"Pfusch"-Causa in Telfs
ÖVP-GV Mader zum Rücktritt aufgefordert

Schwere Vorwürfe erheben "Wir für Telfs", Grüne und FPÖ gegen GV Angelika Mader. Mader meint, es handelt sich hier um eine politische Schlammschlacht und weist den Verdacht der „illegalen Beschäftigung“ als Haltlos zurück: "Das stimmt alles so nicht."
  • Schwere Vorwürfe erheben "Wir für Telfs", Grüne und FPÖ gegen GV Angelika Mader. Mader meint, es handelt sich hier um eine politische Schlammschlacht und weist den Verdacht der „illegalen Beschäftigung“ als Haltlos zurück: "Das stimmt alles so nicht."
  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS. Die Beantwortung der offiziellen Anfrage vom Telfer Gemeinderat Klaus Schucher (WFT) "bestätigt" den Verdacht der "illegalen Beschäftigung" gegen die ÖVP-Gemeindevorständin Angelika Mader, wie es von Seiten der Listen WIR FÜR TELFS, FPÖ, GRÜNE sowie Güven Tekcan heißt. Der Vorwurf: Im Haus von Mader sollen über mehrere Monate elektrotechnische Arbeiten von einem Mitarbeiter der Gemeindewerke Telfs GmbH ohne offizielle Rechnungslegung durchgeführtworden sein.

GV Angelika Mader ortet hier eine rein politische Abrechnung: "Es handelt sich hier um eine Drecksschlacht und Diffamierung gegen meine Person, inszeniert von der Bürgermeisterliste!" In einer Stellungnahme stellen sich die Gemeinderatsfraktionen PZT, Liste Herbert Klieber, ÖVP Telfs, Telfs Neu hinter ÖVP-GV Angelika Mader (siehe unten).

Offizielle Anfrage im Gemeinderat

GR Klaus Schuchter ("Wir für Telfs") hat mehrmals auf eine „mutmaßlich außerordentliche“ Beschäftigung von Mitarbeitern der Gemeindewerke Telfs im Haus von GV Angelika Mader angesprochen. Um Klarheit in diese Causa zu bringen, hat er in der letzten Sitzung des Gemeinderates am 25. Juni 2020 unter dem Pkt. 12. „Allfälliges“ eine offizielle Anfrage gestellt.
Die Gemeindewerke Telfs GmbH sind ein 100%iges Tochterunternehmen der Marktgemeinde Telfs und sind privatwirtschaftlich tätig. In der Generalversammlung, bestehend aus Mitgliedern des Gemeindevorstandes, sitzt auch GV Angelika Mader (ÖVP).

"Arbeiten ohne offizielle Rechnungslegung."

Die Gemeinderatsfraktionen WIR FÜR TELFS, FPÖ, GRÜNE sowie Güven Tekcan von der ÖVP fordern vollständige Aufklärung von VP-Mandatarin Angelika Mader. Die offizielle Anfrage von Gemeinderat Klaus Schuchter sollte Licht ins Dunkel bringen.
In der schriftlichen Beantwortung des GWT-Geschäftsführers Dirk Jäger ist zu lesen, dass die ÖVP-Gemeindemandatarin über mehrere Monate hinweg Arbeiten durch einen Mitarbeiter der Gemeindewerke Telfs ohne offizielle Rechnungslegung durchführen ließ. Zudem bezog GV Mader Material im Wert von mehr als 1.000,- Euro mit einem gewährten Rabatt über die GWT. Der Mitarbeiter der GWT war aufgrund eines Auftrages bei GV Angelika Mader tätig und stellte fest, dass in dem Haus der GV erheblicher Sanierungsbedarf bestand. GV Angelika Mader hat den Mitarbeiter laut seinen Angaben gebeten, diese Arbeiten ohne offizielle Rechnung der GWT durchzuführen. Die Finanzpolizei hat bereits entsprechende Untersuchungen eingeleitet, heißt es in einer Stellungnahme von VBgm. Christoph Walch (Grüne). Bekannt ist auch, dass GV Angelika Mader die GWT öfters in Bezug auf Unwirtschaftlichkeit und schlechte Ergebnisse kritisiert hat.

Aufklärung und Konsequenzen gefordert

Für die Gemeinderatsfraktion WFT, GRÜNE, FPÖ und Güven Tekcan von der ÖVP hat nun lückenlose Aufklärung Priorität. Einen Verbleib von Mader im Gemeindevorstand können sich die insgesamt 16 Mandatare (von 21) nicht vorstellen.
Der Telfer Bürgermeister Christian Härting (WFT) und Vbgm.in Cornelia Hagele (WFT) betonen im gemeinsamen Schreiben:

"Frau Mader sitzt in ihrer Funktion als Gemeindevorständin in der Gesellschafterversammlung der Gemeindewerke Telfs, somit ist sie Eigentümervertreterin und sollte mitarbeiten, um die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu optimieren. Bewusst Leistungen eines GWT -Mitarbeiters ohne offizielle Rechnungslegung nachzufragen und dann auch durchführen zu lassen schädigen die Gemeindewerke. Wir können hier nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Laufend die GWT zu kritisieren und dann einen GWT Mitarbeiter ohne offizielle Rechnungslegung zu beschäftigen passen einfach nicht zusammen."

Ins selbe Horn stößt auch Vbgm. Christoph Walch von den Grünen:

"Für Politiker/innen sollten dieselben, wenn nicht sogar strengere Maßstäbe gelten als für die Bevölkerung. Frau Gemeindevorständin Mader hat hier definitiv eine Grenze überschritten. Dass sie weiterhin als Eigentümervertreterin fungiert, ist nach diesem Vorfall eigentlich unvorstellbar."

FPÖ-Fraktionsführer und GV Michael Ebenbichler und sein Parteikollege, Überprüfungsausschussobmann GR Wolfgang Gasser, werden einen möglichen Misstrauensantrag gegen Angelika Mader im Gemeinderat unterstützen:

"Wir sind gewählt, um für Telfs zu arbeiten. Aufgrund der aktuellen Ereignisse wird diese Arbeit gehemmt. Die Gemeinde investiert derzeit viel Geld und Arbeit in die Aufklärung der Causa Mader. Das ist auch gut. Allerdings sollte Angelika Mader angesichts der erdrückenden Vorwürfe selbst die Konsequenzen ziehen."

Für den ÖVP-Gemeinderat Güven Tekcan, der sich von der ÖVP-Fraktion mit GV Mader abgespalten hat, ist das „Fass nun endgültig voll“:

"Zuerst beschädigt Mader öffentlich den Altenwohnheimverband und nun die Gemeindewerke Telfs. Ich distanziere mich ausdrücklich von diesen Machenschaften und fordere Mader zum Rücktritt auf."

PZT, Liste Klieber, ÖVP und Telfs Neu auf Seite von Mader

Die Gemeinderatsfraktionen PZT, Liste Herbert Klieber, ÖVP Telfs, Telfs Neu nehmen gegen die Anschuldigungen gegen ÖVP-GV Angelika Mader Stellung, darin heißt es:

"Ein Oppositionspolitiker ist kein Freiwild. Die Beurteilung ob eine Pfuschtätigkeit vorliegt, obliegt den hierzu zuständigen Stellen und Behörden. Tatsächlich wurde der Geschäftsführer Dirk Jäger und der Mitarbeiter der GWT aufgrund eine anonymen Anzeige zu den Pfuschvorwürfen der Bürgermeisterliste und seinem Gefolge längst einvernommen."

"Keine behördliche Verfahren"

Die Finanzpolizei hat bereits am 2. Juli eine Prüfung durchgeführt und daraufhin kein Verfahren eingeleitet, erklärt Mader gegenüber BEZIRKSBLÄTTER: "Die Angelegenheit wurde ad acta gelegt." Mag. Norbert Tanzer, Herbert Klieber, Josef Köll, Manfred Lerch und Angelika Mader meinen in einer gemeinsamen Stellungnahme:

"Die Anschuldigungen haben sich nicht bestätigt, so dass ein behördliches Verfahren gar nicht eingeleitet wurde. Eine schriftliche Bestätigung der Finanzpolizei liegt vor und wurde dem gesamten Gemeinderat auch zur Kenntnis gebracht. Das Recht auf freie Meinungsäußerung kann eine derartige Herabsetzung des politischen Gegners durch unwahre Tatsachbehauptungen, mit denen er eines unehrenhaften Verhaltens bezichtigt wird, nicht rechtfertigen. Dass bestimmte Mandatare über Druckwerke Pfuschvorwürfe und Rücktrittsforderungen von Mandataren öffentlich fortsetzen, stellt eine nicht mehr hinzunehmende Hetzjagd dar, die zu verantworten sein wird."

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