Kampfgetöse in Kuchl

Ein zerbrochener Kugelschreiber als Symbol: „Nur ja nicht den Vertrag mit der APG unterschreiben!“, warnen Weiß und Eßl.
  • Ein zerbrochener Kugelschreiber als Symbol: „Nur ja nicht den Vertrag mit der APG unterschreiben!“, warnen Weiß und Eßl.
  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

KUCHL/TENNENGAU (tres). Eingeladen hatte Ortsbauernschafts-Obmann Georg Eßl ins Gasthaus „Goldene Stiege“ unter dem Motto „Vollverkabelung der 380 kV-Leitung von Eugendorf bis Kaprun – Ist das machbar???“

Stefan Weiß von der Tennengauer Bürgerinitiative „Nein zur 380 kV-Ostvariante“ stellte den Anwesenden eine im Jahr 2007 vom Land Salzburg in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie „380 kV-Kabel für Salzburg“ von Markus Hoffmann und Friedhelm Noack vor. Diese kommt zu dem Ergebnis, „dass 380 kV-Erdkabel im Übertragungsnetz nicht nur Stand der Technik sind, sondern auch wirtschaftlich Sinn machen“, wie Weiß erklärte.

Gegner sind kämpferisch
In der anschließenden Diskussion gaben sich die Freileitungsgegner kämpferisch, denn sie wollen weiterhin unbedingt eine Verkabelung. Warum? „Hauptsächlich um unsere wunderschöne Natur für unsere Nachkommen zu erhalten, damit diese nicht durch Freileitungen verschandelt wird“, antwortete Weiß: „und für unsere Gesundheit. Das Erdkabel hat eine Strahlungsweite von fünf Metern, die Freileitung strahlt hundert Meter weit. Wir müssen also schauen, dass wir das Kabel kriegen.“
Und nachdem sich die Freileitungsgegner von den heimischen Politikern im Stich gelassen fühlen („Die haben sich schon mit der Freileitung abgefunden!“), wie mehrfach betont wurde, wollen die Bürger das nun selbst in die Hand nehmen.

Zählt Tier mehr als Mensch?
„Lassen wir uns doch einfach mal alle enteignen!“, schlug Eßl kämpferisch vor: „Dann werden wir schon sehen, was passiert. Falls der Bund das wirklich tut, hört mein Demokratieverständnis auf.“ Vor wenigen Tagen hat sich eine neue IG namens „IG Erdkabel“ gegründet, auch hier herrscht Einigkeit: „Für uns kommt keine Freileitung in Frage“, stellt Sprecher Theo Seebacher klar.

Durchdiskutiert wurde, wie man der Verbund APG das Leben schwer machen kann: Eßl: „Der Vogelschutz ist ausschlaggebend, nicht der Mensch! Das müssen wir im Auge haben. Wenn irgendwo eine Vogelzugroute durchgeht, dann wird die Freileitung hier nicht gebaut. Wegen einem Haus machen die aber keine Leitung!“
Die Freileitungsgegner riefen auf, den Vertrag mit der APG „nur ja nicht“ zu unterschreiben: „Denn nur wenn niemand die Verträge unterschreibt und alle einen Einspruch gegen das Umweltverträglichkeitsverfahren machen, bekommen wir ein Erdkabel“, betont Eßl. Er will alle 119 Salzburger Gemeinden, ob betroffen oder nicht, aufrufen zusammenzuhalten und gemeinsam vom Verbund das Erdkabel verlangen.

Bgm. Wimmer hat Zweifel
Kuchls Bgm. Andreas Wimmer, einer der wenigen anwesenden Bürgermeister, meinte, wenn das Erdkabel Stand der Technik und somit möglich sei, wolle Kuchl es auch verlangen: „Allerdings glaube ich, dass es in Kuchl schwierig sein wird, eine geeignete Trasse für das Kabel zu finden.“

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