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"Geflügelhaltung ist Herzensangelegenheit"

Foto: Putz-Ei
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Hühner, Puten oder Gänse, einige landwirtschaftliche Betriebe haben sich in Abtenau auf Geflügel spezialisiert.

ABTENAU. Regionalität ist nicht erst seit der Pandemie ein Thema, aber kann für kleine Betriebe zur großen Chance werden. Der Fokus liegt dabei auf hochwertigen Produkten und dem Wohl der Tiere.

Abtenauer Wiesenei
So wie am Bauernhof Untermoas der Familie Fuschlberger. Rund 200 Hühner picken hier eifrig, was die Wiese hergibt. Damit die Hühner einen grünen Auslauf mit Schatten und Sandbädern haben, wird ihr mobiler Stall für die Marke "Abtenauer Wiesenei" immer wieder versetzt. "Wir sind zufrieden mit dieser Entscheidung, da wir damit weiterhin eine kleinstrukturierte Nebenerwerbslandwirtschaft erhalten können, welche mit einer Milchviehwirtschaft aufgrund der hohen Investitionskosten und der kleinen Grünlandfläche nicht möglich gewesen wäre", erklärt Familie Fuschlberger. Die Eier sind ab Hof erhältlich sowie im Lagerhaus Abtenau und Spar Abtenau. Desweiteren sind bereits auch einige Gastronomie-Betriebe von der Qualität der Produkte überzeugt: "Wir setzten auf Regionalität, tiergerechte Haltung und kurze Transportwege vom Produzenten zum Kunden. Wir versuchen so nachhaltig wie möglich zu wirtschaften, so werden die Hühner, wenn sie ihren Dienst versehen haben noch zu schmackhaften Suppenhühner vermarktet. Somit haben wir einen geschlossenen Kreislauf. Außerdem versuchen wir, unser Produktportfolio stätig auszubauen und bieten ab sofort auch eigens produzierte Nudeln an, welche ab Hof erhältlich sind."

Putz-Ei: Ei und mehr
Als Matthias und Julia Eder 2017 den „Putzgrub-Hof“ von Theresia und Matthias sen. übernahmen, gab es 9 Hühner und 7 Milchkühe. Der Hof ist seit 1910 in Besitz der Familie Eder. Relativ schnell wuchs das Interesse an regionalen Bio-Freilandeiern (Eier aus ökologischer Erzeugung) und so ist der Bestand gewachsen, bis 2019 ein Mobilstall das Hofgelände erweiterte.
Knapp 1400 Legehennen, in zwei Ställen, können so die Sonne und frisches Gras beim täglichen Auslauf genießen. Für die Wintermonate steht bei beiden Ställen ein großzügiger Wintergarten zu Verfügung. "Theresia Eder war als vorausblickende Betriebsführerin bereits lange Jahre ein Bio-Bäuerin und für uns war es klar, dies weiterzuführen. Denn in unseren Augen ist ein respektvoller, bewusster Umgang mit Tier und Natur der einzig enkeltaugliche Weg in die Zukunft", so Julia Eder. Die Vermarktung erfolgt über den Hofladen, 14-tägige Hauszustellung und über Wiederverkäufer, wie ADEG Annaberg, Lagerhaus Abtenau, Bhanu Abtenau, Dorfladen Hallein, Muspelhaus Salzburg, sowie viele Billa Filialen im Tennengau und Salzburg.
Im Hofladen gibt es auch ihre selbst produzierten windgetrockneten Bio-Nudeln in 21 Sorten (Weizen, Urdinkel und Urdinkelvollkorn) und viele andere feine Lebensmittel aus Österreich: " Der Trend zu Bio, regional und nachhaltig wird seit einigen Jahren zum Glück größer und gerade in „Coronazeiten“ ist noch mehr Konsumenten bewusst geworden, dass man sich in „Krisenzeiten“ vor allem auf die regionalen Produzenten verlassen kann." Frische Suppenhühner aus Freilandhaltung können am 18. und 19. September direkt in der Putzgrub abgeholt werden oder auch über www.nahgenuss.at bestellt werden.
Neben diesen beiden bereits etablierten Marken startet Familie Russegger vom Riegerbauer gerade mit ihren Masthendln neu durch.

"Gans" schön köstlich
Während das Jungvieh auf der Alm ist, werden die Stallungen am Kleinschörghof der Familie Hedegger für Weidegänse genutzt. Weidegänse werden mit viel Weide und wenig Kraftfutter gefüttert. "Bio ist eine Einstellung. Die Richtlinien im Biobereich sind sehr streng und auf Tierwohl ausgerichtet. Durch Bio Haltung sind die Weichen für hohes Tierwohl gestellt. Durch die vorwiegende Fütterung mit Gras von der Weide ist eine hohe Nachhaltigkeit gegeben", erklärt Hedegger. Die Weidegänse gibt es bei direkt ab Hof, telefonisch oder per Facebook zu bestellen: Der Kundenstock besteht großteils aus Stammkunden, der jedes Jahr ziemlich stabil bleibt." In Zeiten von Corona hat auch Familie Hedegger ein Umdenken der Konsumenten gemerkt: "Viele Leute gehen lieber zu einem Landwirt einkaufen als dort, wo eine höhere Infektionsgefahr besteht. Auch das Thema Tierwohl und persönliches Kennen der Produzenten hat immer mehr Gewicht."

Bedrohte Arten leben neu auf
"Meine Großeltern haben schon recht früh, nämlich 1986, auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Meine Eltern haben diesen nachhaltigen Weg fortgesetzt und ich bin ebenso voller Überzeugung Biobauer", meint Josef Quehenberger vom Archehof Rocherbauer in Abtenau. "Der Verzicht auf künstliche Düngemittel oder Pestizide und die Verbesserung des Tierwohles durch ein Mehr an Platzangebot, Weide- und Almwirtschaft sowie durch die Sorgfältige Auswahl biologisch erzeugter Futtermittel, tragen dafür Sorge, dass wir hochwertigste Lebensmittel produzieren ohne übermäßig den Planeten und unsere Tiere zu strapazieren. Auch bei der Wahl der gezüchteten Rassen versuchen wir unseren eigenen Weg zu gehen und so leben am Hof Original Pinzgauer Rinder, Braune Bergschafe und ein Noriker Pferd – allesamt bedrohte Nutztierarten die durch unsere Nutzung und Nachzucht am Leben gehalten werden." Den in den Sommermonaten leeren Schafstall bevölkerten Puten, das positive Feedback der Kunden in puncto Fleischqualität und Tierhaltung bestätigt die Familie in ihrer Arbeit.
Neben Ab-Hof-Verkäufen wird die Möglichkeit, online regional einzukaufen, immer attraktiver: "Das haben wir während des Lockdowns besonders gemerkt", bestätigt Josef Quehenberger, der seine Puten vom Archehof Rocherhof küchenfertig anbietet.

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