Essen auf Rädern
Hier sind Bürger im Ehrenamt unterwegs

Pflege- und Verwaltungsdirektor Alexander Hornegger, Küchenleiter Andreas Walch, Bgm. Johann Schnitzhofer (v. l.) und Vereinsmitglieder beim Einladen. | Foto: Gemeinde Abtenau
  • Pflege- und Verwaltungsdirektor Alexander Hornegger, Küchenleiter Andreas Walch, Bgm. Johann Schnitzhofer (v. l.) und Vereinsmitglieder beim Einladen.
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  • hochgeladen von Sylvia Schober

ABTENAU. Um kurz vor elf Uhr vormittags wird der Bus der Gemeinde Abtenau beim Seniorenwohnheim mit Essensboxen beladen. Schwarzbeernocken oder gefüllte Paprika stehen heute am Speiseplan. Die Mitglieder des Vereins "Soziales Abtenau" verstauen die Boxen und machen sich auf den Weg zu den Senioren, die sich auf den Service "Essen auf Rädern" freuen.

Investition in die Zukunft

Die Gemeinde Abtenau hat für das Projekt viel Geld in die Hand genommen. Um der Versorgung der Bewohner des Seniorenwohnheimes weiterhin gerecht zu werden, aber auch dem Mittagstisch und der schulischen Nachmittagsbetreuung nachkommen zu können, wurde im Vorjahr ein 700.000 Euro teurer Küchenumbau umgesetzt, bei dem auch bereits das Projekt "Essen auf Rädern" berücksichtigt wurde. Dazu wurde um 50.000 Euro ein behindertengerechter Bus angeschafft, in dem 30 Essensportionen in speziellem Geschirr und Wärmeboxen transportiert werden können. Die Anmeldung bei Erfüllung der Kriterien für diesen Service erfolgt über das Gemeindeamt bzw. über das Seniorenwohnheim Abtenau. Momentan werden im Ortsgebiet zwölf Mitbürger mit Essen beliefert. Um den Transport kümmert sich der neu gegründete Verein "Soziales Abtenau", dem Bürgermeister Johann Schnitzhofer als Obmann vorsteht: "Das Projekt liegt mir sehr am Herzen", erklärt Schnitzhofer, "umso mehr freut mich, dass wir den Verein in kürzester Zeit ins Leben rufen konnten." Dafür hat er bei Josef Höll nachgefragt, was dieser von der Umsetzung "Essen auf Rädern" halte. Josef Höll engagiert sich ehrenamtlich und mit Leidenschaft, sei es beim Chor, in der Kirche oder für Senioren. Und auch für die Idee des Bürgermeisters hatte er sofort ein offenes Ohr. Gemeinsam mit Herbert Bachler ist er nun Vorstandsmitglied des neuen Vereins.

Der Fahrdienst steht

In seiner Funktion übernahm Josef Höll die Anwerbung von Mitgliedern, die sich bereit erklären, Mitbürger mit Essen zu beliefern: "Ich habe mich in erster Linie an aktive Senioren gewandt. Diese können die Zeit aufbringen und trauen sich die Belieferung auch zu." In kürzester Zeit haben sich 34 Personen spontan zum Mitmachen bereit erklärt: "Innerhalb von drei Wochen haben wir den Fahrdienst auf die Beine gestellt. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, bei jedem persönlich vorbeizukommen und zu fragen, ob er das Projekt mitträgt." Für den Fahrdienst hat sich Höll ein ausgeklügeltes System überlegt: "Jeden Tag fährt jemand anderer, so kommt niemand zu oft dran. Jetzt am Anfang fährt immer ein Fahrer mit einem Beifahrer, damit auch dieser die Route kennenlernt. Der Beifahrer vom Vortag ist am nächsten Tag der Fahrer und nimmt wieder einen anderen mit. So kann auch der Autoschlüssel gleich übergeben werden." Herbert Bachler ist für die Erstellung des Einsatzplanes zuständig, dieser wird für zwei Monate im Voraus an die Mitglieder ausgegeben. So kann auch gegebenenfalls untereinander getauscht werden, wenn jemand etwas anderes vorhat.

Seniorentaxi in Planung

Durch die Haftpflichtversicherung sind die Vereinsmitglieder geschützt, falls doch einmal etwas passieren sollte. Ebenso haben sich fünf Mitglieder bereit erklärt, spontan einzuspringen, falls sich bei sehr viel Schnee jemand die Fahrt nicht zutraut. Außerdem haben sich weitere neun Personen gefunden, die den Wagen reinigen. Höll könnte sich für die Zukunft auch ein Seniorentaxi vorstellen, das ältere Personen zum Arzt, zum Frisör oder einfach zu einem Treffen chauffiert: "Es ist so eine Freude, wenn man das Leuchten in den Augen der Menschen sieht, wenn wir kommen."

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