Förster und Waldbesitzer sind gefordert
Wald soll klimafit gemacht werden

Dürre Bäume: Manche Waldteile bereiten Förster Reinhard Weiß und Waldaufseher Anton Rattacher einige Sorgen. | Foto: MG Telfs/Dietrich
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  • Dürre Bäume: Manche Waldteile bereiten Förster Reinhard Weiß und Waldaufseher Anton Rattacher einige Sorgen.
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TELFS. Wie es um unseren Wald steht, darüber weiß Reinhard Weiß am besten Bescheid: Der Berufsjäger und Referatsleiter der Abt. Umwelt - Forst - Landwirtschaft im Marktgemeindeamt Telfs ist täglich mit dem Thema Wald und seiner Bewirtschaftung sowie Erhaltung konfrontiert.

Klimawandel hat auf Wald seine Auswirkungen

Während natürliche Faktoren wie Schädlinge, Lawinen und Wild dem Wald zusetzen, kommt zunehmend das Klima dazu, wie Weiß ausführt:

"Wer mit offenen Augen die Entwicklung der sekundären Kiefernwälder auf den Südhängen des Längenberges beobachtet hat, konnte feststellen, dass jedes Jahr einige der alten Kiefern sich rot färbten und dann dürr wurden - bedingt durch den Trockenstress, der warmen Sommer."

Für die Waldbesitzer, die auch in Telfs zum Großteil aus Holz- und Streunutzungsberechtigten bestehen, bedeutet das viel Arbeit, um unseren Wald bis auf eine Seehöhe von ca. 1000 Meter klimafit zu machen, so Weiß. Er kann dazu auch historisch gewachsene Gründe anführen: "Diese Bestände entstanden durch die Übernutzung und Überbestoßung durch Schafe und Ziegen, so dass nur mehr die Kiefer dort ihr Auslangen fand."

Viel Regulierungs-Arbeit

Waldbesitzer, Waldaufseher und Förster haben in den nächsten Jahren viel zu tun, um die Baumarten in den Wald zu bringen, die dort auch auf diese Hitze und die steigende Jahresdurchschnittstemperaturen geeignet sind, so Weiß: "Das sind wärmeliebende Laubhölzer, wie Eiche, Linde, Kirsche, Walnuss und Haselnuss."
Dazu muss man aber auch seine Waldteile kennen, doch es scheitert oft bereits daran, führt der Telfer Förster Reinhard Weiß weiter aus:

"Leider mussten wir, GWA Anton Rattacher und ich, feststellen, dass die nachkommende Generation von Waldbesitzern nur zum Teil ein Interesse an ihrem Wald zeigen. Viele sind auch nicht in der Lage, diesen selbst zu bewirtschaften, es fehlt an der Ausrüstung und am Können. Das sollte aber unsere Waldbsitzer nicht daran hindern, wenigstens zu wissen, wo ihre Waldteile liegen, und die Grenzen zu erhalten."

Niedriger Holzpreis

Ein Faktor, warum der Wald für viele nicht mehr interessant ist, ist die Unwirtschaftlichkeit, so Weiß: "Ein weiteres Hämmnis für die Motivation der Waldbewirtschaftung, ist natürlich der sehr niedrige Holzpreis, der unsere Waldbesitzer, "diese Sparkasse" nicht nutzen lässt."

"Wald fit halten!"

Leider sind die Prognosen nicht die Besten, so Weiß: "Es wird keinen baldigen Anstieg des Holzpreises geben. Wir dürfen aber nie vergessen, dass das, was wir ernten, immer der Einsatz der Generationen vor uns war und ist. Daher sollten auch wir für unsere nachfolgenden Generationen den Telfer Wald fit halten und funktionstüchtig in all seinen Werten, wie der Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion."

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