Telfer Bad: Gemeinden noch außen vor

Altes Telfer Bad, unwirtschaftlich, desolat. Seit Jahren überlegt Telfs: Sanierung oder Neubau, hier oder auf anderem Platz?
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  • hochgeladen von Georg Larcher

REGION. Sanierung oder Neubau - was wird aus der Telfer Badeanlage? Eine Lösung ist noch immer nicht in Sicht, die Ausschreibung für einen "wettbewerblichen Dialog" läuft noch. Klar ist aber: Egal welche Lösung realisiert wird, es wird viel öffentliches Geld kosten – oder ein Investor erfüllt die Wünsche der Telfer? Telfs allein wird es nicht packen. Schmerzliche Erfahrung musste man in Nassereith machen, dort kam es nicht zur Umsetzung eines neuen Bades, die Regionsgemeinden wollten nicht mitzahlen. Wie schaut die Lage in der Region rund um den zentralen Bad-Standort Telfs aus? BEZIRKSBLATT fragte drei Nachbar-Bürgermeister. Obwohl die Telfer ihr Bad als ein regionales Projekt planen, wurde der Planungsverband bisher nicht damit befasst. Wie Bgm. Härting gegenüber BEZIRKSBLATT meint, erfolgt die Lösungssuche im Telfer Gremium, den Regionsgemeinden wird man dann die Pläne präsentieren und auch einen "Obolus" einfordern: "Ich denke, unsere Anforderung werden nicht weit von jenen der Nachbargemeinden abweichen."

Skeptisch, aber offen
Der Wildermieminger Bgm. Stocker meint zur BB-Frage, ob Geld aus der Gemeindekasse ins Telfer Bad fließen würde: "Wir würden das demokratisch im Rat entscheiden, aber es muss ein Konzept auf den Tisch, wo wir wirklich was davon haben, ob und wie unsere Bürger das Telfer Bad nutzen können." Stocker kann sich vorstellen, zum Thema direkt das Volk zu befragen. Ist der Bedarf gegeben? Der Mieminger Badesee oder das Barwieser Bad werden gerne angesteuert. Und: Wildermieming selbst hat ebenso touristische Anlagen, für die die Gemeinde von außen keine Unterstützung erhält. "Unsere Schüler nutzen das Telfer Bad auch kaum", erklärt Stocker. Ein grundlegendes "Nein" zur Mitfinanzierung gibt es aber nicht.
Ein generelles "Nein" kommt auch nicht vom Flaurlinger Bgm. Dr. Gerhard Poscher: "Telfs ist der zentrale Ort der Region, wir brauchen ein gutes Angebot hier. Eine Kostenbeteiligung kann ich mir vorstellen. Unser Gemeinderat blickt über den Tellerrand hinaus, wir verschließen uns nicht." Eine Bedingung nennt Poscher aber: "Es wäre gut, wenn wir im Entscheidungsprozess möglichst früh mit eingebunden werden, mitgestalten können, und es geht auch nur mit dem Land zusammen", so Poscher.
Dass ein zeitgemäßes Bad mit Wellness/Sauna-Angebot wichtig ist für die Bürger der Region, meint auch der Pfaffenhofer Bgm. Andreas Schmid: "Unsere Bevölkerung nutzt das Bad, wichtig ist es auch für unsere Schulen. Bis jetzt gibt es noch keine Gespräche über eine Beteiligung." Für so ein Projekt wäre auch mehr Förderung vom Land zu haben, wenn es regional aufgezogen wird, wie Schmid meint: "Wir verschließen uns nicht, ein Dialog wäre in der Planungsphase aber wichtig."

MEINUNG:

Geht regionales Denken über Bord?
"Die Besucherzahlen im Telfer Bad explodieren demnächst: Neben Baden ist dort jetzt auch Kultur (Theater auf dem Wasser) angesagt. Die Volksschauspiele machen das alte, desolate Hallenbad zur Bühne (Seite 28). Der Abriss steht aber nicht bevor. Was aus dem Altbestand wird, weiß noch niemand. Sanierung oder Neubau? Telfs tritt mit Ideen-Bringern und/oder Investoren in einen "wettbewerblichen Dialog", wartet ab, was daherkommt. Was dabei unterzugehen scheint: Es ist ein regionales Projekt. So ließ Bgm. Härting anklingen, dass vom Umland auch Geld ins Bad fließen sollte. Der Planungsverband geht bei der Lösungssuche jedoch noch außen vor. Härting sollte auch mit den Nachbarorten in Dialog treten, in die Planung miteinbeziehen, frühzeitig! Der beste Weg zur gemeinsam getragenen Lösung, zur Finanzierung, zum Besucherstrom von dort, auch dann, wenn im Bad nicht mehr Theater gespielt wird." G. Larcher

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