"Mobbing ist ein großes Problem"

Ein KiJa-Sozialpädagoge bei der Beratung, die stets kostenlos, anonym und vertraulich ist. | Foto: Kija
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TENNENGAU (tres). "Manchmal bin ich wirklich fassungslos, mit welchen Problemen junge Menschen schon zu kämpfen haben", berichtet Marion Wirthmiller, Sozialarbeiterin und Pädagogin der KiJa, der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Wirthmiller ist im Tennengau Ansprechperson für Kinder und Jugendliche, die sich selbst nicht mehr zu helfen wissen. Das waren im Tennengau im vergangenen Jahr 365.

Obwohl der Tennengau Salzburgs kleinster Bezirk ist, haben hier salzburgweit am zweitmeisten Hilfe gesucht. Die Stadt Salzburg führt mit 488 Beratungen, Lungauer haben am wenigsten (110) oft die Hilfe der KiJa in Anspruch genommen. Ist das nun gut, dass so viele Tennengauer bei der KiJa waren oder nicht?

365 suchten Hilfe
"Das ist natürlich schwierig zu sagen", meint Wirthmiller: "Einerseits ist es gut, weil es bedeutet, dass die Schwellenangst vielleicht nicht so groß: dass mehr Jugendliche wissen, dass es unser Angebot gibt und dadurch mehr zu uns kommen. Andererseits ist es schlecht, weil es zeigt, dass sehr viele junge Menschen ihre Probleme ohne professionelle Hilfe nicht mehr in den Griff bekommen." Denn weiß man sich selbst nicht zu helfen, ist der erste Schritt normalerweise, dass man Familie und Freunde um Rat fragt.

Alkohol, Mobbing, Schläge
Doch gerade diese zwei Bezugsquellen verursachen oft die Probleme. "Konkrete Beispiele kann ich aus Verschwiegenheit keine geben, aber oft trinken z. B. die Eltern Alkohol und verhalten sich agressiv. Oft ist aber auch Mobbing daran schuld, dass der Jugendliche verzweifelt, oder Liebeskummer." Gründe für Mobbing gibt es unzählige: "Ganz egal, ob deine Haare blau oder rot oder grün sind: Haben Kinder erst einmal ein Opfer gefunden, finden sie leider immer wieder Gründe, es bloßzustellen." Die Verzweiflung treibt Kinder sogar in den Selbstmord. "Erste Anzeichen sind Bauchweh, das Kind will nicht mehr zur Schule gehen, es hat Schlafstörungen, erbricht sich und ähnliches", weiß Wirthmiller.

Ratlos? Ruf an oder schreibe!
Im Tennengau gibt es zwar kein fixes KiJA-Büro, Wirthmiller trifft sich aber gern mit jedem, der nicht zu KiJA in die Gstättengasse 10 nach Salzburg kommen kann: "Es gibt mehrere Räume im Tennengau, wie z. B. in der Nähe des Halleiner Interspars, die wir nutzen können. Ein Anruf oder Email genügt (Tel. 0664/8284285 oder 0662/4305503225 bzw. marion.wirthmiller@salzburg.gv.at) zur Termninvereinbarung."

Die Hilfe ist gratis. Gerade laufen Gespräche für ein fixes Büro, besonders im Lammertal wäre das wünschenswert, "weil die Busverbindungen dorthin ja nicht die besten sind". In Hallein gibt es zudem die Streetworker (Tel. 0676/848210386) in der Ritter-von-Schwarz-Straße 8 und andere Einrichtungen, die für Jugendliche Anlaufstellen sind.

Das KiJa-Team hält auch Workshops in Schulen ab, hier werden die meisten Kontakte geknüpft, "weil wenn wir schon da sind, dann redet es sich aus Sicht der Schüler eben leichter", sagt Wirthmiller. Die Sozialarbeiterin freut sich über jeden, der bei ihr Rat und Hilfe sucht, egal zu welchem Thema: "Einfach anrufen oder schreiben!"

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