Pucher Himmel voller Geigen
Fritz Reutterer arbeitete über 40 Jahre als Geigenbauer in Puch bei Hallein. Auch in der Pension kümmert er sich weiterhin um das Musikinstrument.
PUCH (sand). „Ich spiele Geige im Halleiner Kammerorchester. Aber leider eher schlecht“, sagt Fritz Reutterer, seines Zeichens pensionierter Geigenbauer aus Puch bei Hallein, und lacht. Musik hatte schon immer einen großen Stellenwert in seinem Leben. Sein Vater war Geigenlehrer und sein Bruder Geigenbauer.
Von Puch nach Hamburg
So kam auch er als rund 20-Jähriger zu diesem Beruf. In der Werkstatt seines Bruders erlernte er das Handwerk und nach seiner Gesellenprüfung machte sich der heute 68-Jährige auf nach Hamburg. Ob Hamburg ein besonderer Ort für Geigenbauer sei? „Nein, ein guter Geigenbauer kann überall zu Hause sein.“ Wieder retour in Puch eröffnete er seine eigene Werkstatt. „Mein Hauptgeschäft war das Reparieren von Geigen“, erzählt er. Am liebsten macht er auch heute noch komplizierte und herausfordernde Reparaturen.
200 Arbeitsstunden
„Ich konnte mir nie vorstellen, dass ich mit meinem Beruf in der Pension von heute auf morgen aufhöre“, sagt Reutterer. Um eine gute Geige bauen zu können, braucht es seiner Meinung nach viel Erfahrung. Schließlich stecken rund 200 Arbeitsstunden in solch einem Streichinstrument. Fichten- und Ahornholz wird für Geigen vorwiegend verwendet, wobei es sich hier um spezielles Tonholz handeln muss.
Das besondere Holz
Früher beschäftigte sich Reutterer selber mit dem Finden von Tonholz und zog sogar einmal auf der Suche nach den besonderen Bäumen mit einem Hammer in den Wald. „Vereinfacht gesagt schlägt man mit einem Hammer gegen Baumstämme. Wenn man dabei einen unterschiedlich klingenden Baum entdeckt, kann es sich um rares Tonholz handeln.“ Als Kind wäre er gerne Förster geworden, erzählt der Handwerker. „Holz ist einfach der beste Werkstoff für mich.“
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