Pfarrer beteuert Unschuld

Der hl. Johannes vor dem Pfarramt in St. Jakob am Thurn schaut bedrückt: Ein Missbrauchsverdacht erschüttert den Pucher Ortsteil.
  • Der hl. Johannes vor dem Pfarramt in St. Jakob am Thurn schaut bedrückt: Ein Missbrauchsverdacht erschüttert den Pucher Ortsteil.
  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

Der Vorwurf ist schwer: Angeblich „Hunderte Male“ habe der jetzige Pfarrer von St. Jakob am Thurn, Peter Hofer, sich sexuell an ihr vergangen, als sie noch minderjährig war, berichtet eine heute 47-Jährige Salzburgerin. Der Priester bestreitet die Anschuldigung und zeigt sich wegen der Anklage schwer erschüttert. Die Sache beschäftigt nun die Anwälte. Die Erzdiözese steht hinter Huber, ebenso der Pucher Bgm. Helmut Klose.

PUCH-ST. JAKOB (tres). Peter Hofer, ehemaliger Domprediger in Salzburg und seit 2009 Pfarrer im Pucher Ortsteil St. Jakob, gibt zu eine „kurze Freundschaft mit Intimität“ mit der Salzburgerin geführt zu haben, als er noch in Nonntal Pfarrer gewesen sei. Die Klägerin, Susanne P., sei damals aber bereits 23 Jahre gewesen, er um 20 Jahre älter. „Wir haben uns kennengelernt, weil wir gemeinsam über unsere Vergangenheit sinniert haben. So kamen wir uns näher“, schildert Hofer: „Wir waren uns immer freundschaftlich verbunden, ich habe sie und ihren Mann sogar getraut, ihre Kinder getauft, war häufig bei ihr zum Essen eingeladen.“ Warum die Frau plötzlich von „Missbrauch“ spricht, könne er sich nicht erklären: „Es muss mit ihrer Brustkrebserkrankung zusammenhängen“, meint er: „Sie befand sich seitdem ja in Psychotherapie. Als ich von ihren Anschuldigungen hörte, suchte ich das Gespräch mit ihr, ihre Therapeutin meinte aber, das wäre nicht gut.“

„Ich fühle mich ausgeliefert!“
Er fühle sich nun ausgeliefert, es gehe ihm sehr schlecht: „Aber in erster Linie hoffe ich, dass Susanne wieder gesund wird, sie tut mir sehr leid. Solange diese Anschuldigung gegen mich im Raum steht, wird sie aber nicht gesund werden.“ Dankbar sei er „über die vielen Bezeugungen, das Vertrauen und die Zuneigung, die mir von anderen entgegengebracht wird. Ich bin aber traurig, dass jetzt so viele Freunde mit mir mitleiden müssen“. Sein Lebensmotto, das er für sich selbst gefunden habe, lautet: „Wer mich kennt, der glaubt diese Beschuldigungen sowieso nicht. Wer es glaubt, auf dessen Freundschaft lege ich keinen Wert.“

Unterstützung aus der Erzdiözese
Unterstützung erhält Hofer von der Erzdiözese Salzburg. Der dortige Leiter, Diakon Wolfgang Kumpfmüller meint: „Die Vorwürfe der Frau sind nicht nachvollziehbar. Ich will mir über sie kein Urteil erlauben, sie hat bestimmt Motive. Es muss einiges passiert sein im Zuge der Krebserkrankung, so etwas ist bestimmt eine große seelische Belastung. Es ist aber schlimm, wenn ein Priester derart fertig gemacht wird.“

„Weg mit dem Zölibat!“
Auch Bgm. Klose steht hinter Hofer: „Er ist ein netter Kerl, ich glaube ihm, er soll in St. Jakob bleiben. Eher gehört diese Frau in eine psychiatrische Betreuung.Warum kommt sie nach 30 Jahren drauf, dass das alles damals doch nicht freiwillig geschehen ist? Sie soll einmal nachdenken, was sie dem Pfarrer mit einer solchen Anschuldigung antut.“ Klose rechnet Hofer hoch an, „dass er zugibt, mit der Frau eine Beziehung gehabt zu haben. Die Kirche muss das Zölibat sowieso endlich abschaffen!“ Klose ist selbst Katholik, aber: „Wenn der Vatikan weiter so deppert tut, werden der Kirche von Jahr zu Jahr mehr Mitglieder davon rennen. Ich kenne einige Pfarrer, die nebenher eine Freundin haben. Und Recht haben sie!“

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