgärten mit Skepsis betrachtet.
Karl Heinz-Juen vom Gasthof Neuleutasch schildert die Lage am Plateau:

"Die Grenzen sind zu und wir können nur, wenn es wirklich schön ist Gäste empfangen. Wir wollen natürlich Gäste empfangen, aber für zwei Stunden am Tag und das nur bei schönem Wetter, rentiert sich das fast nicht. Ich kann ja dann nicht das Personal nach zwei Stunden wieder nach Hause schicken. Für die Stadt macht diese Maßnahme mehr Sinn, aber die geschlossenen Grenzen und das doch etwas kältere Klima am Plateau machen diesen Schritt für uns fast sinnlos."

Paul Krug überlegt, den Gastgarten geschlossen zu halten. | Foto: Larcher
Franz Neurauter hat einen großen Gastgarten zur Verfügung, ist aber trotzdem skeptisch. | Foto: Neurauter
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