Stadt und Bezirk greifen nach den Sternen
Gemeinden für nachhaltige Mobilität ausgezeichnet

Ausgezeichnete im Bezirk Innsbruck Land: v.l.: Manfred Schafferer (Bgm. Absam), Barbara Erler-Klima (Ersatz-GR Völs), Klaus Gritsch (Bgm. Kematen), Barbara Schramm-Skoficz (Stadträtin Hall in Tirol), Peter Lanthaler (Bgm. Telfes), Heidi Profeta (Bgm. Gnadenwald), Thomas Leitgeb (Mobilitätsbeauftragter Telfes), Regina Stolze-Witting (GR Zirl), Marc Hauser (GR Hatting), Landesrat René Zumtobel, Roland Zankl (KEM-Manager Stubai), Tanja Jenewein (GR Mieders), Roman Krösbacher (Bgm. – Stellv. Fulpmes), Andreas Glerscher (Bgm. Neustift), Christoph Zingerle (Obmann-Stellv. Ausschuss, Wattens), Hermann Steixner (Bgm. Schönberg), Peter Oberhofer (Klimabeauftragter Inzing), Gregor Reitmair (GR Mutters), Daniela Pfurtscheller (GR Mutters), Marco Untermarzoner (Bgm. Natters)  | Foto: Energieagentur Tirol / Obermeier
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  • Ausgezeichnete im Bezirk Innsbruck Land: v.l.: Manfred Schafferer (Bgm. Absam), Barbara Erler-Klima (Ersatz-GR Völs), Klaus Gritsch (Bgm. Kematen), Barbara Schramm-Skoficz (Stadträtin Hall in Tirol), Peter Lanthaler (Bgm. Telfes), Heidi Profeta (Bgm. Gnadenwald), Thomas Leitgeb (Mobilitätsbeauftragter Telfes), Regina Stolze-Witting (GR Zirl), Marc Hauser (GR Hatting), Landesrat René Zumtobel, Roland Zankl (KEM-Manager Stubai), Tanja Jenewein (GR Mieders), Roman Krösbacher (Bgm. – Stellv. Fulpmes), Andreas Glerscher (Bgm. Neustift), Christoph Zingerle (Obmann-Stellv. Ausschuss, Wattens), Hermann Steixner (Bgm. Schönberg), Peter Oberhofer (Klimabeauftragter Inzing), Gregor Reitmair (GR Mutters), Daniela Pfurtscheller (GR Mutters), Marco Untermarzoner (Bgm. Natters)
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Sichere Radverbindungen, eine vorausschauende Raum- und Siedlungsentwicklung oder gut ausgestattete Haltestellen – Gemeinden spielen eine wichtige Rolle in der Förderung und Mitgestaltung der Mobilitätswende. Doch wie und wo damit anfangen?

BEZIRK. Im Rahmen des Landesprogramms „Tiroler Mobilitätssterne“ können Gemeinden einen Mobilitätscheck durchführen lassen und sich so anhand einer standardisierten Erhebung einen Überblick über ihr Mobilitätsprofil verschaffen. Daraus lassen sich die spezifischen Stärken, aber auch Potenziale für die Gemeinde ableiten. Auf der einen Seite können so Impulse in die mobilitätspolitische Arbeit mitaufgenommen werden, auf der anderen Seite werden – angelehnt an die Sterne-Auszeichnung in der Gastronomie – Gemeinden für ihr Engagement gewürdigt.

Dass dieses Engagement wichtig ist, weiß auch Landesrat René Zumtobel:

„Der Verkehr ist eine der größten Herausforderungen, was den Klimaschutz betrifft. Die Möglichkeiten der Gemeinden, hier aktiv zu werden, sind vielfältig: von der Umstellung des eigenen Fuhrparks auf E-Mobilität bis hin zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs. Denn wenn die richtigen Rahmenbedingungen in der Gemeinde geschaffen werden, entscheidet sich die Bevölkerung auch dafür, Alltagswege umweltfreundlich zurückzulegen. Dies vermindert nicht nur den CO2 – Ausstoß, sondern schafft auch Lebensqualität und Begegnungen im Ort.“

Unter den insgesamt 68 teilnehmenden Gemeinden der letzten beiden Jahre sind 19 Gemeinden aus dem Bezirk Innsbruck – Land sowie die Stadt Innsbruck (in Klammern die jeweilige Anzahl der Sterne).

Besonders hervorgetan hat sich das Stubaital. Mit Mieders (**), Telfes (***), Schönberg (***), Neustift (***) und Fulpmes (***) wurden nämlich alle fünf Stubaier Gemeinden ausgezeichnet. Gewürdigt wurde unter anderem die Umsetzung der neuen Regiobuslinie 595. Sie ist auch unter dem Beinamen „Stubuss’l“ bekannt, verkehrt im Zweistundentakt und schließt einige bedeutende Einrichtung des Tales an das öffentliche Verkehrsnetz an.

Aus dem westlichen Mittelgebirge wurden drei Gemeinden ausgezeichnet. In Natters (**) konnte die Radwegverbindung nach Innsbruck fertiggestellt werden, in Mutters (***) wurde die Ortsdurchfahrt neugestaltet. Axams (***) wiederum hat im ÖPNV-Bereich mit der Umsetzung des Dorfbusses einen Schritt nach vorne gemacht.

Insgesamt sechs Gemeinden im Bezirk waren zum ersten Mal bei den Mobilitätssternen dabei. Eine davon ist Gnadenwald (**), wo es eine E-Mopedförderung für die Bevölkerung gibt. In Wildermieming (**) ist die Umsetzung von Tempo 30 im gesamten Ortsgebiet hervorzuheben. Ebenso Tempo 30 gilt in Absam (**) vor Schulbereichen und abschnittsweise auf der Landesstraße im Zentrum. Hier entlang verläuft auch eine der in einem Konzept auf Planungsverbandsebene erarbeiteten Radrouten. Völs (**) fokussierte sich auf die Schaffung kurzer Fußwegverbindungen und in Hatting (**) konnte über Grundabtretungen im Zuge von Bauverhandlungen ein wichtiger Gehsteig entlang des Schulwegs errichtet werden. Hall in Tirol (***) konnte beim ersten Antreten mit der Fußgängerzone im Zentrum sowie umfangreichen ÖPNV-Analysen auf Planungsverbandsebene punkten.

Im östlichen Teil des Bezirks wurden zudem Thaur (**) und Wattens (***) ausgezeichnet. In Thaur konnte mittels einer neuen Buslinie der Ortsteil Kapons an den öffentlichen Verkehr angeschlossen werden, während in Wattens mit dem Regioflink ein neues VVT-Angebot im Bedarfsverkehr zum ersten Mal zum Einsatz kam.

Aus dem Westen des Bezirks konnten die Gemeinden Zirl (***) und Kematen (***), welche beide schon recht hohe Umsetzungsgrade im 3-Stern Bereich erzielten, ausgezeichnet werden. So besitzt Zirl ein gesamthaftes Mobilitätskonzept und ist bei der Radverkehrsinfrastruktur recht gut aufgestellt – beispielsweise wird der Inntalradweg im Winter geräumt. Kematen hat neben der Anschaffung eines e-Autos für den Fuhrpark auch ein recht einzigartiges Projekt umgesetzt. Hier gibt es versenkbare Müllinseln im Ort, was zahlreiche individuelle Autofahrten von und zum Recyclinghof einsparen kann.

Die Landeshauptstadt Innsbruck (****) konnte den Umsetzungsgrad erhöhen und wurde erneut mit vier Mobilitätssternen ausgezeichnet. Angegangen wird hier die Umstellung der Busflotte auf elektrische Antriebe – die Auslieferung der ersten 15 Busse ist für 2023-25 anvisiert. Daneben hat sich das „Stadtrad“ genannte Bikesharing-System sehr gut entwickelt und weist hohe Nutzungszahlen auf.

E-Mobilität als Schlüsseltechnologie bei Antriebswende

Spürbar aufwärts geht es beim Thema E-Mobilität.

„Batterieelektrische Antriebe gewinnen in Gemeindefuhrparks mehr und mehr an Bedeutung. Gut so, denn im motorisierten Individualverkehr kennen wir heute keine klimafreundlichere und effizientere Technologie, um von A nach B zu kommen“,

so DI Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol.

„Dass E-Mobilität nicht nur in puncto Fuhrpark für Gemeinden von Relevanz ist, zeigt unser gerade veröffentlichter Leitfaden „E-Mobilität in Gemeinden“.

Insbesondere das Angebot von E-Carsharing ist im Aufwind. Mittlerweile gibt es in 51 Tiroler Gemeinden einen Carsharing-Standort – vor zwei Jahren waren es noch 36“, führ er weiter aus.

Umweltverbund im Fokus

Neben der Elektromobilität stellt die Verlagerung von Wegen auf den Umweltverbund (öffentlicher Verkehr, Radfahren, Zufußgehen) den zentralen Hebel auf dem Weg zu einem klimatauglichen Mobilitätssystem dar. Gemeinden können dies fördern, indem sie diese Verkehrsarten bei ihren verkehrspolitischen Überlegungen ins Zentrum stellen. Durchgängige Radrouten mit entsprechender Infrastruktur, direkte Fußwegverbindungen ohne Umwege oder verkehrsberuhigte Ortszentren mit Funktionen des täglichen Bedarfs sind hier der Schlüssel zum Erfolg und werden auch im Rahmen der Mobilitätssterne entsprechend honoriert. Dass hier noch Potenzial vorhanden ist, geht aus der vom Land Tirol durchgeführten Mobilitätserhebung 2022 hervor. Knapp die Hälfte der ausgewerteten Wege in der Erhebung sind kürzer als drei Kilometer. Diese Wege wären vielfach für den Umstieg vom Auto auf aktive Mobilität wie Gehen oder Radfahren geeignet. Immerhin 48 Prozent der Wege werden laut Studienergebnis bereits im Umweltverbund zurückgelegt – eine erfreuliche Steigerung um 5 Prozentpunkte seit der letzten Erhebung.

Erfolgreiche Sterne-Gemeinden

Bezirke Innsbruck – Land & Innsbruck – Stadt (20 Gemeinden)

4 Sterne: Innsbruck
3 Sterne: Kematen in Tirol, Zirl, Telfes im Stubai, Hall in Tirol, Schönberg im Stubaital, Neustift im Stubaital, Wattens, Inzing, Axams, Fulpmes, Mutters
2 Sterne: Thaur, Hatting, Gnadenwald, Wildermieming, Völs, Natters, Absam, Mieders

Die Tiroler Mobilitätssterne ...

... werden seit 2009 alle zwei Jahre von einer unabhängigen Jury vergeben. Die Jury entscheidet auf Grundlage eines ausführlichen Kriterienkatalogs und kann Gemeinden mit bis zu fünf Mobilitätssternen würdigen. Die Auszeichnung ist eine Initiative im Rahmen des Mobilitätsprogramms „Tirol mobil“, in dem sich das Land in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Schulen und Betrieben den Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsangebote zum Ziel gesetzt hat. Die Organisation der Auszeichnung und die Betreuung der Gemeinden liegen bei der Energieagentur Tirol. Das Klimabündnis Tirol unterstützt zudem die Durchführung der Vor-Ort-Besuche in den Gemeinden.

Ausgezeichnete im Bezirk Innsbruck Land: v.l.: Manfred Schafferer (Bgm. Absam), Barbara Erler-Klima (Ersatz-GR Völs), Klaus Gritsch (Bgm. Kematen), Barbara Schramm-Skoficz (Stadträtin Hall in Tirol), Peter Lanthaler (Bgm. Telfes), Heidi Profeta (Bgm. Gnadenwald), Thomas Leitgeb (Mobilitätsbeauftragter Telfes), Regina Stolze-Witting (GR Zirl), Marc Hauser (GR Hatting), Landesrat René Zumtobel, Roland Zankl (KEM-Manager Stubai), Tanja Jenewein (GR Mieders), Roman Krösbacher (Bgm. – Stellv. Fulpmes), Andreas Glerscher (Bgm. Neustift), Christoph Zingerle (Obmann-Stellv. Ausschuss, Wattens), Hermann Steixner (Bgm. Schönberg), Peter Oberhofer (Klimabeauftragter Inzing), Gregor Reitmair (GR Mutters), Daniela Pfurtscheller (GR Mutters), Marco Untermarzoner (Bgm. Natters)  | Foto: Energieagentur Tirol / Obermeier
Auszeichnung für Zirl | Foto: Energieagentur Tirol / Obermeier
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