Gesund in der Sonne
Oft verbrennen sich Sonnenanbeter mehr als nur die Finger
Holger Höfler, Inhaber der Apotheke Oberalm, klärt auf, wie Sonnenanbeter nicht rot, sondern gesund braun werden.
OBERALM. Gerade an den ersten richtig heißen Tage und Wochen des Sommers steigt für viele die Sonnenbrandgefahr enorm. Der Körper ist noch nicht vorgebräunt und muss sich erst an die starke Sonneneinstrahlung gewöhnen.
Eigenschutz mal Schutzfaktor
Wer sich schon immer gefragt hat, was es mit den Schutzfaktoren auf sich hat, für diejenigen hat Apotheker Holger Höfler die Antwort: "Schutzfaktor 30 bedeutet, dass der Eigenschutz der Haut um das 30-fache verlängert wird." Der Eigenschutz ist die Zeit, in der ein Mensch ungeschützt ohne Folgen in die pralle Sonne gehen kann. Bei einem klassischen mitteleuropäischen Hauttypen betrage diese Zeit etwa zehn bis 15 Minuten, weiß der Experte. Ausreichend eingecremet mit Faktor 30 könnte man also in der Früh um 8 Uhr raus und müsse erst, geht man von 10 Minuten Eigenschutz aus, um 13 Uhr wieder aus der Sonne. "Mit Faktor 50 kann man sogar den Nachmittag noch dranhängen. Also wenn jetzt jemand nach Portugal surfen möchte, empfehle ich auf jeden Fall Faktor 50", so Höfler.
Errechnen des Schutzfaktors:z.B.: 10 Minuten Eigenschutz x 30 = 300 Minuten : 60 ergibt fünf Stunden.
Mythos: Nachcremen bringt nichts?
Wer sich in der Früh vor dem Sonnenbaden gut eincremet, der schützt seine Haut am besten. Nachcremen bringe laut Höfler nichts. Die Sonnensubstanzen fangen die Energie der kurz- (UVB) und langwelligen Strahlung (UVB) auf. Doch wenn diese erschöpft sind, richten sie auf der Haut Schaden in Form von Sonnenbrand an. "Licht verändert das Erbmaterial. Wenn man viele Sonnenbrände hat, hat man auch ein überdurchschnittlich hohes Risiko an Hautkrebs zu erkranken", warnt Höfler.
Was tun, wenn's passiert ist
Wenn es doch einmal passiert, und man krebsrot vom Badetag nach Hause kommt, hilft nur noch "zwei bis drei Tage Sonnenkarenz und viel Feuchtigkeit auftragen", weiß Höfler. Besonders wichtig seinen laut dem Apotheker fettarme Substanzen oder Cremen, wie etwa Aloe Vera, Topfen oder Aftersun-Produkte. Keinesfalls sollte auf einen Sonnenbrand zum Beispiel Bepanthen oder die klassische Nivea-Creme aufgetragen werden. Denn die beinhalten viel zu viel Fett. "Mit fettreichen Cremen pflastert man alles zu und es findet kein Hitzeabtransport statt", erklärt Höfler.
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