Schützengilde Golling
Sturber Schützen: Wie der Vater so der Sohn
GOLLING, WIEN. Das Schützen-Gen ist vererbbar, heißt es. So war es zumindest bei Toni Kaufmann Senior und Junior, denn die beiden sind begeisterte Mitglieder der historischen Sturber Schützen aus Golling. Schütze sein sei für sie Ehrensache und Familiensache, so die beiden.
„Mein Sohn hat als Taferlbub angefangen und ist dann zu den Gewehrträgern gegangen. Druck habe ich keinen ausgeübt, das wäre ohnehin schiefgegangen. Die Jugend soll aus Überzeugung Mitglied sein, nicht aus Zwang“, erzählt Toni Kaufmann senior, aktueller Bezirksmajor im Tennengau und auch bei der Organisation des Festaktes in Wien engagiert dabei.
Auch in der Jägerschaft sind der ehemalige Bürgermeister und sein Sohn verankert. Doch der Verein schaffe noch einmal mehr Zusammenhalt, so Kaufmann senior.
„Wir Schützen sind keine ewig Gestrigen, kommen alle aus dem 'normalen' Leben. Dennoch oder gerade deshalb stehen wir für die Verbundenheit mit der Heimat und das Pflegen der Tradition“, beschreibt der 63-Jährige.
Der feine Unterschied
Wenn ihre Leidenschaft auch die gleiche ist, zieht der Senior bei den Kommandos den Säbel, während der Junior das Gewehr mitnimmt.
„Dabei zu sein, das bedeutet mir viel. Es ist ein besonderes Gefühl, die Tracht überzustreifen, besonderen Anlässen einen feierlichen Rahmen zu geben“, findet Toni Kaufmann junior.
Was die Sturber Schützen von anderen Vereinen unterscheidet:
„Früher war es eine Art soziales Netz für die Veteranen. Jetzt haben wir Gott sei Dank schon lange Frieden, daher haben sich die Aufgaben verändert. Aber der Zusammenhalt ist nach wie vor extrem hoch, man ist und bleibt Schütze, auch wenn man älter wird und kein Gewehr mehr trägt. Und auch die Ausrückungen sind bei uns seltener als bei anderen“, erklären die beiden Generationen einhellig.
Als höchster Feiertag gilt der Vortag des Prangtages, also Fronleichnam. In Golling kann man sich darauf gefasst machen: Wenn die Struber Schützengilde aufmarschiert, ist es ein besonderer Anlass.
Fest zu "100 Jahre Republik" in Wien
Am 21. Oktober reisen sie in die Bundeshauptstadt und gratulieren bei einem großen Festakt am Wiener Heldenplatz zu 100 Jahre Republik. Mit von der Partie: ein Großaufgebot aus rund 50 Kammeraden aus Salzburg.
„Es ist eine große Aufgabe für uns, unsere Heimat mit zu repräsentieren“, sind sich die beiden Generationen Toni Kaufmanns einig.
Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer, 86 weitere Salzburger Schützenkompanien sowie 26 Musikkapellen, dazu Abordnungen aus allen anderen Bundesländern und auch aus Südtirol, kommen nach Wien, um der Republik Österreich ihre Ehre zu erweisen. Fast 4.000 Vereinsmitglieder in traditioneller Tracht werden dabei von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig begrüßt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.