Pfaffenhofen: Gedenken an Ehrenbürger Koch

Am 10. September 1964, vor genau 50 Jahren, starb ein Ehrenbürger der Gemeinde Pfaffenhofen: Schulrat Ferdinand Koch (geb. 1869). | Foto: Privat
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PFAFFENHOFEN. Am 10. September 1964, vor genau 50 Jahren, starb ein Ehrenbürger der Gemeinde Pfaffenhofen: Schulrat Ferdinand Koch (geb. 1869).

Nach etlichen Dienstjahren in Stanzach und Schönwies war Koch Lehrer und Schulleiter in Pfaffenhofen von 1894-1920.
Ehrenvolle Beförderung zum Bezirksschulinspektor des Bezirkes Imst (1920-1925): Der große Bezirk mit Ötztal und Pitztal, Gurgltal etc. besaß kaum ausreichende, öffentliche Verkehrsverbindungen, sehr vieles musste zu Fuß erledigt werden, auch die Schulinspektionen.
Der Berufstitel Schulrat, welcher ihm 1924 auf Grund seines allseits anerkannten großen Einsatzes für die Schulen - insbesondere auch für die vielen Kleinschulen in den abgelegensten Gebieten seines Bezirkes - verliehen wurde, stellte speziell in jenen Jahren eine sehr ungewöhnlich verliehene große Ehre dar.

Ferdinand Koch hat sich sehr für die Bienenzucht Tirols,eingesetzt und arbeitete bereits ab 1905 als Wanderlehrer für Bienenzucht, nicht nur in Tirol, auch in der Schweiz und in Süddeutschland. Seine wissenschaftliche und praktische Ausbildung erhielt Koch in Erlangen bei Prof. Zander.
Mangels einer Bienenzeitung versorgte der damalige junge Lehrer von 1897 bis 1912 die "Landwirtschaftlichen Blätter von Tirol" mit bienenwirtschaftlichen Beiträgen.
Auf seine Initiative hin wurde 1911 die Alpenländische Bienenzeitung - deren Schriftleiter er bis 1919 war - gegründet.
1933 organisierte schulrat Koch in seinem Heimatort Pfaffenhofen eine große Wanderversammlung, welche in Fachkreisen viel Aufmerksamkeit erregte. Imker aus allen deutschsprachigen Gebieten waren anwesend.
In Anerkennung seiner großen Verdienste für die Bienenzucht, als Mitbürger der Bienenzeitung und als vielgesuchter und hochangesehener Wanderlehrer wurde Schulrat Ferdinand Koch vom Österreichischen Bienenzüchterverband die nur sehr exklusiv vergebene Silberne Weippelmedaille verliehen - am 1. April 1950.

Für große Verdienste im Sinne Friedrich Wilhelm Raiffeisens, der er sich in den Jahren 1899 bis 1918 ganz intensiv zur Verfügung stellte und als Mitbegründer der Raika Pfaffenhofen wurde ihm am 1. Jänner 1924 die Ehrenurkunde für große Verdienste im Sinne Wilhelm Raiffeisens verliehen.

Ferdinand Koch war Gründungsmitglied des Katholischen Tiroler Lehrervereins in Brixen und 1930 wurde er, der als besonders feiner und ausgezeichneter Musiker und Organist galt, zum Ehrenorchesterregent des Kirchenchors Pfaffenhofen ernannt. Besonders hervorzuheben ist die Anwesenheit des Erzbischofs Dr. Sigmund Waitz von Brixen, Pfarrvikar Sebastian Winkler sandte ein - handschriftlich natürlich - berührendes und voll anerkennendes Gratulationsschreiben.

In seiner Sitzung vom 28. Dezember 1935 beschloss der Gemeinderat von Pfaffenhofen (einstimmiger Beschluss, wie auf der Ehrenurkunde besonders hervorgehoben wird) Schulrat Ferdinand Koch in "...Anerkennung und Würdigung seiner besonderen Verdienste.." zum Ehrenbürger der Gemeinde Pfaffenhofen zu ernennen.
(Text: Chronist Ferdinand Koch)

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