"Berghof-Museum"
Großer Umbau am Obersalzberg
Die Bauarbeiten am Dokumentationszentrum Obersalzberg schreiten zügig voran, die Bunkeranlagen sind bereits wieder begehbar.
BERCHTESGADEN. Es ist ein idyllischer Ort, an dem sich das Dokumentationsarchiv am Obersalzberg befindet. Kaum begreiflich, welche grauenhaften Entscheidungen hier gefällt worden sind. "Hitler hat hier rund ein Drittel seiner Zeit verbracht", erklärt Sven Keller, Leiter des Dokumentationszentrums.
Hitlers zweiter Regierungssitz
Hier am Obersalzberg hatte sich der Diktator eine Art zweiten Regierungssitz geschaffen, den sogenannten "Berghof". Das Dokumentationsarchiv bildet Alltag und Politik jener Zeit ab, es versucht das Unbegreifliche begreiflich zu machen. Doch mit einem derartigen Besucheransturm hatte man dort nicht gerechnet. "Wir dachten an 30 bis 35.000 Besucher, es waren dann aber 170.000", erklärt Sven Keller. Damit das Zentrum nicht übergeht, wird nun seit letztem Jahr großzügig ausgebaut.
Dreimal größer
Bis 2020 soll der Umbau fertiggestellt sein, das Dokumentationszentrum wird rund dreimal so groß sein wie zuvor. Auch die Dauerausstellung wird ein komplett neues Gesicht erhalten: "Bisher war die Dauerausstellung in zwei Teile gegliedert, in die Geschichte des Ortes Obersalzberg und die Geschichte der NSDAP. Diesen Anspruch auf eine Überblicksdarstellung haben wir jetzt nicht mehr. Zentral wird in Zukunft sein, dass wir den Ort mit den dort geplanten Verbrechen verbinden", so Sven Keller. Unterstützt von modernsten Medien werden Einzelschicksale und Biographien – mit dem Ort verknüpft – im Mittelpunkt der Ausstellung stehen.
Hitler war Langschläfer
Das Haus "Wachenfeld", so hieß der Berghof zunächst, wurde von Hitler 1928 angemietet und schließlich 1933 erworben. In der NS-Diktatur wurde es dann großzügig zum Regierungssitz ausgebaut. Der Berghof war nicht nur ein Ort der Erholung für den Diktator, hier wurden wesentliche Entscheidungen des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts getroffen. Hier tyrannisierte Hitler seine Umgebung mit seinen berüchtigten "Monologen". Der Diktator stand erst gegen Mittag auf und nahm erst um 13 Uhr das Frühstück ein.
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