Einhelliger Beschluss im Telfer Gemeinderat
"Erneuerbare Energiegemeinschaft" in Telfs

Drei Vertrags-Partner ziehen künftig strommäßig an einem Strang: (v.l.) Gordon Köll (GF GemeindeWerke Telfs GmbH), Bgm. Christian Härting (Marktgemeinde Telfs) und Michael Kirchmair (GF Telfer Bad Betriebs GmbH & Co. KG). | Foto: MG Telfs/Pichler
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  • Drei Vertrags-Partner ziehen künftig strommäßig an einem Strang: (v.l.) Gordon Köll (GF GemeindeWerke Telfs GmbH), Bgm. Christian Härting (Marktgemeinde Telfs) und Michael Kirchmair (GF Telfer Bad Betriebs GmbH & Co. KG).
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Selbst produzierte Energie gemeinsam nutzen und dabei Stromkosten sparen – das ist der Zweck von "Erneuerbaren Energiegemeinschaften" (EEG). Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung dafür einstimmig grünes Licht gegeben.

TELFS. Der Grundsatzbeschluss für die Gründung einer EEG wurde vom Telfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig gefasst. Konkret schließen sich hierfür die GemeindeWerke Telfs GmbH, die Marktgemeinde und die Telfer Bad Betriebs GmbH & Co. KG zu einem Verein zusammen. Dadurch kann der Produzent den Strom besser verkaufen und der Abnehmer günstiger beziehen – eine Win-win-Situation.

Mit dem Griesbachkraftwerk und Photovoltaikanlagen erzeugen die GWTelfs pro Jahr rund 2,5 Gigawattstunden Strom. Dem gegenüber verbrauchen die Marktgemeinde mit allen eigenen Gebäuden und Veranstaltungszentren inkl. Eishalle, das energieintensive Telfer Bad und die Gemeindewerke für u.a. Straßenbeleuchtung und Trinkwasserpumpen gemeinsam gut 3,5 GWh im Jahr.

Die Lösung liegt nahe:

„Weil nun gesetzlich die Bildung von Energiegemeinschaften ermöglicht und geregelt wurde, setzen wir das in Telfs um“,

freuen sich Bürgermeister Christian Härting, GWTelfs-Geschäftsführer Gordon Köll und Telfer Bad-GF Michael Kirchmair. Der Gemeindechef stellte das geplante Vorhaben jüngst dem Gemeinderat vor.

Das Wasserkraftwerk Griesbach der GWTelfs kann gut zwei Drittel des Stromes liefern, den die Marktgemeinde mit ihren gemeindeeigenen Gebäuden, das Telfer Bad und die GemeindeWerke selbst verbrauchen. | Foto: MG Telfs/Pichler
  • Das Wasserkraftwerk Griesbach der GWTelfs kann gut zwei Drittel des Stromes liefern, den die Marktgemeinde mit ihren gemeindeeigenen Gebäuden, das Telfer Bad und die GemeindeWerke selbst verbrauchen.
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Strom bleibt im Ort

Die Marktgemeinde Telfs gründet nun mit ihren beiden 100-Prozent-Töchtern GemeindeWerke und Telfer Bad einen Verein und unterfertigen eine entsprechende Vereinbarung. Auch mit der TINETZ wird ein Vertrag geschlossen, um von einem vergünstigten Netzentgelt (Ortstarif) zu profitieren.

„Unser Ziel ist es, dass wir möglichst viel von der selbst produzierten Energie an die großen öffentlichen Einrichtungen in Telfs liefern. Dadurch sparen wir Strombezugskosten und Netzgebühren“,

erklärte Bgm. Härting (WFT) den Mandatar/-innen. Die Abwicklung in der Energiegemeinschaft werde von den GemeindeWerken übernommen.

Infrastrukturkosten niedrig halten

Bisher verkauften die GemeindeWerke den erzeugten Wasserkraft-Strom auf dem Strommarkt, die Marktgemeinde und das Telfer Bad mussten die Energie aus dem öffentlichen Netz beziehen und dafür entsprechend hohe Preise zahlen.
Durch die Bildung der Energiegemeinschaft wird es möglich, dass in Telfs die Infrastrukturkosten niedrig gehalten werden und der Bevölkerung weiterhin möglichst günstige Tarife für Infrastrukturleistungen angeboten werden können. Die Bürger/-innen haben also einen unmittelbaren Nutzen aus dem Bündnis:

„Durch die künftigen Einsparungen wird es uns möglich sein, auf Erhöhung diverser Gebühren für Wasser, Kanal, Müll etc. nach Möglichkeit verzichten zu können“,

so Bgm. Härting.

Das Wasserkraftwerk Griesbach der GWTelfs kann gut zwei Drittel des Stromes liefern, den die Marktgemeinde mit ihren gemeindeeigenen Gebäuden, das Telfer Bad und die GemeindeWerke selbst verbrauchen. | Foto: MG Telfs/Pichler
  • Das Wasserkraftwerk Griesbach der GWTelfs kann gut zwei Drittel des Stromes liefern, den die Marktgemeinde mit ihren gemeindeeigenen Gebäuden, das Telfer Bad und die GemeindeWerke selbst verbrauchen.
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Breite Zustimmung und Zukunftsvision

GR Theresa Schromm (GRÜNE) war in ihrer Wortmeldung im Gemeinderat voll des Lobes: „Wir freuen uns! Bravo! Weiter so!“
Die Vorteile einer Energiegemeinschaft liegen auch für GR Stefan Stillebacher (NEOS) klar auf der Hand: „Das ist ein zukunftsweisender Schritt in die richtige Richtung. Was ich mir zudem wünschen würde, wären kleine Energiegemeinschaften für Bürger/-innen – zumal schon viele auf PV-Anlagen umgestiegen sind.“ Auch GR Klieber Herbert (BLT) befürwortet eine Variante für Privatpersonen.
Grundsätzlich teilt auch Bgm. Härting diese Zukunftsvision und verdeutlicht, dass man eine Energiegemeinschaft für Bürger/-innen im Hinterkopf habe: „Es handelt sich allerdings um eine komplexe Materie und wir fangen jetzt fürs Erste klein an.“

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