Causa "Pfusch" in Telfs
GWT Geschäftsführung reagiert auf Anschuldigungen

Auch trotz großem Tumult möchten sich die Gemeindewerke passend zu ihrem Slogan "der Sonne zuwenden."  | Foto: GW Telfs/Schatz
  • Auch trotz großem Tumult möchten sich die Gemeindewerke passend zu ihrem Slogan "der Sonne zuwenden."
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TELFS. Kürzlich tauchte in den sozialen Medien ein Beschwerde-Schreiben einiger GW Telfs Mitarbeiter zum Thema Causa"Pfusch" auf, in dem Geschäftsführung und Gemeindepolitik heftig kritisiert wurden meinbezirk.at/4229340. Nun reagierte die Personalvertretung der Gemeindewerke und  distanzierte sich von diesem Schreiben.

"Haben damit nichts zu tun"

GemeindeWerke-Personalvertretungsobmann Martin Waldhart wusste nichts von dieser Aktion:

„Betriebsrat und Gewerkschaft haben mit dem Schreiben gar nichts zu tun. Wir haben es selber erst den Medien entnommen.“

Geschäftsführer Dirk Jäger informierte seine MitarbeiterInnen daraufhin über die aktuelle Situation und die rechtliche Lage. Er stellte klar, dass es konkret um zwei Mitarbeiter gehe, bei denen Beweise für einen großangelegten Arbeitszeitbetrug und Falschbeurkundung zum Nachteil der GemeindeWerke vorliegen. Gegen einen Mitarbeiter wurde aufgrund dessen ein Kündigungsverfahren eingeleitet. Dem zweiten betroffenen Mitarbeiter hat die Geschäftsführung die einvernehmliche Lösung des Dienstverhältnisses angeboten, welche allerdings von Seiten des Mitarbeiters nicht angenommen wurde.

Erdrückende Beweislage

Geschäftsführer Jäger und GW-Anwalt Peter Wallnöfer erläuterten im Zuge dessen die juristische Dimension. Gründe für die Entlassung(en) sind unter anderem Arbeitszeitbetrug, Schädigung der Kunden und dadurch anfallender Schadenersatz, nicht gerechtfertigte Aushändigung technischer Urkunden, möglicher Förderbetrug und Mitarbeiterrabatt der unberechtigt an Kunden weitergegeben wurde.

„Das ist eine erdrückende Beweislage, auf die ich in meiner Verantwortung als Geschäftsführer reagieren muss“

, stellt GF Dirk Jäger klar.

"Ich stehe hinter den Mitarbeitern" 

Zum im Flugblatt erhobenen Vorwurf, er stelle sich nicht hinter seine Mitarbeiter, sagt Jäger:

„Ich stehe zu 100 Prozent hinter den fleißigen und ehrenhaften Mitarbeitern. Das betrifft allerdings nicht die Kollegen, die solcher Verfehlungen beschuldigt werden. Niemand muss Angst um den Arbeitsplatz haben. Im Gegenteil. Wir wissen die Arbeit der Mitarbeiter, die im Interesse des Unternehmens mitarbeiten, zu schätzen. Die Belegschaft agiert – bis auf die beiden Genannten – korrekt, ehrlich und fleißig. Einige wenige Mitarbeiter organisieren momentan eine Hetzjagd gegen meine Person. Dieses Vorgehen schadet dem gesamten Unternehmen. Es ist mir rechtlich keine andere Möglichkeit geblieben, als die Staatsanwaltschaft und die Finanzpolizei einzuschalten."

Zuversicht trotz Tumult

Allen MitarbeiterInnen wird zeitnah die Möglichkeit geboten, im Rahmen einer Mediation ihre Sicht der Dinge vor einem unabhängigen Gremium darzulegen. Dort können auch Beschwerden gegen die Geschäftsführung oder andere Sorgen angeführt werden.

„Wenn es konkrete Vorwürfe gegen mich geben sollte, gehören sie geprüft und die Konsequenzen gezogen“

, so Jäger.
Trotz großem Wirbel richtete Jäger den Blick in der Mitarbeiterversammlung positiv nach vorne:

„Gerade in der derzeitigen Corona-Krise stellt sich heraus, wie wichtig wir als Infrastruktureinrichtung für die Bevölkerung sind. Wir haben viele Aufträge und es ist im Interesse der Bevölkerung, dass wir sie in gewohnter Qualität und Verlässlichkeit erledigen. Die aktuellen Auseinandersetzungen blockieren leider Zeit und kosten Kraft. Wenn solche Missstände ans Tageslicht kommen, muss ich als Geschäftsführer handeln. Auch wenn es mir menschlich mehr als leid tut. Ich bin davon überzeugt, dass Ruhe einkehren wird und die konstruktiven Kräfte weiterhin die Gemeindewerke Telfs stärken.“

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