Beliebter Ordensmann feiert 75-er
Vom Werkzeugmacher zum Ordensmann: Br.Sepp ist 75

Foto: Fotos: privat
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Fast schon zum Inventar des Klosters in Telfs gehört der weitum bekannte Koch das Hauses Br. Sepp Spiesberger. Vor mehr als 45 Jahren hat er diese Lebensentscheidung im Wallfahrtsort Maria Schmolln im Innviertel getroffen und ist als Jünger des hl. Franziskus mit kurzen Unterbrechungen seither in Telfs als „Bruder Sepp“ bekannt, hier beheimatet und für das leibliche Wohl seiner Mitbrüder zuständig.

Weil er zudem am Hohen Frauentag (15. August) seinen 75. Geburtstag feiern kann, hat ihn Ferdinand Reitmaier vor das Mikrofon gebeten und viele nette und interessante Dinge erfahren:

Im Jahre 1948 in Lohnsburg in O.Ö. geboren, stammt er aus einem tiefgläubigen Elternhaus, hat 7 Geschwister, von denen Sr. Rafaela dem Orden der Franziskanerinnen Vöcklabruck angehört und war von Kindheit an im Glaubensleben verankert. Dazu meint Br. Sepp wörtlich: „Der Glaube spielte in unserer Familie eine wichtige Rolle. Jeden Samstag wurde am Abend der Rosenkranz gebetet, wir hielten Maiandachten, Adventandachten und die tiefe Marienverehrung fand ihren Ausdruck in den vielen Wallfahrten nach Maria Schmolln, wo letztlich auch im Jahre 1977 zu Pfingsten meine große Lebensentscheidung getroffen wurde: Der Eintritt in den Franziskanerorden mit der „ewigen Profess.“

Es gab aber auch ein Leben „vorher": Nach der Schule hatte der Jubilar den Beruf des Werkzeugmachers gelernt und diesen 13 Jahre ausgeübt. Er spürte aber eine andere Berufung und mit Unterstützung des damaligen Guardians von Telfs, des legendären P. Lukas, kam er nach Telfs und lernte Latein. Er sollte Priester werden. Er aber wollte lieber manuell arbeiten, das hatte er bisher auch gemacht und so entschloss er sich 1977 als „Laienbruder“ in den Orden einzutreten. In seinem Noviziat in Reutte ist eines Tages die Köchin ausgefallen und Br. Sepp meinte, er könne seine Mitbrüder für ein paar Tage schon „durchbringen“ und etwas Essbares kochen. Das hatte eine entscheidende Folge: Er besuchte Koch-Kurse im WIFI und lernte bei erfahrenen Köchen einen neuen Beruf, der ihn bis heute ausfüllt! Ein großes Vorbild war für ihn Br. Clarens, ein frommer Laienbruder, der im Hause alle Dienste machte, sei es als Gärtner, als Koch oder als Mesner. Sein erster Posten war das Kloster Hall, wo er für mehr als 20 Personen kochen musste. Er kocht vornehmlich „Hausmannskost“ und nach seiner Lieblingsspeise gefragt, meinte er „Schweinsbraten“ oder „Hasenschnitzel“.

Der immer fröhliche und freundliche „Bruder Sepp“, wie ihn alle nennen, hat aber auch ein für einen Ordensbruder ungewöhnliches Hobby, das ihm viel Freude bereitet: Hasenzüchten. Wie viele Hasen er etwa schon gehabt hat? Einmal war der Stall mit 50 Hasen belegt!

Unlängst wurde ein neuer „hasengerechter“ Stall vom P. Guardian persönlich (er ist ja gelernter Tischler) errichtet und des Hasenvaters Freude ist riesig. Seine besondere Liebe zu Tieren zeigt sich auch beim „Klosterkater“ Fredy, der sogar in die Kirche zum „beten“ kommt! Das alles ist echt „franziskanisch“, ist doch der Hl. Franziskus der Patron aller Tiere. Br. Sepps Arbeit als Klostergärtner und Mesner darf nicht unerwähnt bleiben!

Ein weiteres Hobby ist das Fotografieren: Wunderschöne Aufnahmen von Blumen und Landschaften gestaltet Br. Sepp zu schönen Billetts für verschiedenste Anlässe, wie Geburts- und Namenstage, Weihnachten, Ostern etc. Beliebt und begehrt sind die köstlichen Produkte seiner Küche, wie Zelten und Bauernbrot (seit 1983), die er an Freunde des Hauses gerne verschenkt.

Wer ihm eine kleine Freude machen möchte: Tabak für sein Pfeifchen oder vielleicht ein Schnapserl, das mag er schon!

Persönlich und im Namen der vielen Freunde danke ich unserem beliebten „Br. Sepp“ für die viele Arbeit und wünsche dem fröhlichen Jubilar alles Gute zum 75. Geburtstag, weiterhin gute Gesundheit, Gottes Segen und viel Freude mit seinen Tieren.

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