Verein „Helfen mit Herz“ präsentiert neues Projekt

"Mut-Macher" für die Kinder

Der Verein „Helfen mit Herz“ präsentiert sein neues Projekt "Eine Hand voll Mut" und war damit auch im Telfer Kindergarten Markt. Mit dabei auch Landesrätin Cornelia Hagele, die als Vertreterin des Landes Interesse am Projekt zeigt und es unterstützt. Im Bezirk Imst erfolgt der Auftakt.

TELFS. Corona machte ihnen eine Strich durch die Rechnung, jetzt starten sie aber voll durch: Bernd Fankhauser aus Innsbruck und Thomas Falkner aus Absam vom Verein  "Helfen mit Herz"  wollen heranwachsenden Bürgern auf spielerische Weise "Mut" machen und zeigen, wie man anderen helfen kann.
Die Idee hatte Fankhauser nach vielen Einsätzen als "Rote Nasen-Clowndoctor", die er vor 25 Jahren in Tirol gegründet hat:

"Wir gehen als Clowns zu den kranken Kindern ... aber was ist mit den Geschwistern, mit den gesunden Kindern?"

Sich für die Nöte anderer Menschen einzusetzen, erfordert häufig den Mut, eine Initiative zu setzen oder eine Aussage an richtiger Stelle zu treffen, jemandem im richtigen Moment beizustehen, so Fankhauser.

Szenetheater zum Thema für Kinder

So entstand das pädagogische Konzept, bei dem in Form eines Szenentheaters (ein Sketch/Schauspiel mit 5 Akten) jungen Menschen der Spaß und die Wichtigkeit am Helfen näher gebracht wird.

"Konkret wollen wir die 3- bis 7-Jährigen und auch darüber ansprechen, ab diesem Alter nehmen sie schon sehr viel mit für ihre Entwicklung",

so Fankhauser, und führt aus:

"Wir wollen junge Menschen animieren den Spaß & die Wichtigkeit am Helfen näherzubringen. Daraus resultiert mehr Selbstbewusstsein, klares Auftreten & Mut. Damit soll auch den Pädagogen/innen eine Hilfe mit auf den Weg gegeben werden, um den Kindern auch nach unserem Besuch mit dem Theater Zivilcourage und spontane Hilfeleistungen beizubringen. In dem Alter sind die Kinder aufnahmefähiger, ab hier kann man ansetzen und es bleibt nachhaltig in den Köpfen drin. Oft fehlt bereits die Wahrnehmung in Situationen, in denen eine bestimmte Intervention oder Hilfe für jemand anderen angebracht oder notwendig wäre."

Am Freitag, 9.2., waren die Clowns mit ihrer Vorführung im Kindergarten Markt in Telfs zu Gast, da überzeugte sich auch die zuständige Landesrätin Cornelia Hagele von der Idee. Das Land unterstützt das Vorhaben finanziell. So soll das Projekt in den Kindergärten und Volksschulen bald tirolweit ausgeweitet werden, ein Start erfolgt im Bezirk Imst, Auftakt ist in der KW08 in Arzl im Pitztal.
Es wird als ergänzendes Angebot kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach Vorgesprächen besucht der Verein "Helfen mit Herz" mit je zwei Clowns die jeweiligen Einrichtungen mit ihrem mobilen, interaktiven Theater und stellen anhand von Szenen dar, wo und wie Zivilcourage funktioniert.

Zum Projekt (Auszug aus dem Konzept-Papier des Vereins):

Das Projekt soll künftig als wertvolles ergänzendes Angebot für Tiroler Schulen, Kindergärten sowie andere pädagogische Einrichtungen für Kinder und Jugendliche kostenlos zur Verfügung stehen und kann bei Bedarf von diesen Institutionen abgerufen werden. Auf Basis eines Vorgesprächs und einer damit verbundenen umfassenden Information erfolgt der Besuch des mobilen interaktiven Theaters in der Einrichtung. In einem weiteren Schritt entwickeln die Kinder/Jugendlichen gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften der Einrichtung ihren ganz individuellen Beitrag der zielgerichteten Hilfe oder Unterstützung. Das Projektteam von „Eine Handvoll Mut“ leistet hierbei gerne Anregungen, knüpft Kontakte oder begleitet diesen Prozess in adäquater Weise.

Das Projekt „Eine Handvoll Mut“ besteht aus den folgenden Elementen:
Interaktives Theater mit Beteiligung des kindlichen/jugendlichen Publikums: Im Rahmen eines ansprechenden Szenentheaters werden verschiedene Situationen rund um die Themen Hilfe leisten, mutig sein, unterstützen, dargestellt. Die aktive Auseinandersetzung mit dem Dargebotenen erfolgt im direkten Austausch, im Einbeziehen der Zuseher/innen. Die Schauspieler/innen treten dabei in den Dialog mit den Kindern/Jugendlichen, stellen Fragen nach Ideen, Meinungen oder Lösungen zu den dargestellten Szenen.

Aktiver Beitrag zu einer Hilfs- oder Unterstutzungsinitiative:
In einem weiteren Schritt werden die Kinder/Jugendlichen eingeladen, sich mit einer ganz konkreten Idee an einer Hilfs- oder Unterstützungsinitiative zu beteiligen. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig und können von einer gespendeten Summe Geld, das z.B. durch die Veranstaltung eines Flohmarktes erwirtschaftet werden konnte, über nützliche Sachspenden bis hin zur Verrichtung freundschaftlicher Dienste reichen. Kreativität ist also gefragt, um damit einen Weg zu finden, andere Kinder auf ihrem oft schwierigeren Lebensweg zu unterstützen und ihnen damit vielleicht auch „eine Handvoll Mut“ zu schenken.

Nur eine Gesellschaft, in der Menschen solidarisch und mutig füreinander einstehen und sich u.a. auch für die Belange Schwächerer einsetzen, kann sich langfristig im Sinne der oft zitierten Europäischen Werte weiterentwickeln und auf Bürger hoffen, die diese Grundwerte durch konkrete Haltungen und Handlungen leben. Das Projekt „Eine Handvoll Mut“ soll zu diesen Bemühungen einen kleinen Beitrag leisten.
Jede Form des Ehrenamts beginnt letztendlich mit dem Erleben der eigenen Freude daran, sich selbst aus uneigennützigen Gründen in den Dienst einer Sache oder anderer Menschen zu stellen.