Lokalaugenschein mit Video
Geisterhäuser werden in Seefeld zum Problem
SEEFELD, REITH. Ein außergewöhnliches Thema beschäftigt aktuell die Seefelder Gemeindepolitik. Die Plateaugemeinde hat ein Problem mit leerstehenden Häusern und Hotels, in denen sich regelmäßig Jugendliche tummeln. Was für die junge Generation einen gewissen Anreiz hat, ist allerdings gefährlich – nicht nur für die Jugendlichen selbst.
Erst wenn etwas passiert
Solche "Lost places" werden in Seefeld und Reith seit geraumer Zeit regelmäßig von Jugendlichen aufgesucht und erkundet. Diese verwahrlosten Häuser stellen eine große Gefahr für die Jugendlichen dar. Einsturzgefahr, diverse herumliegende Gegenstände, etc. können nicht nur den Jugendlichen selbst zum Verhängnis werden. Falls sich jemand verletzen sollte, haben auch die etwaigen Grundstücksbesitzer, Pächter, etc. Verantwortung zu tragen. Die PI Seefeld ist über diesen Umstand bereits informiert, kann hier aber laut eigener Aussage "noch nichts dagegen unternehmen." Die Gesetzeslage lässt ein Einschreiten der Exekutive erst dann zu, wenn "etwas passiert". Um das Risiko zu mindern, fahren regelmäßig Polizeistreifen an diesen Orten vorbei, die Kontrollen durchführen. Viel mehr lässt der gesetzliche Rahmen nicht zu.
Grausige Gesetzeslage
Die einzige "verletzungsfreie" Möglichkeit, gegen diesen Trend vorzugehen, besteht darin, diese Gebäude zu reaktivieren. Neo-Bürgermeister Markus Wackerle erklärt:
"Im Idealfall findet sich jemand, der diese Gebäude einreißt und etwas neues baut. Das forcieren wir als Gemeinde auch. Allerdings kann man die aktuellen Besitzer nicht zwingen, ein Gebäude abzureißen oder wieder zu aktivieren. Hier ist die aktuelle Gesetzeslage recht grausig, es muss erst etwas passieren, dann kann man etwas machen."
Abriss wird forciert
Ein Beispiel dafür ist das Hotel Schneeweiß, das bereits seit 20 Jahren leer steht. Das Hotel befindet sich im Besitz ausländischer Investoren. Die Gemeinde hat bereits öfter versucht, Kontakt mit den Besitzern aufzunehmen, um einen Abriss des Gebäudes zu forcieren. Diese konterten darauf mit Bedenken, nach dem Abriss kein Projekt in dieser Größe mehr auf diesem Grundstück aufstellen zu können.
"Da habe ich klipp und klar geantwortet, wenn an dieser Stelle wieder ein touristisches Gebäude entstehen würde, sind wir für alles offen. Eine solche Vereinbarung würde dem Dorfbild natürlich gut tun, niemand will solche Ruinen herumstehen haben. Auf jeden Fall möchte ich nicht in der Haut der Besitzer stecken, wenn wirklich einmal etwas passieren sollte."
VIDEO: So sieht es im Hotel Schneeweiss heute aus:
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