Brennpunkt Tauernautobahn
Trotz Regen gute Stimmung bei Staufest
Die Gemeinden vom Walserberg bis in den Pongau leiden unter der Stausituation an der Tauernautobahn. Während die Baumaßnahmen zügig voranschreiten, wehren sich die Bürger im Tennengau mit Staufesten. Das Land Salzburg hat die Abfahrtsperren verschärft.
KUCHL/GOLLING. Der Februar steht wieder ganz im Zeichen des Urlauberwechsels auf der Tauernautobahn A10. Mit Beginn dieses Wochenendes tritt eine neue, verschärfte Abfahrtsregel in Kraft. Inhalt dieser Regel ist, ein genau definierter Radius für das Ziel der Reisenden. Ab sofort können Reisende nur noch abfahren, wenn ihr gewähltes Reiseziel in einem Radius von 20 Kilometern um Hallein (Tennengau), 15 Kilometer um Kuchl sowie 35 Kilometer um Golling bzw. Abtenau (Tennengau) liegen. Das Land Salzburg hat diese Verschärfung angeordnet, nachdem Stauflüchtlinge zu Urlaubsbeginn die Ortskerne und selbst Feld- und Radwege als "Fluchtrouten" benutzten.
Die Gemeinden entlang der Tauernautobahn forderten daher geschlossen eine Nachschärfen der bestehenden Reglung. Für Bürgermeister Thomas Freylinger, der im Brotberuf Jurist ist, stellt die adaptierte Verordnung eine Erleichterung für die Möglichkeiten der Gemeinden dar. "Von meiner Sichtweise aus, ist die jetzt bestehende Reglung eine Verbesserung unserer Möglichkeiten auch genauer kontrollieren zu können, dass das Zielgebiet nicht mehr das ganze Bundesland Salzburg ist, sondern Radien. Mit dieser Verordnung kann die Asfinag auch effektivere Kontrollen durchführen", so Freylinger.
Staufeste als Gegenreaktion
Die ebenfalls vom Umgehungsverkehr geplagte Bezirkshauptstadt Hallein hatte bereits am 16. und 17. Februar durch ein Staufest den Ortskern für ein Staufest gesperrt. Am Samstag folgte in der Zeit von 12:00 bis 17:00 Uhr die Gemeinden Kuchl und Golling mit einer Straßenaktion an deren gemeinsamen Ortsgrenze.
Während Kontrollorgane an den Autobahnen und Ortseinfahrten Position bezogen hatten, trafen sich die Gemeindevertreter beider Gemeinden bei strömenden Regen im Brennhoflehen beim Kreisverkehr Kellau (Kreuzung beim Kfz-Betrieb Steiner). "Wir wollen mit dieser Aktion einmal ein gemeinsames Zeichen setzen, gegen den Umgehungsverkehr durch unsere Gemeindestraßen. Sie sind für unsere Bürger da und nicht für den Ausweichverkehr", meint Bürgermeister Peter Harlander. Bei diesem Treffen der Gemeindevertretungen wurde die Gelegenheit genutzt, sich direkt vor Ort über den gemeinsam belastenden Verkehr auszutauschen.
Lokalaugenschein in den Gemeinden
Die Verkehrssituation am Samstag, 17. Februar, war sehr unterschiedlich. Während der Samstagvormittag in den einzelnen Gemeinden (auch in Golling) der Verkehr sehr überschaubar war und einem normaler Einkaufs- und Shoppingsamstag nichts entgegenstand, staute es sich auf der Tauernautobahn sowohl in Richtung Süden, als auch in Richtung Norden. Auf der Bundesstraße vom Pass Lueg floss der Verkehr zur Autobahn eher zäh. Die Situation änderte sich spürbar gegen 13:00 Uhr.
Zuerst einzeln, dann im Kolonnenverkehr versuchten einzelne Fahrzeuge an den Absperrungen vorbeizukommen und mussten wenden. "Es ist wie vergangenen Samstag: Der Verkehr hat auch letzte Woche schlagartig ab Mittag zugenommen", meinten die beiden Bürgermeisterstellvertreter Stephan Loidl (Golling) und Gerhard Brandauer (Kuchl) unisono. "Wir haben den Ort hier bewusst ausgewählt. Über Kellau sind die Autofahrer vom GPS durch Golling zur Autobahn geleitet worden", meinen die Gemeindevertreter.
Mautbefreiung und GPS-Signal blockieren
Im Forderungspakete der Gemeinden an die zuständige Bundesministerin Gewessler sind noch zwei Punkte offen, von der sich die Gemeindeoberhäupter eine großflächige Verbesserung der Stausituation erhoffen: "Für uns ist es nach wie vor wichtig, dass eine Mautbefreiung des betroffenen Gebietes, also vom Walserberg bis in den Pongau hinein, erfolgen soll. Dann ist es möglich Fahrzeuge, die aus dem Norden kommen, wieder auf die Autobahn aufleiten zu können. Das wäre ein zentraler Punkt, der zu dem ganzen Konvolut von Maßnahmen gehört, um eine Entspannung herbeizuführen", so der Bürgermeister und Polizist Peter Harlander.
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