Kabarett
"Ich wäre ein schlechter Politiker"
Der gebürtige Halleiner Sebastian Hochwallner bringt sein Publikum zum Lachen aber auch zum Nachdenken. Mit den Bezirksblättern spricht der Kabarrettist über seinen Humor, was ihn antreibt und peinliche Situationen auf der Bühne.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie bist du Kabarettist geworden?
SEBASTIAN HOCHWALLNER: Ich habe schon jahrelang mit dem Gedanken gespielt das zu machen, seit zwei Jahren stehe ich auf der Bühne. In der Schule war ich auch schon der "Kasper", war aber nicht immer erfolgreich. Ich habe einfach den Drang gehabt, mich zu bestimmten Themen zu äußern und die Leute zum Lachen zu bringen. Ich bin persönlich aber gar nicht so schlagfertig, das wirkt nur auf der Bühne so. Ich habe mir auch länger überlegt, mich politisch zu engagieren. Das lasse ich aber lieber, ich wäre ein schlechter Politiker. Ich glaube ich wäre sehr bestechlich (lacht).
Sind ernste Themen dann am besten zu vermitteln, wenn sie mit Humor vorgetragen werden?
HOCHWALLNER: Auf jeden Fall. Ich glaube das Leben ist schon ernst genug. Kabarett soll witzig sein, die Leute sollen Spaß haben aber eben auch die Dinge hinterfragen. Das ist als Kabarettist nicht immer einfach, am schlimmsten ist es, wenn ein Thema nach hinten losgeht: Dann merkst du beim Publikum richtig, wie das Mitleid aufkommt, das ist mir einmal passiert. Meine Freundin findet mich übrigens auch nicht lustig (lacht).
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
HOCHWALLNER: Ich greife gesellschaftskritische Themen auf und kritisiere auch meine eigene Generation. Wir sind bequem und haben viel geschenkt bekommen. Hätten wir so etwas wie "Fridays for Future" zustande gebracht? Ich glaube nicht. Mir ist wichtig, dass ich meine Gedanken mit dem Publikum teilen kann und Einblick in meine Denkweise gebe. Am Ende bleibt aber dann immer eine Frage offen, die das Publikum für sich beantworten muss.
Was macht Hallein als Bühne aus? Im Gegensatz zu Salzburg etwa?
HOCHWALLNER: Hallein ist etwas lockerer und hat sich in den letzten Jahren echt toll entwickelt. Das Publikum hier wertet nicht so schnell wie in der Stadt, die lassen sich mehr auf etwas Neues ein. Die Salzburger sind dann doch etwas spießig und streng (lacht).
Interview: Thomas Fuchs
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