Wildbestände im Bezirk gut im Griff

Weidezäune werden leider vor allem allen geweih- und horntragenden Wildarten immer wieder zum Verhängnis.
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BEZIRK. Mehr als zufrieden ist Bezirksjägermeister Thomas Messner mit der Abschusserfüllung des vergangenen Jahres: "Trotz dem späten Winter und den langen Föhnperioden konnte der Abschuss im normalen Maße erfüllt werden. Zufrieden sind wir auch deswegen, weil unsere Abschusspläne auf einem sehr hohen Niveau liegen."

Jägerschaft zieht Bilanz

Die landesweite Abschussquote beim Rotwild wurde 2016 zu 80% erfüllt (inkl. Fallwild 86%), kommentierte kürzlich LHStv Josef Geisler die Jagdstatistik 2016.
Im Bezirk Innsbruck-Land wurde die Abschussquote beim Rotwild zu 90% erfüllt (Gesamtabgang 1676 Stück, Stand 29.3.2017), 90% auch beim Rehwild (2713 Stück). Eine 84%ige Erfüllung gibt es beim Gamswild (Gesamtabgang 953 Stück), 88% beim Steinwild (15) und 76% beim Muffelwild (72).

Von der Ernte des vergangenen Jagdjahres können sich Jäger und Interessierte bei der größten Pflicht-Trophäenschau Tirols in Seefeld am 8./9. April überzeugen (Eintritt: Freiwillige Spenden - kommen der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft zugute). Bei der Eröffnung am Samstag um 14 Uhr werden neben BJM Thomas Messner auch Landesjägermeister Anton Larcher und Politiker Lob und Kritik vorbringen.
Die Jäger sehen sich jedes Jahr gefordert, nicht nur die Abschusszahlen zu erfüllen, sondern vor allem auch das richtige Wild vor das Visier zu bekommen. "Bei den Zuwachsträgern, also das weibliche Wild, ist die Erfüllung sehr gut gelungen", erklärt dazu BJM Messner: "Für eine Reduktion des Wildstandes ist dieser Teil des Abganges auch der ausschlaggebende."

Hoch gestecktes Ziel

Von einem gezählten Rotwildbestand von 3.309 Stück (5.223 mit Zuwachs) stehen 1.871 Stück, also 57 % auf dem Abschussplan. Die Ziele sind bewusst hochgesteckt, dadurch ist aber auch eine Erfüllung von 100 % keine einfache Aufgabe, so Messner: "Hierbei scheitert es allerdings sicherlich nicht am Willen der Jägerschaft, sondern an dem Zusammenspiel zahlreicher Faktoren, von der Jagdstrategie bis hin zum Wetter und dem passenden Augenblick – Die Natur lässt sich nunmal nicht am Schreibtisch planen!"
Eine große Herausforderung für die Jäger ist die intensive Naturnutzung. Das Wild wird gestört, es zieht sich in den Wald zurück. Die Tiere wagen sich nur mehr bei Dunkelheit aus der Deckung. "Dies erschwert die Bejagung bzw. die Erfüllung der Abschusspläne", erklärt Messner. Vor allem Muttertiere sind besonders aufmerksam und reagieren auf die kleinsten Störungen, um ihren Nachwuchs zu schützen. "Wenn der Wildstand reduziert werden soll, muss allerdings genau hier angesetzt werden", so Messner.

Fallwild auf der Straße

Bis zum 20. März kamen im Bezirk Innsbruck-Land 283 Stück Schalenwild auf der Straße um. Wildwarngeräte sorgen zwar für eine Verringerung der Wildunfälle. Da die Geräte auf Licht reagieren, wirken sie allerdings erst ab dem Einbruch der Dämmerung. Im Frühjahr ist erhöhte Vorsicht geboten: Die Wildtiere wechseln von ihrem Wintereinstand wieder in die Sommereinstände und müssen häufiger Straßen überqueren. Jedes gefundene Stück Fallwild bedeutet auch Arbeit für den Jäger (bergen, versorgen, ev. Nachsuche). Dass Fallwild bei den Statistiken zur Erfüllung der Abschusspläne häufig weggelassen wird, kann Messner nicht verstehen: "Laut Gesetz zählt es ebenso zum Abschussplan und Schäden kann es schließlich auch keine mehr anrichten."

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