Dialogprozess mit Verein Tiroler Volksschauspiele
NEOS fordert Stopp der Intendantenausschreibung

NEOS Bürgermeisterkandidat Johannes Augustin (links) mit Markus Völlenklee (Mitte) und Stefan Stillebacher (NEOS Telfs) im Gespräch. | Foto: NEOS
  • NEOS Bürgermeisterkandidat Johannes Augustin (links) mit Markus Völlenklee (Mitte) und Stefan Stillebacher (NEOS Telfs) im Gespräch.
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TELFS. Nach dem Rücktritt von Christoph Nix als Intendant und den zahlreichen Konflikten der vergangenen Jahre erklärten die NEOS Telfs im Zuge ihrer Listenpräsentation, dass sie „Lust auf Volksschauspiele ohne Drama“ haben. Nun lässt Bürgermeisterkandidat Johannes Augustin mit der Forderung nach einem sofortigen Stopp der Intendantenausschreibung aufhorchen.

"Spiele ohne Geist"

"Seit dem Bruch mit dem Verein Tiroler Volksschauspiele ist den Spielen förmlich der Geist genommen worden. Wenn wir die ‚echten‘ Volksschauspiele in Telfs haben wollen, und nicht nur die Markenrechte am Namen, benötigt es ein klares Bekenntnis zu den Spielen und einen strukturierten Prozess zur Klärung der Frage, wie die Volksschauspiele in Zukunft ausgerichtet sein sollen",

meint der Telfer NEOS-Bürgermeisterkandidat Johannes Augustin.
Dass dieser Prozess nicht ohne das Team um den Vorsitzenden des Vereins, Markus Völlenklee, mit dem die Telfer NEOS vergangene Woche eine Aussprache hielten, funktionieren kann, ist für den pinken Spitzenkandidaten klar:

„Es gäbe die Volksschauspiele nicht ohne den Verein, darum soll es endlich zu einem Dialog zwischen Gemeindeführung und Verein kommen. Es gäbe die Spiele aber auch nicht ohne den Mut des damaligen Bürgermeisters Kopp, der den „stigmatisierten“ Spielen eine neue Heimat gab. Vor allem aber ließ er den Künstler/innen ihre oftmals auch verrückten Freiheiten, die die Volksschauspiele genau zu dem machten, was sie waren: einzigartig."

Dazu im klaren Widerspruch stehen für die Telfer NEOS die von Bürgermeister Härting angekündigten „klaren Vorgaben“ bei der Besetzung der neuen Intendanz, darum soll die Ausschreibung gestoppt werden, bis endlich Klarheit herrscht, wohin die Reise überhaupt geht. Klarheit wünschen sich die NEOS auch, was die Höhe der Subventionen für die im Jahr 2019 gegründete Tiroler Volksschauspiele Gemeinnützige GmbH betrifft.

„Wie viel Geld musste die Gemeinde in den vergangenen beiden Jahren zuschießen, damit die Volksschauspiele nach den hausgemachten Problemen überleben konnten?“,

möchte der pinke Bürgermeisterkandidat wissen.

Kunst braucht Freiräume

Geht es nach Augustin, soll sich die Rolle der Gemeinde auf die Zurverfügungstellung eines fixen Budgets, die Unterstützung bei der Suche nach Spielorten und die Koordination mit den Telfer Gastronomen beschränken.

„Die Kunst lässt sich nicht einschränken und soll sich schon gar nicht an politische Vorgaben halten! Wir müssen die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Volksschauspiele wieder als das in Telfs Einzug halten, was sie immer waren: Nahbare Künstler/innen zum Angreifen, mit teils verrückten Ideen, die ihr Talent an einzigartigen Schauplätzen zum Besten geben,“

so Augustin.

Für Verwunderung bei WIR FÜR TELFS ...

... sorgt die Forderung der NEOS nach einen sofortigen Stopp der Ausschreibung der künstlerischen Leitung der Tiroler Volksschauspiele. Dies dürfte dem laufenden Gemeinderatswahlkampf geschuldet sein.

Bürgermeister Christian Härting (WFT) erklärt dazu:

„Der Telfer Gemeinderat hat in der Vergangenheit die Neuaufstellung der Tiroler Volksschauspiele beschlossen. Es gibt sogar eine schriftliche Zusage des „alten“ Vereinsvorstandes die GmbH zu unterstützen. Weiters wurde seitens der Marktgemeinde mehrmals der konstruktive Dialog mit dem Verein gesucht. Wir beabsichtigen auch weiterhin eine Zusammenarbeit mit dem Verein. Dies ist auch das Ziel der neuen Geschäftsführerin Verena Covi. Die Forderung der Neos, die aktuelle Ausschreibung des künstlerischen Leiters zu stoppen, ist wahrscheinlich dem Gemeinderatswahlkampf geschuldet. Mir sind persönliche Gespräche zum Wohl der Volksschauspiele lieber als schnelle Schlagzeilen, die allen Beteiligten nur schaden. Dass die Marktgemeinde auch in Zukunft bezüglich der Ausrichtung der Tiroler Volksschauspiele mitgestalten möchte, ist schon aufgrund der eingesetzten öffentlichen Gelder nachvollziehbar.“

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