Der Widerstand lebt!
Die IG Erdkabel (IG-E) leistet noch immer erbitterten Widerstand gegen die 380 kV-Freileitung.
ADNET (tres). Bei einer Versammlung im Adneter Gemeindeamt machten die Mitglieder der IG-E ihrem Zorn gegen die Freileitungserrichter Verbund APG Luft.
Auch Adnets Bgm. Wolfgang Auer (ÖVP) ließ die Bürger wissen, dass er nach wie vor gegen die Stromautobahn über Adneter Gemeindegebiet sei: "Adnet ist immer noch die Keimzelle des Widerstandes! Ich will mir nicht irgendwann anhören müssen: "Opa, was habt ihr damals getan?" Wir müssen alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen."
Am 20. März beginnt die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Salzburgleitung von Elixhausen nach Kaprun, doch die IG-E will diese gar nicht abwarten: "Die Ausschreibung für die Leitung entspricht nämlich nicht den gesetzlichen Bedingungen", meint IG-E-Präsident Theodor Ernst Seebacher. Er bemängelt, dass die Bevölkerung zu wenig informiert wurde: "Keine Zeile steht in dem Edikt, in der von der Leistung der Freileitung die Rede ist. Niemand weiß, dass da bis zu 12.000 Ampère drübergehen!"
"Nötigung gegen Bauern"
IG-E-Vizepräsident Franz Köck spricht von gesundheitlichen Risiken: "Studien belegen, dass die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, wenn man neben einer Stromleitung wohnt, um etliches höher ist." Bemängelt wird auch, dass jener Rechtsanwalt, der das UVP-Verfahren leitet, bereits seit 20 Jahren für solche Verfahren zuständig ist: "Das ist immer derselbe! Aber ein solches Verfahren eines Projektes in der Größenordnung von 600 Millionen Euro gehört doch ausgeschrieben", meint Seebacher.
Landwirt Mathias Höllweger spricht von "Nötigung": "Wir Bauern werden vehement von APG-Mitarbeitern unter Druck gesetzt. Sie kommen immer wieder und hinterlegen Knebelverträge. Sollte das weiterhin vorkommen werden wir die APG wegen Nötigung verklagen", sagt er: "Diese Freileitung, so wie die APG sich das vorstellt, wird nicht gebaut. Ganz einfach deswegen, weil die APG den Grund von uns benötigt - und den wird sie nicht bekommen."
Höllweger ist enttäuscht: "Wir müssen uns jetzt selbst helfen, weil wir von niemandem aus der Landesregierung Unterstützung bekommen."
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