Bürgermeister Sommergespräche
Leistbares Wohnen im Interesse der Bürger
Abschluss der Tennengauer Bürgermeister Sommergespräche 2021 mit Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger.
HALLEIN. Hallein ist mit 21.353 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) Sitz der Bezirkshauptmannschaft im Tennengau und zweitgrößte Stadt im Bundesland Salzburg. Sie gibt dem Verwaltungsbezirk auch ihren Namen. Bereits seit der Keltenzeit mit dem Salz verbunden, erlebt die einstige Salinen- und Industriestadt derzeit eine Umwandlung in eine wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich bunte Stadt des beginnenden 21. Jahrhunderts.
Herr Bürgermeister, was waren für Sie im vergangenen Jahr besondere Momente?
ALEXANDER STANGASSINGER: Das letzte Jahr war sehr fordernd und intensiv. Es war geprägt durch Corona mit den Ausfahrtsbeschränkungen, dem Unfall bei AustroCel und letztendlich durch das Hochwasser sowie durch viele "Baustellen" meiner Vorgänger, die noch offen sind.
Hallein ist mit 1.500 Firmen und mit rund 9.700 Arbeitnehmern ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Wie hat sich hier die Pandemie mit der Kommunalsteuer ausgewirkt?
STANGASSINGER: Hallein ist in der glücklichen Lage auf der einen Seite sehr viele stabile und gute Unternehmen am Standort zu haben und wir andererseits gering vom Tourismus abhängig sind. Das ist mit Sicherheit ein Vorteil, zum Beispiel gegenüber der Stadt Salzburg, weil uns dadurch die Corona-Pandemie in der Kommunalsteuer nicht so stark getroffen hat, als andere Städte und Gemeinden, die von dieser Ressource abhängiger sind als wir. Die Einnahmen aus der Kommunalsteuer haben sich im Jahr 2020 etwas reduziert, das ist auch für dieses Jahr zu erwarten. In Summe haben wir letztes Jahr positiv abgeschlossen.
Hallein boomt. Damit auch die Immobilienpreise. Wie kann da die Stadt gegensteuern, bzw. welche Projekte sind geplant?
STANGASSINGER: Wir haben zwei Punkte mit denen wir gegensteuern. Der erste ist ein Wahlversprechen, das ich relativ schnell umgesetzt habe: Das ist die Einführung, dass Hallein Zweitwohnsitz-Beschränkungsgemeinde wird. Der zweite Punkt ist, dass wir zu einer aktiven Bodenpolitik kommen. Das heißt, in der Vergangenheit ist einfach umgewidmet worden. Es sind über Nacht Millionäre geschaffen worden. Für mich gilt der Ansatz: Ja, wir widmen, aber es muss auch für die Allgemeinheit einen Gewinn geben. Bei jeder Umwidmung wird darauf geachtet, dass es nach Paragraph 18 (Redak.: Anmerkung: Raumordnungsgesetz) zu Vereinbarungen kommt, die zum Beispiel preisgedeckelte Mieten beinhalten oder dass die Gemeinde Wohnungen vergibt. Es ist wichtig, dass einfach bestimmte Punkte festgelegt werden, damit die Preise nicht in das Uferlose steigen. Wir sind mitten in der Umsetzung einer aktiven Bodenpolitik in Hallein mit einem konkreten Projekt. Ausgewählte Flächen sollen zu bestimmten Preisen verkauft und Wohnungen müssen zu festgelegten Mieten angeboten werden.
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